17th European Summer School "Low Temperature Plasma Physics"

6.-13. Oktober 2012: 17. Europäische Sommerschule für Plasmaphysik im Physikzentrum in Bad Honnef

Unter dem Titel "Low Temperature Plasma Physics: Basics and Applications” haben das Research Department „Plasmas with Complex Interactions“, der SFB-TR87 und die Arbeitsgemeinschaft Plasmaphysik (APP) aus ganz Europa eingeladen. Für die 78 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 10 Nationen dreht es sich eine Woche alles um den vierten Aggregatszustand der Materie, den Plasmazustand. Er wird erreicht, wenn sich nach dem Durchlaufen des festen, flüssigen und gasförmigen Zustands der Materie noch weiter Energie zugeführt wird. Es entsteht ein heißes, ionisiertes Gas mit ganz speziellen Eigenschaften. Im Fokus der Schule stehen vor allem die Niedertemperaturplasmen. Das vielseitige Programm spannt den Bogen von den Grundlagen bis zur Anwendung von Niedertemperaturplasmen in der Industrie. 21 Vortragende aus sieben Nationen leisten hierzu einen Beitrag.

Abwechslungsreiches Rahmenprogramm
Was sind typische Parameter für Niedertemperaturplasmen? Welche Techniken zur Vorbehandlung und Beschichtung von Oberflächen mit Atmosphärendruckplasmen sind möglich? Welche plasmaspektroskopische Methoden gibt es? Auf diese und viele andere Fragen finden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Sommerschule eine Antwort. Das weite Gebiet der Plasmaphysik wird von international führenden Expertinnen und Experten vorgestellt und diskutiert. Anthony Murphy kam dazu extra für die Sommerschule aus Lindfield (Australien) angereist. Der einführende Vortrag von Achim von Keudell (RUB) bietet den Studierenden die Gelegenheit, ihre Grundkenntnisse der Plasmaphysik noch einmal aufzufrischen.
Neben der Diagnostik von Plasmen behandelte die Tagung ebenso verschiedene Plasmareaktortypen für technische Anwendungen und bietet einen Workshop „Hands on a Boltzman Solver“ mit Luis Alves, Lissabon (Portugal) an. Darüber hinaus sorgte ein gemeinsamer Ausflug nach Köln mit einer Dombesichtigung, einem Stadtrundgang und einem Besuch im Schokoladenmuseum für viel Vergnügen und Abwechslung.
„Das Ziel der Summerschule ist es - neben dem Zusammenbringen von jungen Studierenden und international anerkannten Experten - den Studierenden in ganz Europa eine kohärente Ausbildung in Plasmaphysik zu bieten“, erklärt Prof. Dr. Jörg Winter, Sprecher des „Research Department Plasmas with Complex Interactions“ der RUB und Hauptveranstalter der Tagung.

Bewährte Tradition
Mit der Sommerschule 2012 setzten die Plasmaforscher der RUB zusammen mit der Technischen Universität Eindhoven eine bewährte Tradition zum 17. Mal fort. In erster Linie richtet sich die Tagung an Master-Studierende im Abschlussjahr, aber auch an Diplomanden und Doktoranden. Es kommen aber auch regelmäßig Postdocs – insbesondere zur Master Class, die ein jährlich wechselndes, aktuelles Forschungsthema vertiefend behandelt. Die Schule findet jeweils Anfang Oktober im Physikzentrum Bad Honnef statt.