Die Zukunft macht mobil
Elektromobilität, Wasserstoff, Hyperloop – wohin geht die Reise? Oder besser: mit welchem Fahrzeug?
Genau um diese Frage ging es bei dem Wochenendseminar „Mobilitätskonzepte der Zukunft“ in Oldenburg und Emden. Organisiert wurde es von der jDPG-Regionalgruppe Oldenburg und dem Jungforschernetzwerk – juFORUM e.V. Drei Tage lang informierten sich Studierende aus ganz Deutschland über zukunftsträchtige Verkehrstechnologien.
Staus, Schadstoffbelastung, lange Fahrtzeiten, endliche Ressourcen – wir brauchen eine Verkehrswende, da sind sich die meisten Menschen einig. Neuartige Technologien und Konzepte gibt es genügend. Doch welche davon sind zielführend? Und wie weit fortgeschritten sind sie?
Ein Ansatz ist die Elektromobilität. „Sie wird immer noch stark unterschätzt in Deutschland. Die Reichweiten und Ladeinfrastrukturen reichen tatsächlich völlig aus, um sich schon heute für ein Elektroauto zu entscheiden“, sagt Jonas Lohmann, Abteilungsleiter der WAYDO GmbH. Der Besuch bei diesem Tochterunternehmen des Versorgers EWE sowie Probefahrten mit Elektrofahrzeugen bereiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars auf eine elektrische Zukunft vor.
Doch batteriebetriebene elek-trische Antriebe sind nur ein Teil der Verkehrswende. „Mobilität geht nicht ohne Wasserstoff “, sagt Alexander Dyck vom DLR Institut für vernetzte Energiesysteme. Mit heute 500 Kilometern Reichweite seien Wasserstoffautos eine attraktive Alternative. Viele Tankstellen gibt es allerdings noch nicht. Ab nächstem Jahr wird es immerhin eine in Oldenburg geben. Nach seinem lebhaften Vortrag musste Dyck mit seinem Wasserstoffauto auch schon weiter – nach Bremervörde, zur Einweihung des weltweit ersten Wasserstoffzuges.
Das Seminar beleuchtete auch Technologien wie den Transrapid. Die technischen Erkenntnisse vom Transrapid könnten auch für den Hyperloop wertvoll sein. Dieser verspricht umweltschonendes, sanftes Reisen, und zwar schneller als mit dem Flugzeug! Wie das gehen soll, konnten Mitglieder des studentischen Projekts „HyperPodX“ der Universität Oldenburg und der Hochschule Emden/Leer sowie Mitglieder des Delft Hyperloop Teams erklären: Die Idee dahinter ist, einen Zug oder eine Kapsel in einer evakuierten Röhre schweben zu lassen und auf bis zu Schallgeschwindigkeit zu beschleunigen. Der reduzierte Luft- und Reibungswiderstand erlaubt sehr hohe Geschwindigkeiten bei geringem Energieaufwand. Dass dies nicht nur wilde Fantasien sind, zeigen verschiedene Startups, die seit Wiederaufleben der Idee durch Elon Musk an der Realisierung arbeiten. So soll ein erster Teilabschnitt einer kommerziellen Strecke bereits 2020 in Abu Dhabi fertig sein.
Welche der Technologien all unsere Verkehrsprobleme lösen wird? Das lässt sich an einem Wochenende schwer herausfinden. Fest steht, dass hier große Potenziale schlummern und der Mobilitätsmarkt erst in Fahrt kommt.