Ort: Hörsaal K der Technischen Universität München
Zeit: Montag, 21.03.2006, 18:30 Uhr bis 19:30 Uhr
Teilnehmer: 21 Mitglieder und 5 Gäste (vgl. Anwesenheitsliste)

Tagesordnung:

(1) Eröffnung und Festsetzung der endgültigen Tagesordnung
(2) Verlesen und Genehmigung des Protokolls der letzten Mitgliederversammlung
(3) Bericht des Vorsitzenden
(4) Wahl des Vorsitzenden und des Beirates
(5) Zukünftige Aktivitäten
(6) Publikationen
(7) Verschiedenes

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Der Vorsitzende des Fachverbandes, PD Dr. J. Frauendiener (Tübingen), eröffnet die Sitzung. Die Tagesordnung wird festgesetzt.

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Das Protokoll der letzten Mitgliederversammlung wird verlesen und genehmigt.

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Bericht des Vorsitzenden

• Aus der DPG:
  • Neuer Präsident der DPG ist Prof. Dr. Eberhard Umbach (Experimentalphysik, Oberflächenphysik) von der Universität Würzburg, da kein Industriephysiker für diesen Posten gewonnen werden konnte, obwohl ein Industriephysiker turnusgemäß für diesen Posten an der Reihe gewesen wäre.
  • Der frühere Präsident Prof. Dr. Knut Urban wurde Vizepräsident der DPG.
  • Prof. Sauerbrey verließ den Vorstand.
  • Prof. Trebin kam in den Vorstand und ist dort für die Preise zuständig.
  • Die Tagungsgebühren für die Teilnahme an den Frühjahrstagungen stiegen von 90 DM im Jahre 1990 auf jetzt 130 €. Dies ist leider nicht zu ändern, da die Universitäten zwischenzeitlich gezwungen sind, Miete, Reinigung, etc. abzurechnen.
  • Die DPG möchte die einzelnen DPG-Frühjahrstagungen größer machen, d.h. mit mindestens 1000 - 1500 Teilnehmern, so dass es dann nur noch 3 Tagungen an drei aufeinander folgenden Wochen im März gibt. Dadurch werden diese Tagungen sichtbarer und der Präsident der DPG kann an allen Tagungen teilnehmen. Dabei ist geplant, abwechselnd alle zwei Jahre die Haupttagung durch den AKF (den Arbeitskreis Festkörperphysik, der die größte Fachgruppe in der DPG ist) und durch die AMOP und Kerne/Teilchen organisieren zu lassen.
  • Die Satzung der DPG soll überarbeitet werden, um sie an neue Gegebenheiten anzupassen und altes zu entrümpeln. Letzteres geht jedoch manchmal nicht, weil dazu 50 % der Mitglieder zustimmen müssen. Wesentliche Änderung sind neue Organisationsstrukturen: wie Fachverband (hat Stimme im Vorstandsrat), Fachgruppe (Vorstufe zum Fachverband), Sektion (Zusammenschluß von Fachverbänden), Arbeitskreis, Arbeitsgruppe, Regionalverbände, Ortsverbände.
  • Politische Aktivitäten der DPG: Die DPG hat in den letzten Jahren mehrere Studien und Stellungnahmen veröffentlich wie z.B. zu den Themen Studiengebühren, Juniorprofessur, Bachelor-/Masterstudiengang, zum Lehramtsstudium und zur Klimafrage. Nach Einschätzung des Präsidenten wurden diese Studien gut angenommen, auch weil diese versuchten unabhängig von der Politik ein objektives Bild zu zeichnen.
  • Das Jahr 2008 wird zum Max-Planck-Jahr ausgerufen, in dem es Sonderveranstaltungen geben wird.
• Nachtrag zur DPG-Frühjahrstagung in Berlin:
  Es gab viel positive Resonanz zur Präsentation des FV auf der Frühjahrstagung in Berlin. Alle Hauptvorträge dieser Frühjahrstagung sind im 1. Heft der Annalen der Physik des Jahres 2006 enthalten.
• Zur Gravitationsphysik in Deutschland: Anläßlich des Einstein-Jahres und der unbefriedigenden Möglichkeit die Gravitationsphysik auf der Frühjahrstagung wurde nach Wegen gesucht, auf die schlechte Lage der Gravitationsphysik in Deutschland aufmerksam zu machen. Nachdem im Fachverband schon des Längeren eine Eingabe an den Wissenschaftsrat diskutiert wurde und auch eine solche Eingabe von Herrn J. Ehlers (Golm) und E. Zeidler (Leipzig) an den Wissenschaftsrat verfasst wurde aber daselbst unbeantwortet blieb, rief J. Frauendiener beim Wissenschaftsrat an, um dort die Information zu bekommen, dass die Gravitationsphysik in Deutschland zu klein sei, als dass sich der Wissenschaftsrat damit befasse. Die Problematik war jedoch wohlbekannt und wurde positiv aufgenommen. Der Ratschlag war dahingehend, ein DFG-Rundgespräch zu diesem Thema einzuberufen, was dann auch geschah.
• Zum DFG-Rundgespräch: das DFG-Rundgespräch, wozu die DFG Finanzmittel zur Verfügung stellte, fand am 5.11.2005 im Physikzentrum in Bad Honnef statt. Dazu waren eingeladen Vertreter der wichtigsten Fördereinrichtungen, des Wissenschaftsrates, der DPG, sowie Vertreter des Fachgebietes mit verschiedener Ausrichtung und von verschiedenen Institutionen. Es wurden zunächst in kurzen Fachvorträgen ein Überblick über das Gebiet gegeben und dann die Vertreter der Fördereinrichtungen gehört. In der anschließenden Diskussion wurden Mittel und Wege eruiert, mit denen man die schlechte Lage der Gravitationsphysik verbessern könnte. Dabei wurden zwei konkrete Vorschläge gemacht: (i) ein Auftrag an Herrn Ruder in enger Zusammenarbeit mit dem Fachverband eine Schrift zur Gravitationsphysik in Deutschland zu erarbeiten und (ii) eine Initiative zur Einrichtung einer Einstein-Professur.
• Zur Einstein-Professur: auf Vorschlag von Prof. E. Zeidler (Leipzig) wurde eine Initiative Einstein-Professur ins Leben gerufen. Dabei sollte aus den Reihen der Gravitationsphysik Geld gespendet werden, welches zur Anschubfinanzierung einer Stiftungsprofessur dienen soll. Dabei soll diese Professur in einem zweifachen Wettbewerb vergeben werden: einerseits sollen sich Kandidaten für die Besetzung diese Stelle und andererseits die Universitäten für die Beherbergung dieser Professur bewerben. Bis zur Abschlussveranstaltung des Einstein-Jahres Ende November konnten 50000 € gesammelt werden. Dies war ein ausreichender Betrag, um als Initiative wahrgenommen zu werden und auch um von Herrn Treusch in der Öffentlichkeit vor der alten und neuen Wissenschaftsministerin verkündet zu werden.
• DPG-Studie: Das Ziel dieser von Herrn Ruder zu koordinierenden und in enger Zusammenarbeit mit dem Fachverband zu erstellenden DPG-Schrift zur Gravitationsphysik soll eine Darstellung sein, die man Rektoren/Präsidenten von Universitäten, Dekanen von Fakultäten sowie den Landesministerien zur Verfügung stellen kann. Es wurden bei der DPG Mittel für die Herstellung einer solchen Schrift beantragt, die auch bei der letzten Vorstandsratssitzung bis zu einer Höhe von 5000 € bewilligt wurden.
• Resonanz auf das DFG-Rundgespräch:
  • Es gab einen Bericht von J. Frauendiener an die DFG, die zusammen mit weiteren Unterlagen auf der Web-Seite das FV einsehbar sind.
  • Es gab einen Bericht im Januar-Heft des Physik-Journals.
  • Der Präsident der DPG schrieb einen Bericht für den Vorstandsrat der DPG. Dieser lautet:
    "Mit Unterstützung der DPG fand am 5. November 2005 eine eintägige Veranstaltung zur Lage der Gravitationsphysik in Deutschland statt. Ich [Urban] habe dazu ein Einführungsreferat gehalten. Es ist in der Tat schwer einzusehen, warum im Einsteinjahr für Deutschland zu konstatieren ist, dass Lehrstühle, deren Hauptarbeitsgebiet die Gravitationsphysik ist, bei Emeritierung des bisherigen Lehrstuhlinhabers nicht mehr wiederbesetzt werden. In anderen Ländern ist der Trend gegenläufig. Insbesondere die Gravitationswellenforschung und die Messtechnik haben anderswo die Gravitationsphysik befördert. Unter Anwesenheit von Vertreter(inne)n der wichtigsten Fördereinrichtungen wurde in Fachvorträgen ein guter Überblick über dieses Forschungsgebiet geboten. In der Abschlussdiskussion wurden die Möglichkeiten für eine positive und zukunftsgerichtete Entwicklung der Gravitationsphysik in Deutschland zusammenfassend erörtert. Während sich alle Teilnehmer über die Bedeutung dieses Gebietes einig waren, gab es vielfältige Meinungen über das weitere Vorgehen. In einem gewissen Umfang wurde deutlich, dass die Zusammenarbeit unter den Fachkolleg(inn)en verbessert werden kann und dass Förderinstrumente besser genutzt werden sollten."
    

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Wahlen zum Vorsitzenden und zum Beirat:

• PD Dr. Jörg Frauendiener erklärte sich bereit wieder für den Vorsitz des FV GR zu kandidieren. Es gab keine Gegenkandidaten. In geheimer Wahl erhielt J. Frauendiener 20 von 21 abgegebenen Stimmen. Es gab eine Enthaltung. Damit ist J. Frauendiener für die kommenden zwei Jahre zum Vorsitzenden des Fachverbandes gewählt worden. Herr Frauendiener nimmt die Wahl an.
• Der fünfköpfige Beirat wird in geheimer Wahl gewählt. Jedes anwesende Mitglied hat maximal fünf Stimmen, wobei Akkumulation nicht zulässig ist. Es stellten sich 9 Kandidaten zur Wahl, die von verschiedenen Teilnehmern der Mitgliederversammlung vorgeschlagen wurden. Die Wahl lieferte folgendes Ergebnis:
  
  

  1.	PD Dr. C. Lämmerzahl (Bremen)	19 Stimmen
  2.	Prof. Dr. B. Brügmann (Jena)	15 Stimmen
  3.	PD Dr. D. Giulini (Freiburg)	14 Stimmen
  4.	Prof. Dr. F. Steiner (Ulm)	11 Stimmen
  5.	Prof. Dr. H. Friedrich (Golm)	10 Stimmen
  6	PD Dr. V. Perlick (Berlin)	10 Stimmen
  7	Dr. M. Bojowald (Golm)	9 Stimmen
  8	Dr. M. Ansorg (Golm)	7 Stimmen
  9.	Dr. C. Klein (Leipzig)	7Stimmen

  
  Nachdem Herr Perlick von seiner Kandidatur zurückgetreten war, wurden damit die Herren C. Lämmerzahl, B. Brügmann, D. Giulini, F. Steiner und H. Friedrich gewählt, die auch die Wahl annahmen. Herr Lämmerzahl ist stellvertretender Vorsitzender.

 

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Zukünftige Aktivitäten:
Es wurde auf folgende Aktivitäten und Tagungen hingewiesen:

• Es soll bin Ende des Jahres eine Schrift zur Gravitationsphysik fertig gestellt werden, die einen Umfang von ca. 100 Seiten besitzen soll. Diese Schrift soll das Gebiet der Gravitationsphysik in Deutschland definieren und zur einheitlicheren Darstellung dieses Gebietes führen.
• Unser FV wird an der DPG-Frühjahrstagung in Heidelberg zusammen mit der Mathematischen Physik und der Teilchenphysik teilnehmen.
• Dem Vorschlag, im Jahre 2008 an der DPG-Frühjahrstagung in Freiburg teilzunehmen wurde Zustimmung signalisiert.
• Es wurde noch auf die 11. Marcel-Grossmann Tagung hingewiesen, die vom 23. - 29.7.2006 in Berlin stattfindet.
• " Auch auf die GR-Tagung in Sidney im Jahre 2007 wurde hingewiesen.

 

 

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Publikationen (siehe auch Publikationen)

• J. Frauendiener, D. Giulini, V. Perlick (hg). Analytical and Numerical Approaches to Mathematical Relativity
  Lecture Notes in Physics, Vol. 692, Springer-Verlag 2006
  
• F. Steiner (Hg.): Albert Einstein. Genie, Visionaer und Legende
  Springer-Verlag 2005

 

 

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Sonstiges:

• V. Perlick gab bekannt, dass die Zeitschrift General Relativity and Gravitation ein neues, stark erweitertes Editorial Board besitzt, von denen auch drei Kollegen aus unserem Fachverband sind, nämlich H. Friedrich, C. Lämmerzahl und V. Perlick. Die Herausgeber sind jetzt H. Nicolai (Golm) und G. Ellis (Kapstadt). Die Qualität dieser Zeitschrift, deren impact factor mit dem von Classical and Quantum Gravity vergleichbar ist, wenn man die reviews herausnimmt, soll durch diese Änderungen gesteigert werden. Es wurde angeregt, dass vielleicht verstärkt in Betracht gezogen werden sollte, auch eigene Artikel an diese Zeitschrift zu senden..

 

Da es keine weiteren Wortmeldungen gab, schloß der Vorsitzende PD Dr. Jörg Frauendiener die Sitzung.

Bremen, den 27.3.2006,

Claus Lämmerzahl, Protokollführer.