Protokoll der Sitzung der Arbeitsgruppe Fachhochschulen in der DPG (AGFH) Physikzentrum Bad Honnef am 20. November 2009
Anwesend: | Heilmann (München), Kessler (Remagen), Mertins (Münster), Pockrand (Wedel), Theis-Bröhl (Bremerhaven). |
Tagesordnung:
- Bericht der Sprecherin
- Wahl von SprecherIn und StellvertreterIn
- Absolventenbefragung
- Zusammenarbeit der Fachhochschulen in Masterstudiengängen
- Verschiedenes
Bericht der Sprecherin
Die Mitgliederzahl der AGFH betrug Anfang des Jahres 112 Personen. Der Finanzbestand beträgt gut 1.000 €. Im nächsten Jahr ist geplant, einen Teil des Geldes für die Absolventenbefragung auszugeben.
Absolventenbefragung
Zur Auswertung der Ergebnisse der Absolventenbefragung wird eine studentische Hilfskraft beschäftigt, die ein Datenauswertungs- und Darstellungsprogramm erstellen soll. Es soll über die E-Mail-Verteiler der AGFH und des Fachbereichstages bei den Absolventen für eine Beteiligung an der Umfrage geworben werden. Eine Beschränkung auf Absolventen bestimmter Jahrgänge ist nicht geplant, da das Datum des Studienendes mit abgefragt wird und die Daten bei Bedarf entsprechend sortiert werden können. Die Adressen der Absolventen müssen die angesprochenen Kollegen über ihre jeweilige Hochschule bzw. die Alumni-Netzwerke erfragen.
Es wird beschlossen, die Frage nach dem Abschluss um den Punkt „Promotion“ zu erweitern.
Wahl von SprecherIn und StellvertreterIn
Als Sprecherin wird Barbara Kessler, Remagen gewählt, als stellvertretende Sprecherin wird Katharina Theis-Bröhl gewählt. Die Sprecherin wird gebeten, die Web-Seiten der AGFH entsprechend zu aktualisieren und eine Pressemitteilung für die DPG zu schreiben.
Zusammenarbeit der Fachhochschulen in Masterstudiengängen
Her Mertins stellt einen Fragebogen vor, der Kooperationsmöglichkeiten für Masterstudiengänge im Bereich Optischer Technologien bei den verschiedenen Fachhochschulen abfragt. Dieser Fragebogen soll von der Sprecherin der AGFH über die E-Mail-Verteiler der AGFH und des Fachbereichstages Physikalische Technologien verteilt werden. Die Antworten gehen direkt an Herrn Wittrock von der FH-Münster, der diese Aktion leitet. Langfristiges Ziel ist es, durch Kooperationsverträge den Austausch von Masterstudierenden und die gegenseitige Anerkennung von Studienleistungen zu fördern und damit die Attraktivität der Masterstudiengänge zu erhöhen. Eine Ausweitung der Aktion auf Masterstudiengänge mit anderen Schwerpunkten kann später erfolgen.
Nach Aussage von Herrn Heilmann wollen Studierende im Masterstudiengang wenigsten einmal den Hochschulort wechseln. Es besteht Einigkeit darüber, dass diese Bestrebungen der Studierenden unterstützt werden sollten. Auch Auslandsaufenthalte sind für die Qualifikation der Studierenden von großem Wert. Die Anerkennungen von auswärts erbrachten Leistungen sollten im Voraus individuell abgeklärt werden (z.B. über Study Agreements). Dabei sind Kooperationsverträge zwischen Hochschulen hilfreich.
Parallel zu dieser Fragbogenaktion wird bereits über den Fachbereichstag Physikalische Technologien eine Erhebung aller Bachelor- und Masterstudiengänge der beteiligten Hochschulen gemacht, um Interessenten für spezielle Studienfächer besser beraten zu können.
Verschiedenes
Zu der aktuellen Diskussion um Bachelor- und Masterstudiengänge, Fehler bei der Umsetzung, Überbelastung der Studierenden und Studierendenstreiks lässt sich feststellen, dass die Streikbereitschaft der FH-Studierenden deutlich geringer ist als die der Universitäts-Studierenden. Insgesamt scheint die Reform an den Fachhochschulen besser gelungen zu sein, obwohl auch hier Probleme durch die große Heterogenität der Umsetzungsstrategien auftreten. Es erscheint weiterhin notwendig, die Anerkennung der Studien- Leistungen von anderen Hochschulen zu verbessern und gleichzeitig die Menge der Prüfungen zu reduzieren.
Die Bezahlung von Universitätsabsolventen und Fachhochschulabsolventen ist direkt nach Studienabschluss vergleichbar, divergiert aber zugunsten der Universitätsabsolventen nach einigen Jahren.
Beim Übergang vom Bachelor zum Masterstudium sind die Eingangsvoraussetzung extrem unterschiedlich. Jede Hochschule hat ihre eigenen Maßstäbe. Teilweise kann die Art der Berechnung der Bachelor-Endnote zu Wettbewerbsnachteilen führen: So ist es z.B. an der Universität Münster üblich, die Noten der Anfangssemester mit geringerem Gewicht in die Berechnung der Endnote eingehen zu lassen, während an der Fachhochschule die Gewichtungsfaktoren gleich sind. Beide Hochschulen verfügen nicht über das Mittel der Notenverbesserung per Freiversuch, was in anderen Bundesländern teilweise möglich ist, aber zu sehr hohem Aufwand für die Lehrenden führt.
Dem drohenden Verlust an Studienanfängern durch sinkende SchülerInnenzahlen versuchen die Hochschulen durch Angebote im Bereich der dualen Studiengänge und der Weiterbildung zu begegnen. Zurzeit ist jedoch eher die Überbelastung durch hohe Studierendenzahlen ein Diskussionsthema.
Die Studiengebühren werden als segensreich für die Erhöhung der Lehrqualität angesehen. In München und Münster liegen sie bei 500 € pro Semester. An der FH Wedel kostet das Studium zwischen 1.000 und 1.500 € pro Semester, abhängig vom Studiengang. Leider gibt es noch nicht überall hinreichende Stipendienmöglichkeiten, um sozial schwachen Studierenden das Studium zu ermöglichen.
Das nächste Treffen soll am 16. September 2010 von 10:00 – 12:30 im Magnus-Haus in Berlin stattfinden. Nachmittags und am darauffolgenden Tag wird der Fachbereichstag Physikalische Technologien in den gleichen Räumlichkeiten angeschlossen.
Remagen, 20.11.09
(Prof. Dr. Barbara Kessler)