Jahresbericht 2007
Berichtszeitraum: 1. April 2007 bis 31. März 2008
Ein ereignisreiches Jahr
Zum 50. Jahrestag der Göttinger Erklärung fand eine Festveranstaltung an der Universität Göttingen statt, die von der Universität und der DPG gemeinsam veranstaltet wurde. Nach Grußworten des Rektors Kurt von Figura und des DPG-Präsidenten, Eberhard Umbach, wurden die Geschichte der Göttinger Erklärung im Kontext der damaligen politischen und wissenschaftlichen Entwicklung und die Auswirkungen dieser in der Nachkriegsgeschichte wohl folgenreichsten und am meisten beachteten Erklärung von Physikern in drei weiteren Vorträgen beleuchtet. Der DPG-Präsident wies in seinem Vortrag und einem Interview für die Tagesschau darauf hin, dass die Göttinger Erklärung ein herausragendes und mahnendes Beispiel dafür ist, wie Wissenschaftler politische und gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und welch wichtigen Einfluss sie in öffentlichen Diskussionen ausüben können. Im Mai und Oktober 2007 nahm der Präsident an zwei Klima-Forschungsgipfeln in Berlin teil, zu denen Bundesministerin A. Schavan zahlreiche Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie der Medien und der Ministerien eingeladen hatte. Energieforschungsthemen und Maßnahmen zum Klimaschutz im Rahmen einer umsichtigen Energiepolitik standen hierbei im Vordergrund. Die zwischenzeitlich vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bekannt gegebenen Förderprogramme, etwa zu Hochleistungsbatterien oder zur Biomasseforschung, deuten erste energiepolitische Schritte an. Dem zentralen und drängenden Thema Klimawandel widmete sich eine Paneldiskussion im Rahmen des Innovationskongresses 2007 am 7. September 2007 in Ulm. Zu dem Thema „Kann der Klimawandel durch Forschungsleistungen und Innovationen aufgehalten werden?“ plädierte der DPG-Präsident für eine breit angelegte und an den Problemen der Zukunft orientierte Energieforschungspolitik, die von den Grundlagen bis zur industriellen Reife reicht und alle Energieformen und alle Erzeugungs- und Umwandlungsprozesse umfassen sollte. Der mit 50 000 Euro hoch dotierte Otto-Hahn-Preis wird gemeinsam von der DPG, der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) und der Stadt Frankfurt getragen und alle zwei Jahre vergeben, wobei im jährlichen Wechsel ein Physiker oder ein Chemiker gekürt wird. Dieses Mal war eine Chemikerin oder ein Chemiker an der Reihe. Wie schon bei der ersten Verleihung des neu aufgelegten Otto-Hahn Preises vor zwei Jahren an Theodor Hänsch glückte es dem Kuratorium auch im Jahr 2007, einen Preisträger auszuwählen, der kurz darauf den Nobelpreis zugesprochen bekam: Die Wahl fiel auf den Chemiker Gerhard Ertl, der zudem auch DPG-Mitglied ist. Bei der würdevollen Preisverleihung in der Frankfurter Paulskirche begrüßte zunächst die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth die Anwesenden. Nach einer Rede des GDCh-Präsidenten Dieter Jahn hielt Helmut Schwarz, Berlin, die Laudatio. Anschließend wurde der Preis gemeinsam von den GDCh- und DPG-Präsidenten sowie der Oberbürgermeisterin verliehen. Ein weiteres „Highlight“ für die Physik war die Verleihung des Physik-Nobelpreises 2007 an DPG-Mitglied Peter Grünberg, der 2007 bereits mit der Stern-Gerlach Medaille die höchste Auszeichnung der DPG auf dem Gebiet der Experimentalphysik erhalten hatte. Anlässlich der Bekanntgabe wurde die DPG-Pressestelle von diversen Medien kontaktiert, denen DPG-Präsident Eberhard Umbach und der Leiter des DPG-Fachverbandes Magnetismus, Gernot Güntherodt, als Interviewpartner zur Verfügung standen, um die DPG in einer breiten (medialen) Öffentlichkeit zu repräsentieren. Anlässlich des 125. Geburtstages von Max Born veranstalteten das Max-Born-Institut und das Max-Planck-Institut (MPI) für Wissenschaftsgeschichte in Berlin ein zweitägiges Symposium, bei dem die Verdienste Max Borns gewürdigt und seine Rolle in der deutschen Wissenschaft beleuchtet wurden. Der Präsident war als DPG-Repräsentant zum Festkolloquium eingeladen und mit einer Ansprache an der Gestaltung der Feier beteiligt.
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