Preisträgerinnen und Preisträger
Der Robert-Wichard-Pohl-Preis wird für hervorragende Beiträge zur Physik verliehen, die eine besondere Ausstrahlung auf andere Disziplinen in Wissenschaft und Technik haben, für außergewöhnliche Leistungen in der Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnis in der Lehre, im Unterricht und in der Didaktik der Physik. Die Auszeichnung besteht aus einem Preisgeld von 5.000 Euro und einer Urkunde.
2025
Prof. Dr. Rita Wodzinski
Universität Kassel
„In Anerkennung ihrer vorbildlichen unterrichtsbezogenen Konzeptionsentwicklung mit empirischer physikdidaktischer Lernwirkungsforschung an der wichtigen Schnittstelle zwischen dem Sachunterricht der Primarstufe und dem Physikunterricht der Sekundarstufe I.“
Rita Wodzinski verbindet in vorbildlicher Weise unterrichtsnahe Konzeptionsentwicklung mit empirischer Lernwirkungsforschung. Ihre Studien nehmen wichtige Schnittstellen zwischen dem Sachunterricht der Primarstufe und dem weiterführenden Physikunterricht in den Blick. Mit ihren Unterrichtsmaterialien hat sie herausragende Beiträge zur Entwicklung der Lernkultur im Physikunterricht geleistet. In der Fachdidaktik setzte sie durch ihre führende Mitarbeit in den wichtigsten Gremien entscheidende Impulse.
Rita Wodzinski hat in Osnabrück Mathematik und Physik für das gymnasiale Lehramt studiert. Sie wurde 1996 an der Goethe-Universität Frankfurt mit Untersuchungen von Lernprozessen beim Physiklernen promoviert. Anschließend war sie als Hochschulassistentin für Didaktik der Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig. Seit September 2000 ist sie Professorin für Didaktik der Physik an der Universität Kassel.
Die Auszeichnung wird im März 2025 während der 88. Jahrestagung der DPG in Bonn verliehen.
2024
Prof. Dr. Harald Giessen
Universität Stuttgart
„Für seine herausragenden Leistungen in der Entwicklung von 3D-gedruckten Mikrooptiken. Diese finden Anwendung in optischen Fallen in der Atomphysik und Quantenoptik, in Miniatursensoren beim autonomen Fahren, in den Ingenieurwissenschaften, in optischen Pinzetten in der Biologie sowie in endoskopischen Abbildungsverfahren in der Medizin.“
Harald Giessen hat das Feld der 3D-gedruckten Mikrooptiken begründet. Die optische Qualität dieser Mikrooptiken ist vergleichbar mit viel größeren und teuren Mikroskopobjektiven. Seine Forschungsarbeiten in Zusammenarbeit mit Ingenieuren, Biologen und Medizinern haben die kleinsten Endoskope der Welt ermöglicht und bereits im Einsatz demonstriert. Dies ist ein besonders schönes Beispiel, wie Grundlagenforschung auf höchstem Niveau sehr schnell den Eingang in andere Disziplinen gefunden hat.
Harald Giessen hat in Kaiserslautern sein Diplom in Physik gemacht, an der University of Arizona einen MSc und PhD in Optical Sciences erhalten, war Postdoc am MPI für Festkörperforschung und war in Marburg wissenschaftlicher Hochschulassistent. Nach einer C3-Professur an der Uni Bonn von 2001 bis 2004 wurde er als Direktor des 4. Physikalischen Instituts 2005 an die Universität Stuttgart berufen.
Die Auszeichnung wird im März 2024 während der DPG-Jahrestagung in Berlin verliehen.
2023
Prof. Dr. Thomas Wilhelm
Goethe-Universität Frankfurt am Main
„Für seine herausragenden Verdienste um die Modernisierung der Didaktik der Physik. Sein Wirken zeichnet sich durch eine starke Fach- und Schulorientierung aus und verbindet seine zahlreichen Projekte zur Entwicklung von Unterrichtskonzeptionen und -materialien mit fundierter Forschung zum Physiklernen. Seine Projekte haben eine große Ausstrahlung auf Lehrkräfte und tragen wesentlich zur Weiterentwicklung des Physikunterrichts bei.“
Die Arbeiten von Thomas Wilhelm setzen in der Physikdidaktik hohe Standards für Forschung und Entwicklung im Bereich innovativer Unterrichtskonzeptionen und -materialien. Nach dem Modell des Design-Based Research verzahnt Thomas Wilhelm vorbildhaft theoriebasierte Entwicklung mit empirischer Erforschung der Lernwirkungen in praxisbezogenen Einsatzszenarien. Beispiele sind die softwaregestützte Analyse von Bewegungsvideos und die Vermittlung der elektrischen Spannung nach dem Elektronengasmodell.
Thomas Wilhelm studierte Physik und Mathematik für das gymnasiale Lehramt (1. u. 2. Staatsexamen). 2005 wurde er an der Universität Würzburg über dynamische Visualisierungen in der Mechanik promoviert. Seine Habilitation 2011 erfolgte über innovative videogestützte Ansätze der Analyse von Bewegungsvideos. Thomas Wilhelm ist Professor für die Didaktik der Physik an der Universität Frankfurt (W3).
Die Auszeichnung wird im März 2023 während der DPG-Jahrestagung in Dresden verliehen.
2022
Prof. Dr. Klaus D. A. Wendt
Institut für Physik, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
„Für seine herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Atom- und Kernphysik sowie der Spurenanalytik, wie auch für die Entwicklung von Lasersystemen, die inzwischen weltweit in Verwendung sind. Darüber hinaus hat Klaus Wendt mit seiner mitreißenden Art und enormem Engagement Schülerinnen und Schüler und die Öffentlichkeit für die Physik begeistert und neue Konzepte für die Ausbildung von Lehrkräften und Studierenden entwickelt.“
Klaus Wendt hat herausragende Leistungen zu Laseranwendungen im Gebiet der Atom- und Kernphysik sowie der Spurenanalytik gezeigt, wie auch zur Entwicklung von neuen Lasersystemen. Diese sind inzwischen weltweit im Einsatz. Darüber hinaus hat er auf mitreißende Art und mit enormem Engagement Schülerinnen und Schülern sowie die Öffentlichkeit für die Physik begeistert, wobei er neue Konzepte für die Ausbildung von Lehrkräften und Studierenden sowie für die Vermittlung von Wissenschaft für die breite Öffentlichkeit entwickelt.
Klaus Wendt studierte Physik an der Universität Mainz und promovierte bei Ernst Otten von 1981 bis 1985 als Wissenschaftler am Kernforschungszentrum CERN. 1999 Habilitation in Mainz. 2006 erhielt er einen Ruf auf eine Universitätsprofessur an das Institut für Isotopenphysik der Universität Wien, den er ablehnte. Seit 2007 arbeitet er als apl. Professor am Institut für Physik der Uni Mainz.
Die Auszeichnung wird während der DPG-Tagung im September 2022 in Regensburg verliehen.
2021
Prof. Dr. Michael Düren
Universität Gießen
„In Würdigung seiner Experimente auf dem Gebiet der Teilchen- und Hadronenphysik, sowie für sein unermüdliches und vielfältiges Engagement als Wissenschaftsvermittler in der Zivilgesellschaft und für sein kompetentes Werben für eine globale Energiewende.“
Es sind die verschiedenen Facetten von Michael Düren, seine erfolgreiche Tätigkeit in der anspruchsvollen Experimentalphysik an Großgeräten einerseits, wie auch andererseits seine verantwortungsbewusste Öffentlichkeitsarbeit für die Zivilgesellschaft, die ihn auszeichnen. Seine vielseitigen Aktivitäten umfassen Schülerprojekte, Hochbegabtenförderung, Lehrerfortbildung und vielfältige öffentliche Auftritte. Er vertritt dabei das generelle Ziel, die am CERN praktizierte, streng zielorientierte und dennoch höchst demokratisch ablaufende Organisation einer internationalen, interkulturellen und diversen Gemeinschaft von Wissenschaftlern möglichst auch auf die gesamte Zivilgesellschaft zu übertragen. Im Jahr 2008 war er einer der Mitbegründer der DESERTEC Foundation und es bleibt sein Verdienst, diese vernünftige und noch immer zukunftsfähige Idee trotz aller politischen Widerstände und Wirren weiterhin zu erläutern und zu propagieren.
Michael Düren studierte Physik an der RWTH Aachen, wo er auf dem Gebiet der Kern- und Teilchenphysik promoviert wurde. Seine berufliche Laufbahn führte ihn zu Experimenten am CERN, zum MPI für Kernphysik Heidelberg, zum DESY Hamburg und über die Universitäten Erlangen-Nürnberg und Bayreuth zur Justus-Liebig-Universität Gießen. Parallel zu seiner Forschung im Bereich der Teilchenphysik engagiert er sich intensiv im Arbeitskreis Energie der DPG und im Vorstand des Zentrums für internationale Entwicklungs- und Umweltforschung (ZEU) in Gießen.
Die Auszeichnung wurde im Juni 2022 während einer Preisverleihungsveranstaltung in Bad Honnef überreicht.
2020
Prof. Dr. Heinz-Jürgen Kluge
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und
Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI), Darmstadt
„Für seine wegweisenden Experimente auf dem Gebiet der Atom- und Kernphysik und für die Entwicklung neuer Experimentiertechniken, die heute weltweit genutzt werden. Dabei hat er sich nicht nur als genialer Forscher erwiesen, sondern auch als motivierender Lehrer mit kreativem, gesellschaftlichen Engagement.“
Heinz-Jürgen Kluge hat sich mit seinen wissenschaftlichen Arbeiten auf besonders anspruchsvolle Experimente an den Beschleunigern an der GSI und am CERN konzentriert und herausragende Ergebnisse auf dem Gebiet der optischen Spektroskopie und Massenspektroskopie an Atomen und superschweren Kernen erzielt. Viele exotische Isotope und atomare Zustände wurden von ihm präzise vermessen. Er gilt als Pionier der Entwicklung von höchst-auflösenden Penning-Fallen. Seine Messungen von Masse, Spin, magnetischen und Quadrupol-Momenten und Kernradien liefern wichtige Beiträge zur Quantenelektrodynamik. Zugleich hat er sich sehr intensiv eingesetzt für die verständliche Verbreitung von naturwissenschaftlichem Sachwissen, beispielsweise in Form von mehrtägigen Symposien für junge Menschen, die er gemeinsam mit kirchlichen Organisationen zu großen Erfolgen geführt hat.
Heinz-Jürgen Kluge studierte in Bonn und Heidelberg, wo er auch promoviert wurde. Er wurde berufen zum Professor für Physik an den Universitäten Mainz und Heidelberg. Seine Arbeiten an den Beschleunigern an der GSI und am CERN wurden unter anderem mit dem Lise-Meitner-Preis der Europäischen Physikalischen Gesellschaft ausgezeichnet. Heinz-Jürgen Kluge lebt in Mainz und ist noch immer an der GSI anzutreffen.
Die Auszeichnung wurde im Juni 2022 während einer Preisverleihungsveranstaltung in Bad Honnef überreicht.
2019
Prof. Dr. Markus Arndt
Universität Wien / Quantum Nanophysics Group
„Für seine herausragenden Beiträge zur Entwicklung, Demonstration und Anwendung von Materiewelleninterferometrie mit Makromolekülen, die sowohl für Fachleute als auch für ein breites Publikum auf einzigartige Weise die elementaren Gesetze der Quantenphysik vermitteln. Seine Methoden eröffnen außerdem neue Anwendungen im Bereich der molekularen Spektroskopie.“
Markus Arndt gilt als Pionier auf dem Gebiet der Materiewelleninterferometrie mit Makromolekülen. Mit der Beobachtung von Quanteninterferenz an großen organischen Molekülen stellen er und sein Team regelmäßig neue Weltrekorde auf. Darüber hinaus ermöglichen die entwickelten Methoden völlig neue Anwendungen in der physikalischen Chemie, etwa zur Bestimmung von elektronischen oder Struktur-Eigenschaften komplexer Moleküle. Seine Experimente, etwa der mit Anton Zeilinger gemeinsam durchgeführte Doppelspaltversuch mit C60-Molekülen („Buckyballs“) oder die Beobachtung von Dekohärenz durch Wärmestrahlung, gehören mittlerweile zum Standardrepertoire von Lehrbüchern und Vorlesungen.
Markus Arndt studierte Physik an der LMU München und promovierte 1994 am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching bei Theodor Hänsch. Nach Postdoc-Aufenthalten an der ENS Paris in der Gruppe von Jean Dalibard und der Universität Innsbruck bei Anton Zeilinger ist er seit 2004 Professor an der Fakultät für Physik der Universität Wien. Er ist derzeit Sprecher der Vienna Doctoral School of Physics.
Die Auszeichnung wurde im März 2019 während der DPG-Jahrestagung in Rostock überreicht.
2018
Prof. Dr. Dr. Hartmut Wiesner
LMU München
„Für seine herausragenden Verdienste um die physikdidaktische Forschung und Entwicklung während der letzten 40 Jahre. Neben seinen hochkarätigen, solide empirisch belegten Forschungsergebnissen, die alle Schulstufen bis hin zur Hochschuldidaktik betreffen, hat er ein besonderes Augenmerk auf die Erstellung von praxisrelevantem Unterrichtsmaterial gelegt und damit den Physikunterricht nachhaltig und didaktisch sinnvoll bereichert.“
Hartmut Wiesner hat wie kaum ein anderer die vergangenen 40 Jahren der physikdidaktischen Forschung und Entwicklung in Deutschland geprägt. Neben seinen hochkarätigen, solide empirisch belegten Forschungsergebnissen, die alle Schulstufen bis hin zur Hochschuldidaktik betreffen, hat er ein besonderes Augenmerk auf die Erstellung von praxisrelevantem Unterrichtsmaterial gelegt und damit den Physikunterricht nachhaltig bereichert.
Nach einer Lehre als Betonbauer studierte Hartmut Wiesner Physik an den Universitäten in Leipzig, Marburg und Frankfurt a. M. Er promovierte in Theoretischer Physik (1975) und in Erziehungswissenschaften (1988). 1993 habilitierte er in Didaktik der Physik. Seit 1994 ist Wiesner Professor für Didaktik der Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität.
Die Auszeichnung wurde im März 2018 während der DPG-Jahrestagung in Erlangen überreicht.
2017
Prof. Dr. Metin Tolan
Technische Universität Dortmund
„In Anerkennung seiner Verdienste bei der Verbreitung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse und Denkweisen in der interessierten Öffentlichkeit. Er hat dafür neue Formate entwickelt, die er mit hohem didaktischem Geschick vermittelt. Unabhängig von Alter und Vorbildung wird sein lesendes, zuschauendes oder hörendes Publikum ausgehend von Alltagsthemen in den Bann vermeintlich einfacher Fragen gezogen, bei deren Beantwortung Tolan die Erkenntnisse der aktuellen Physik – darunter auch Ergebnisse seiner eigenen hochkarätigen Forschung – auf faszinierende Weise einfließen lässt.“
Mit mehreren populärwissenschaftlichen Büchern, vielen hundert Vorträgen und zahlreichen Fernsehbeiträgen hat Metin Tolan in vielfältiger Weise zur Verbreitung von naturwissenschaftlicher Denkweise in der Öffentlichkeit beigetragen. Ausgehend von Alltagsthemen (Fußball, Spielfilme, Science Fiction) werden seine Leser und Zuhörer in den Bann einfacher Fragen gezogen, bei deren Beantwortung Metin Tolan Erkenntnisse der Physik und seiner eigenen hochkarätigen Forschung anschaulich und verständlich macht.
Metin Tolan wurde 1993 an der Universität Kiel promoviert und habilitierte sich dort im Jahr 2001. Im gleichen Jahr nahm er einen Ruf auf einen Lehrstuhl an der TU Dortmund an. Seit 2003 ist er Mitglied der NRW Akademie der Wissenschaften, seit 2008 auch des Rektorats seiner Universität. Metin Tolan hat etwa 200 wissenschaftliche Beiträge veröffentlicht und wurde mit zahlreichen Preisen geehrt. Unter anderem bekam er den Communicator-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und wurde von der Zeitschrift UNICUM zum Professor des Jahres gekürt.
Die Auszeichnung wurde im März 2017 während der DPG-Jahrestagung in Münster überreicht.
2016
Prof. Dr. Christoph Buchal
Forschungszentrum Jülich
„In Würdigung seiner Leistungen bei der Vermittlung von physikalischen Inhalten in Öffentlichkeit, Schule, Universität und bei zahlreichen Lehrerfortbildungen. Besonders hervorzuheben ist seine erfolgreiche Buchreihe zu gesellschaftsrelevanten, physikalischen Themen. Ohne zu polarisieren und politisch zu werten, werden in seinen Büchern Themen wie Klima und Energie wissenschaftlich korrekt und gut lesbar dargestellt.“
Als Bestseller-Autor populärwissenschaftlicher Bücher und durch rege Vortragstätigkeit wird er gerade bei Jugendlichen durch markante Sprache und klare, wissenschaftlich fundierte Aussagen zu einem Botschafter für wichtige Zukunftsthemen. Er ist seit 2014 Vorstandsmitglied des Arbeitskreises ENERGIE der DPG.
Christoph Buchal arbeitet seit seiner Promotion (1976, Universität zu Köln) am Forschungszentrum in Jülich. Seine wissenschaftlichen Arbeiten in internationalen Kooperationen führten zu zahlreichen Originalarbeiten und Patenten auf den Gebieten Nanoelektronik, Magnetismus und Supraleitung. Er hat aktuell eine Seniorprofessur der Heraeus Stiftung inne, durch die seine aktive populärwissenschaftliche Arbeit im Bereich Klima, Umwelt und Energie an der Universität zu Köln, dem Forschungszentrum Jülich unterstützt wird.
Die Auszeichnung wurde im März 2016 während der DPG-Jahrestagung in Regensburg überreicht.
2015
Prof. Dr. Reinhard Dörner
Universität Frankfurt
„Für die Entwicklung einer neuen Messmethode und bahnbrechende Arbeiten in der Atom- und Molekülphysik. Das COLTRIMS-Reaktionsmikroskop hat nicht nur für die Physik, sondern auch für die Chemie und andere benachbarte Forschungsgebiete völlig neue Forschungsziele eröffnet. Ihr individueller und didaktisch ansprechender Vortragsstil ist unverwechselbar und überträgt ihren Enthusiasmus auf Mitarbeiter und Studenten bis hin zu fachfremdem Publikum.“
Die Entwicklung des COLTRIMS-Reaktionsmikroskopes hat entscheidend dazu beigetragen, dass man heute die Mehrteilchenreaktionsdynamik in Atomen und Molekülen auf der Attosekundenskala durch Multikoinzidenzmessungen visualisieren kann. Zur Entwicklung dieses Reaktionsmikroskopes haben Herr Dörner und Herr Moshammer entscheidende Beiträge geleistet. Mit dieser Technik haben beide in den vergangenen zwei Jahrzehnten die Vielteilchendynamik in Quantensystemen in umfassender Breite mit beeindruckenden wissenschaftlichen Ergebnissen untersucht und auf diesem Gebiet herausragende Pionierarbeiten publiziert.
Reinhard Dörner hat 1991 an der Universität Frankfurt am Main promoviert und sich dort 1998 habilitiert. Von 1995 bis 2002 war er als Feodor-Lynen- und Heisenberg-Stipendiat in Berkeley und an der Universität Freiburg tätig. 2002 wurde er als Professor an die Universität Frankfurt (Main) berufen, wo er bis heute tätig ist. Er wurde u.a. mit dem Adolph-Messer-Preis, dem Kosseleck-Award und dem "Scientist of the year"-Award der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main ausgezeichnet.
Die Auszeichnung wurde im März 2015 während der DPG-Jahrestagung in Berlin überreicht.
PD Dr. Robert Moshammer
MPI Heidelberg
„Für die Entwicklung einer neuen Messmethode und bahnbrechende Arbeiten in der Atom- und Molekülphysik. Das COLTRIMS-Reaktionsmikroskop hat nicht nur für die Physik, sondern auch für die Chemie und andere benachbarte Forschungsgebiete völlig neue Forschungsziele eröffnet. Ihr individueller und didaktisch ansprechender Vortragsstil ist unverwechselbar und überträgt ihren Enthusiasmus auf Mitarbeiter und Studenten bis hin zu fachfremdem Publikum.“
Die Entwicklung des COLTRIMS-Reaktionsmikroskopes hat entscheidend dazu beigetragen, dass man heute die Mehrteilchenreaktionsdynamik in Atomen und Molekülen auf der Attosekundenskala durch Multikoinzidenzmessungen visualisieren kann. Zur Entwicklung dieses Reaktionsmikroskopes haben Herr Dörner und Herr Moshammer entscheidende Beiträge geleistet. Mit dieser Technik haben beide in den vergangenen zwei Jahrzehnten die Vielteilchendynamik in Quantensystemen in umfassender Breite mit beeindruckenden wissenschaftlichen Ergebnissen untersucht und auf diesem Gebiet herausragende Pionierarbeiten publiziert.
Robert Moshammer hat 1991 an der TU Darmstadt promoviert. Von 1991 bis 1997 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Frankfurt am Main, an der Kansas State University und bei der Gesellschaft für Schwerionenforschung GSI in Darmstadt. 1998 wechselte er an die Uni Freiburg, wo er sich im Jahre 2000 habilitierte. Seit 2001 ist er Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg. Im Jahre 2006 wurde er für die Entwicklung des Reaktionsmikroskops mit dem Philip-Morris-Preis ausgezeichnet.
Die Auszeichnung wurde im März 2015 während der DPG-Jahrestagung in Berlin überreicht.
2014
Prof. Dr. Gert Strobl
Universität Freiburg
„Für seine außergewöhnlichen Leistungen zum Verständnis und in der Verbreitung wissen-schaftlicher Erkenntnisse im Bereich der Physik der Polymere und der Weichen Materie. Seine Lehrbücher leisten seit vielen Jahren einen wesentlichen Beitrag in der universitären Lehre. Darüber hinaus zeigen seine wissenschaftlichen Beiträge eine besondere Ausstrahlung auf die Chemie und die angewandten Wissenschaften im Bereich der Polymere.“
Gert Strobl forschte an grundlegenden Fragen zum Verständnis der molekularen Struktur und Dynamik von Polymeren. Besonders hervorzuheben sind seine Arbeiten über teilkristalline Polymere. Aus seiner Lehrtätigkeit entstanden die Lehrbücher „The Physics of Polymers“ und „Physik der kondensierten Materie – Kristalle, Flüssigkeiten, Flüssigkristalle und Polymere“ mit denen er einen wesentlichen Betrag zur Überführung des Wissens aus der aktuellen Forschung in die universitäre Lehre geleistet hat.
Gert Strobl studierte in Stuttgart. Nach dem Diplom in der Festkörperphysik wechselte er in die Polymerphysik an die Universität Mainz, wo er 1970 promoviert wurde. Nach der Habilitation (1975) und einer Professur (1978) für Physikalische Chemie, wurde er 1985 auf eine Professur für Experimentelle Polymerphysik an der Universität Freiburg berufen, die er bis zu seiner Pensionierung 2006 innehatte.
Die Auszeichnung wurde im März 2014 während der DPG-Jahrestagung in Berlin überreicht.
2013
Prof. Dr. Michael Vollmer
FH Brandenburg
„Für seine außergewöhnlichen Leistungen in der Verbreitung von neuer, physikalischer Erkenntnis. Aufbauend auf seinen langjährigen Erfahrungen auf dem Gebiet der Laserspektroskopie hat sich Herr Vollmer in dem Forschungsgebiet der atmosphärischen Optik und der Infrarotthermographie zu einem herausragenden Wissenschaftler entwickelt. Mit dem Preis wird sein hohes persönliches Engagement und der Erfolg bei zahlreichen Vorträgen für die Öffentlichkeit und der Organisation von vielen Lehrerfortbildungen auf nationaler und internationaler Ebene gewürdigt.“
Michael Vollmer zeichnet sich durch ein herausragendes Engagement zur aktiven Verbreitung von wissenschaftlicher Erkenntnis in der Lehre, im Unterricht und in der Didaktik der Physik aus. Neben seinen Veröffentlichungen zur Physik in der Lehre und im Unterricht sind vor allem seine Leistungen bei der Organisation und Durchführung von einer Vielzahl von Lehrerfortbildungen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene hervorzuheben. Vollmer hat damit einen wichtigen Beitrag nicht nur zur Popularisierung der Physik in der Gesellschaft, sondern auch zur Verbreitung moderner physikalischer Erkenntnisse im naturwissenschaftlichen Unterricht geleistet.
Seit 1994 ist Michael Vollmer Professor für Experimentalphysik an der Fachhochschule Brandenburg und arbeitet dort seit 2011 auf einer Forschungsprofessur. Schwerpunkte seiner Forschungstätigkeit sind die atmosphärische Optik, die angewandte Infrarottechnik und die fachlich orientierte Didaktik der Physik.
Die Auszeichnung wurde im März 2013 während der DPG-Jahrestagung in Dresden überreicht.
2012
Prof. Dr. Volkhard Nordmeier
Freie Universität Berlin
„Für seine weithin sichtbare didaktische Forschung im Bereich der modernen Physik, sowie das außergewöhnliche und langjährige Engagement für die Lehreraus- und -weiterbildung. Darüber hinaus hat er sich besondere Verdienste erworben mit der Schaffung der internetbasierten Zeitschrift PhyDid A als einer etablierten Plattform für die fachdidaktische Forschung.“
Physikdidaktik – ein komplexes Arbeitsgebiet: Die Fachdidaktik umfasst die ganze Spannbreite des Faches Physik – angefangen bei Phänomenen und Experimenten bis hin zu Denkgebäuden, erkenntnistheoretischen Ansätzen und Methoden – dies alles vom historischen Anfang bis zur aktuellen Forschung. Sie bildet die Grundlage für die Vermittlung von Physik an Lernende – basierend auf einem grundlegenden Verständnis und Gespür für das Wesentliche der Physik und den sich stetig verändernden Lernbedingungen und -voraussetzungen Jugendlicher, mit dem Ziel komplexe und komplizierte Sachverhalte auf ein verstehbares Niveau zu transformieren. Volkhard Nordmeier stellt sich diesen Aufgaben seit etwa 20 Jahren mit außerordentlichem Engagement und großem Erfolg. Seine vielfältigen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, die sowohl die fachbezogene Seite der Physikdidaktik als auch diejenige der Lehr-Lernforschung betreffen, sind deutschlandweit und auch international bekannt und hoch geschätzt. Insbesondere seine innovativen Elementarisierungen zur modernen Physik und die in seiner Arbeitsgruppe entwickelten Medien wie Experimente oder Softwareanwendungen fanden und finden eine überaus große Verbreitung und besondere Anerkennung. Die Erforschung von innovativen Formaten und Interaktionsformen in computergestützten Lehr-Lern-Szenarien für Physikunterricht und Studium sowie auch die empirischen Studien zu domänenspezifischen Problemen von Lehrenden und Lernenden oder zum Studienerfolg im Fach Physik erbrachten nicht nur sehr interessante Ergebnisse, sondern tragen zur Verbesserung der Lehre an Schule und Hochschule bei. Zudem engagiert sich Volkhard Nordmeier seit vielen Jahren sehr stark im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit und der Lehrerfortbildung. Beispielsweise konnten durch das von ihm mit initiierte und durch die Unterstützung der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung eingerichtete DPG-Fortbildungsnetzwerk fobinet mehr als 20.000 Fortbildungsteilnehmer/-innen erreicht werden. Darüber hinaus hat sich Volkhard Nordmeier aber auch als Herausgeber der referierten Online-Zeitschrift ‚PhyDid’ („Physik und Didaktik in Schule und Hochschule“), als Autor und Herausgeber verschiedener Schulbücher zur Physik sowie als Mitherausgeber weiterer physikdidaktischer Zeitschriften einen Namen gemacht.
Volkhard Nordmeier wurde 1964 in Niedersachsen geboren und studierte Physik, Mathematik und Informatik in Osnabrück. Nach der Promotion 1998 in Essen war er zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Münster und danach als Lehrstuhlvertreter in Bochum tätig. 2003 wurde er als Professor für Didaktik der Physik an die Technische Universität Berlin berufen. Seit 2005 lehrt und forscht er am Fachbereich Physik der Freien Universität Berlin. Mit seiner Arbeitsgruppe widmet er sich sowohl der fachdidaktischen Forschung als auch der Entwicklung und Erprobung von Unterrichtsmedien sowie der Fortbildung von Lehrkräften.
Die Auszeichnung wurde im März 2012 während der DPG-Jahrestagung in Berlin überreicht.
2011
Dr. Gerhard Meyer
IBM Research Zurich
„Für seine bahnbrechenden Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Rastersondenmikroskopie und -spektroskopie. Seine Experimente ermöglichen die Veranschaulichung chemischer Prozesse. Die Arbeiten umfassen die Abbildung von Molekülorbitalen und die gezielte Manipulationen auf atomarer Skala. Seine eindrucksvollen Ergebnisse stellen einen weiteren Schritt dar, die Welt der Atome begreifbarer zu machen, und haben inzwischen Eingang in Standardlehrbücher gefunden.“
Herzstück der Rastersondenmikroskopie ist ein winziger Messfühler, mit dem die Probenoberfläche abgetastet wird. Auf diese Weise konnte der Nanoforscher erstmals eine chemische Reaktion von einzelnen Molekülen in Gang setzen. Überdies greift Meyer auf einen besonderen Trick zurück: Am Messfühler des Mikroskops befestigt er ein einziges Molekül, das dann als eigentliche Sonde dient. Dieser Kunstgriff steigert einerseits die Empfindlichkeit des Mikroskops und eröffnet andererseits neue Experimentiermöglichkeiten. Es gelang ihm so die „Anatomie“, also die chemische Struktur eines Moleküls, in all ihren Feinheiten abzubilden und atomare „Schaltvorgänge“ zu beobachten, bei denen die Atome ihre Position innerhalb eines Moleküls verändern. Meyers Arbeiten begeistern Physiker, Chemiker und Biologen gleichermaßen. Ergebnis seiner Forschung sind faszinierende Aufnahmen von Atomen und Molekülen, die Lehrbücher illustrieren und die Nanowelt sichtbar machen.
Einblicke in die Nanowelt: Gerhard Meyer vom IBM Forschungslaboratorium Rüschlikon erhält den mit 5.000 Euro dotierten „Robert-Wichard-Pohl-Preis“ der Deutschen Physikalischen Gesellschaft für seine Arbeiten über atomare und molekulare Prozesse auf Festkörperoberflächen. Während des letzten Jahrzehnts hat der 54-jährige Nanowissenschaftler eine Serie von herausragenden Experimenten mit Hilfe der „Rastersondenmikroskopie“ durchgeführt. Ihm ist es dabei gelungen, Atome und Moleküle mit noch nie dagewesener Präzision nicht nur sichtbar zu machen, sondern auch zu beeinflussen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse könnten Ansatzpunkt sein für neuartige, nur Nanometer große elektronische Bauteile.
Die Auszeichnung wurde im März 2011 während der DPG-Jahrestagung in Dresden überreicht.
2010
Prof. Dr. Ulrich Platt
Universität Heidelberg
„Für seine hervorragenden Verdienste bei der Entwicklung des DOAS-Verfahrens zur atmosphärischen Spektroskopie. Dieses erlaubt die räumlich aufgelöste Messung fast aller für die Atmosphärenchemie relevanten Spurenstoffe mit sehr hoher Genauigkeit. Der Einsatz des DOAS-Verfahrens für die Fernerkundung hat die Entwicklung von Atmosphärenmodellen revolutioniert.“
Erkundung der Atmosphäre: Ulrich Platt von der Universität Heidelberg erhält den mit 5.000 Euro dotierten „Robert-Wichard-Pohl-Preis“ der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Der 60-jährige Umweltphysiker wird für die Entwicklung eines Verfahrens zur Messung atmosphärischer Schadstoffe und Spurengase ausgezeichnet. Die DOAS genannte Technik – das Kürzel steht für „Differentielle Optische Absorptionsspektroskopie“ – wird unter anderem von Satelliten zur Untersuchung der Erdatmosphäre eingesetzt. Dies hat die Entwicklung von Atmosphärenmodellen revolutioniert.
Die Auszeichnung wurde im März 2010 während der DPG-Jahrestagung in Hannover überreicht.
2009
Harald Rose
TU Darmstadt
„Für seine herausragenden Verdienste in der Entwicklung aberrationskorrigierter Elektronenmikroskope“
Sehhilfe für Mikroskope: Der Physiker Harald Rose erhält den mit 5.000 Euro dotierten „Robert-Wichard-Pohl-Preis“. Rose hat die theoretische Grundlage für eine ganze Reihe experimenteller und technischer Durchbrüche im Bereich der Elektronenmikroskopie geliefert. So basiert die neueste Generation kommerzieller Elektronenmikroskope auf seinem Konzept der „aberrationskorrigierten Elektronenoptik“. Dieses Verfahren wirkt ähnlich einer Brille, die die Sehschärfe verbessert. Derartige Elektronenmikroskope erzielen eine zuvor unerreichte Präzision und machen erstmals sogar einzelne Atome sichtbar. Diese Entwicklung ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass Elektronenmikroskope zum Schlüsselinstrumentarium der modernen Wissenschaft zählen: Ihr Einsatzgebiet reicht von der Materialforschung bis zur Biologie.
Die Auszeichnung wurde im März 2009 während der DPG-Jahrestagung in Dresden überreicht.
2008
Prof. Dr. Hans-Joachim Schlichting
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
„Herr Prof. Schlichting hat besondere Verdienste bei der Elementarisierung moderner Phänomene der Physik. Er widmete sich der Entwicklung von Unterrichtskonzepten zur Thermodynamik, zur nichtlinearen Dynamik und zur Optik. Es standen irreversible Prozesse und Energiedissipation, Chaos und Selbstorganisation sowie optische Naturphänomene im Mittelpunkt seines Interesses. In Bezug auf die Popularisierung der Physik brillierte er mit der Entwicklung und Verbreitung von Freihandexperimenten zu physikalischen Phänomenen des Alltags. Hervorzuheben sind seine Aktivitäten als Lehrbuchautor und im Bereich der Lehrerfortbildung.“
Physik und Didaktik: Hans-Joachim Schlichting erhält den „Robert-Wichard-Pohl-Preis“ für die Entwicklung neuer Konzepte für den Schulunterricht, für sein Engagement im Bereich der Ausbildung von Physik-Lehrerinnen und Lehrern sowie für sein Engagement in Sachen der Lehrerfortbildung. Schlichting ist geschäftsführender Direktor des Instituts für Didaktik der Physik an der Universität Münster.
Die Auszeichnung wurde im März 2008 während der DPG-Jahrestagung in Berlin überreicht.
2007
Prof. Dr. Dieter Meschede
Universität Bonn
„Für seine langjährige innovative und international anerkannte wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der optischen Atom- und Molekülphysik und gegenwärtig der Quanteninformationsverarbeitung. Herr Meschede hat Pionierarbeiten zum Ein-Atom-Maser, zur Resonator-Quantenelektrodynamik, zur Manipulation einzelner kalter Atome und zur Atomlithographie geleistet. Darüber hinaus hat er sich vielfältig erfolgreich engagiert, physikalisches Wissen mit Lehrbüchern zu vermitteln und die breite Öffentlichkeit für die Physik zu begeistern.“
Atome, Quanten, Klassiker: Dieter Meschede, 1954 im Emsland geboren, hat sich im Laufe der vergangenen drei Jahrzehnte mit unterschiedlichsten Fragen der Atom-, Molekül- und Quantenphysik befasst. In jüngster Zeit präsentierte seine Arbeitsgruppe ein besonders spektakuläres Ergebnis: ein Förderband aus Licht, das einzelne Atome mit Hilfe von Laserstrahlen sortiert und fortbewegt – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Quantencomputer, der für seine Berechnungen Atome als Rechenwerk nutzen könnte. Die Atomlithographie ist ein weiteres Element aus Meschede Repertoire. Hier geht es darum, Werkstoffoberflächen mit Hilfe fein dosierter Atomstrahlen auf Millionstel Millimeter genau zu strukturieren. Diese Methode der Nanofabrikation ist für die Halbleiterindustrie von höchstem Interesse. Darüber hinaus hat sich Dieter Meschede stets dafür eingesetzt, physikalische Erkenntnisse an die Öffentlichkeit, insbesondere an junge Menschen weiter zu geben. Dafür beispielhaft ist seine Tätigkeit als Herausgeber des Lehrbuchklassikers „Gerthsen“ und sein Engagement beim „Jahr der Physik 2000“
Die Auszeichnung wurde im März 2007 während der DPG-Jahrestagung in Düsseldorf überreicht.
2006
Prof. Dr. Frank Jülicher
MPI für Physik komplexer Systeme, Dresden
„In Würdigung seiner Arbeiten auf dem Gebiet der Biophysik. Herr Jülicher hat moderne theoretische Konzepte der nichtlinearen Dynamik auf hochaktuelle biologische Phänomene angewendet. Die Arbeiten haben enormes Potential für die weitere Forschung zur Aufklärung zellulärer Vorgänge und strahlen somit weit in den Bereich der Biologie und Medizin aus.“
Molekulare Maschinen: Für Transport und Verkehr in der Zelle sind molekulare Motoren unerlässlich. Sie bewegen nicht nur Baustoffe von einem Ende der Zelle zum anderen, sondern sind auch für die Zellteilung und Muskelbewegung erforderlich. Frank Jülicher ist theoretischer Physiker und hat gezeigt, dass viele dieser aktiven dynamischen Prozesse im Rahmen einfacher Modelle der theoretischen Physik verstanden werden können. Beispiele sind die Schwingungen von Haarzellen im Ohr, die für die hohe Empfindlichkeit des Ohrs verantwortlich sind, oder der Geißelschlag, mit dem Spermien vorangetrieben werden. Konzepte der nichtlinearen Dynamik und Selbstorganisation, wie sie zunächst in der Physik diskutiert wurden, gewinnen damit zunehmend an Bedeutung in anderen Disziplinen wie Medizin und Biologie.
Die Auszeichnung wurde im März 2006 während der DPG-Jahrestagung in München überreicht.
2005
Prof. Dr. Dr. Volker Dose
MPI für Plasmaphysik, Garching
„Für seine herausragenden interdisziplinären Beiträge zur Physik des atomaren und molekularen Wasserstoffs, zur Elektronenbandstruktur des Festkörpers sowie zur Bayes'schen Wahrscheinlichkeitstheorie. Diese ermöglicht als Werkzeug der Datenanalyse die Interpretation selbst fehlerhafter und unvollständiger Informationen. "Eine Anwendung des gesunden Menschenverstands mithilfe geeigneter Rechenvorschriften", so Dose, der in zahlreichen Arbeiten die Methoden der Bayes'schen Statistik auf ein breites Spektrum unterschiedlichster Problembereiche angewandt hat. Diese reichen von der Plasmaphysik über die Röntgenastronomie bis hin zur Klimaforschung.“
Die Auszeichnung wurde im März 2005 während der DPG-Jahrestagung in Berlin überreicht.
2004
Hans-Joachim Wilke
TU Dresden
„Der Physik-Didaktiker hat sich um die klassische Experimentierkultur zur Vermittlung physikalischer Sachverhalte verdient gemacht. Wilke hat in hervorragender Weise zu einer attraktiven Physikausbildung beigetragen und begeistert mit seinen Vorführungen ein breites Publikum. Die Markenzeichen seiner Vorträge sind spektakuläre Experimente mit "Aha-Effekt".“
Die Auszeichnung wurde im März 2004 während der Physikertagung in München überreicht.
2003
Prof. Dr. Klaas Bergmann
„In Würdigung seiner herausragenden wissenschaftlichen Leistungen, insbesondere in der Molekülphysik, die in weite Gebiete der Physik ausgestrahlt haben.“
Die Auszeichnung wurde im März 2003 während der Frühjahrstagung in Hannover überreicht.
2002
Hanns Ruder (verstorben am 17.10.2015)
„In Würdigung seiner herausragenden Verdienste um die didaktische Vermittlung komplexer physikalischer Probleme, insbesondere aus der Astrophysik.“
Die Auszeichnung wurde im März 2002 in Leipzig überreicht.
2001
Werner Martienssen
2000
Prof. Dr. Dietrich Menzel
1999
Prof. Dr. Dr. Herbert Welling
1998
Prof. Dr. Franz Bader (verstorben am 27.11.2018)
1997
Dr. Anton Oed (verstorben am 01.10.2018)
1996
Prof. Dr. Wolfgang Helfrich
Martin Schadt
1995
Wolfgang Eisenmenger (verstorben am 10.12.2016)
1994
Gustav Gerber
1993
Prof. Dr. Bruno Lüthi (verstorben am 29.04.2023)
1992
Hans-Christoph Siegmann
1990
Prof. Dr. Peter E. Toschek (verstorben am 25.06.2020)
1989
Prof. Dr. Wolfgang Paul
1988
Hans-Herbert Gutbrod
Prof. Dr. Reinhard Stock
1987
Dr. Johannes Bednorz
Karl Alex Müller
1982
Wilfried Kuhn
1981
Karl Hecht
1980
Roman Sexl