Auszeichnungen: Der Hertha-Sponer-Preis
Der Hertha-Sponer-Preis ist nach einer der ersten Physikerinnen in Deutschland benannt und wird alljährlich an eine Nachwuchswissenschaftlerin für ihre hervorragende wissenschaftliche Arbeit im Bereich der Physik vergeben. Der Preis soll vor allem jüngere Wissenschaftlerinnen durch öffentliche Auszeichnung sichtbar machen. Er ist mit 3000 Euro dotiert und wird auf der Frühjahrstagung der DPG verliehen. Der Preis wird seit 2001 ausgeschrieben.
Es wird ausdrücklich darum gebeten, Kandidatinnen vorzuschlagen oder Kolleginnen und Kollegen auf den Hertha-Sponer-Preis hinzuweisen, denn eine große Anzahl qualifizierter Bewerberinnen verleiht dem Preis Gewicht. Einsendeschluss für den Hertha-Sponer-Preis ist wie bei allen Preisen der DPG jedes Jahr etwa Mitte Juni. Der genaue Termin findet sich auf den Seiten der DPG .
Satzung des Hertha Sponer Preises
Hinweise zur Bewerbung
Wer war Hertha Sponer? Lebenslauf mit Publikationsliste
Preisträgerin 2017 ist Dr. Isabelle Staude, Friedrich-Schiller-Universität Jena, in Anerkennung ihres zukunftsweisenden Beitrags zur Grundlagenforschung in der Nanophotonik. Staude hat einen neuartigen Weg aufgezeigt, welcher die umfassende Kontrolle von Lichtfeldern auf nanoskopischen Längenskalen ermöglicht und dabei weitgehend frei von Absorptions- und Streuverlusten ist. Die von ihr gewonnen Erkenntnisse ermöglichen es Forschern, bei der Kontrolle von Licht auf Nanoskala gänzlich neu zu denken und eröffnen den Weg zur Entwicklung photonischer Komponenten neuartiger Funktionalität.
Preisträgerin 2015 ist Dr. Ilaria Zardo, Technische Universiteit Eindhoven, für herausragende Arbeiten zum Verständnis der Gitterdynamik und elektronischer Bandstrukturen von Halbleiternanodrähten mit Wurtzit- und Zinkblende-Kristallstrukturen. Ihre wegweisende Forschung leistet einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung komplexer Halbleiter-Nanostrukturen für thermoelektrische Anwendungen.
Preisträgerin 2014 ist Dr. Anne Schukraft, Fermi Lab, für ihren herausragenden Beitrag zur Messung des Neutrinospektrums am IceCube Experiment.
Preisträgerin 2013 ist Dr. Kerstin Tackmann, DESY, für ihre herausragenden Arbeiten auf dem Weg zum Nachweis des Higgs-Bosons am Large-Hadron-Collider (LHC) am CERN.
Preisträgerin 2012 ist Jun.-Prof. Dr. Katharina Franke, FU Berlin, für Ihre wegweisenden Arbeiten zum Wechselspiel magnetischer Moleküle mit Supraleitern auf der nano- und mesoskopischen Skala.
Preisträgerin 2011 ist Dr. Martina Hentschel, Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme, Dresden, für ihre herausragenden theoretischen Arbeiten zu mesoskopischen elektronischen und optischen Systemen, insbesondere zu optischen Mikrokavitäten. Die Resultate ihrer Untersuchungen zur Abstrahlcharakteristik von Mikrolasern wurden experimentell eindrucksvoll bestätigt.
Preisträgerin 2010 ist Dr. Na Liu, Universität Stuttgart, 4. Physikalisches Institut, für ihre wegweisenden Beiträge zur Herstellung und Charakterisierung dreidimensionaler Metallnanostrukturen.
Preisträgerin 2009 ist Dr. Corinna Kollath, École Polytechnique, Centre de Physique Théorique, Paris, für ihre herausragenden theoretischen Untersuchungen von Nichtgleichgewichtszuständen ultrakalter bosonischer und fermionischer Atomgase.
Preisträgerin 2008 ist Dr. Sylvie Roke, Max-Planck-Institut für Metallforschung, Stuttgart, für ihre herausragenden experimentellen und theoretischen Arbeiten zur Oberflächenspektroskopie an biologischen und organischen Oberflächen. Sie entwickelte innovative Messtechniken auf Grundlage der nicht-linearen optischen Spektroskopie, mit denen sich mikroskopische Oberflächenprozesse in kolloidalen Suspensionen, Polymere und Modellmembranen genau untersuchen lassen. Erkenntnisse über solche Systeme sind wichtig, um das Verhalten von Biomolekülen in der Zelle zu verstehen und von Bedeutung für die Entwicklung medizinischer Wirkstoffe und Implantate.
Preisträgerin 2007 ist Dr. Christine Silberhorn , Universität Erlangen-Nürnberg / Institut für Optik, Information und Photonik, für ihre wegweisenden Arbeiten zur Quantenkommunikation mit kontinuierlichen Variablen. Seit 2005 leitet Silberhorn die Gruppe „Integrierte Quantenoptik“ an der Universität Erlangen-Nürnberg. Dort befasst sie sich mit den Eigenheiten des Lichts – insbesondere mit der Frage, wie sich einzelne Lichtquanten für die Datenübertragung nutzen lassen.
Preisträgerin 2006 ist Dr. Ekaterina Shamonina , Universität Osnabrück, aufgrund ihrer herausragenden Beiträge im Gebiet der elektromagnetischen Metamaterialien. Hierbei handelt es sich um eine neue Generation synthetischer Verbundwerkstoffe, mit denen sich elektromagnetische Wellen, wie etwa Funksignale, manipulieren lassen. Das Besondere: innerhalb bestimmter Frequenzbereiche lenken Metamaterialien elektromagnetische Wellen in die "falsche" Richtung.
Preisträgerin 2005 ist Dr. Elena Vedmedenko, Universität Hamburg, für ihre herausragenden theoretischen Arbeiten auf dem Gebiet des Magnetismus von Nanostrukturen. Die Fragestellungen des Nanomagnetismus sind von großer technologischer Bedeutung für Arbeitsfelder wie die "Spintronik" oder "Magnetoelektronik", in denen neueste Konzepte für RAMs und Transistoren untersucht werden.
Preisträgerin 2004 ist Dr. Myrjam Winning, RWTH Aachen, für ihre bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet der Metallurgie und Materialwissenschaften. Im Mittelpunkt ihrer Forschung stehen so genannte Korngrenzen, die sie per Röntgenstrahlung ("Röntgenbeugung") untersucht.
Preisträgerin 2003 ist Dr. Uta Fritze von Alvensleben, Universitätssternwarte Göttingen, für die Entwicklung von Galaxien auf kosmologischen Zeitskalen, insbesondere unter dem Einfluss von Wechselwirkungen.
Erste Preisträgerin 2002 ist Dr. Karina Morgenstern von der FU Berlin. Sie erhielt den Hertha-Sponer-Preis für dynamische STM-Untersuchungen an Nanostrukturen.