Physik für Flüchtlinge (PfF) - Was ist das?
Physikalische Phänomene sind universell und global: Sie sind für alle Menschen auf der Erde gleich, egal wo man sich befindet, welche Sprache man spricht oder welcher Religion man angehört. Physik ist spannend, unterhaltsam, lehrreich und das Experimentieren erzeugt Selbstbewusstsein.
Ihre Satzung verpflichtet die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V (DPG) und ihre Mitglieder sich für Freiheit, Toleranz, Wahrhaftigkeit und Würde in der Wissenschaft einzusetzen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler tragen für die Gestaltung des gesamten menschlichen Lebens in besonders hohem Maße Verantwortung. In diesem Geiste haben wir uns entschlossen, in der aktuellen Situation „Physik für Flüchtlinge“ anzubieten, um insbesondere den Kindern und Jugendlichen nach ihrer langen Flucht eine Beschäftigung zu geben in Kombination mit lehrreicher und spannender Unterhaltung.
Das Konzept
„Physik für Flüchtlinge“ ist ein Projekt der drei Kooperationspartner Deutsche Physikalische Gesellschaft, Georg-August-Universität Göttingen und Studienstiftung des deutschen Volkes, das unter Federführung von Arnulf Quadt 2015 ins Leben gerufen wurde und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert worden ist. Das Pilotprojekt wurde vom 1. - 24. Dezember 2015 an deutschlandweit 20 Standorten von über 500 freiwilligen Helferinnen und Helfern durchgeführt und baute auf den physikalischen Adventskalender "PiA – Physik im Advent" auf.
Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen in Flüchtlingsunterkünften und Erstaufnahmeeinrichtungen in ganz Deutschland Physik spielerisch und anhand einfacher Experimentier-Aufgaben näherzubringen. Das physikalisch-spielerische Experimentieren soll den Kindern und Jugendlichen in den Einrichtungen eine Ablenkung vom Alltag bieten und ihnen zu signalisieren, dass sie in Deutschland willkommen sind. Der große Erfolg des Projekts bestärkt uns darin, es auch über die Adventszeit hinaus fortzuführen.
Mit Hilfe der vielen, freiwilligen HelferInnen führen wir in Flüchtlingsunterkünften wöchentlich ein kleines physikalisches Experiment vor. Die Experimente werden dann unter Leitung der HelferInnen von Kindern und Jugendlichen nachgemacht. Dabei handelt es sich entweder um inhaltlich aufeinander aufbauende Lerneinheiten nach dem Projekt „Physik für Straßenkinder“ oder um andere Experimente, die mit haushaltsüblichen Materialien umsetzbar sind – das PiA-Prinzip! Wie bei PiA sollen auch hier wieder Videos über den Aufbau und Verlauf des Experiments aufklären.