Veranstaltungen und Förderungen im Jahr 2016
Geförderter Projektantrag: Dobson-Teleskop für die Studentische Arbeitsgemeinschaft Astronomie der Technischen Universität Kaiserslautern
Antragsteller: Dr. Christian Anders, Vorsitzender der SAGA, Technische Universität Kaiserslautern
Inhalt:In den letzten Jahren haben sich die technischen Möglichkeiten der Beobachtung von astronomischen Objekten auch im Amateurbereich enorm verbessert. Nachführungssysteme gepaart mit modernen teils gekühlten Kamerasystemen und eine massive Datenverarbeitung erlauben es heute, Bilder von sehr hoher Qualität zu erzeugen. Und dennoch spürt man, dass sich beim Beobachten der Anspruch entwickelt, sich selbst am Sternenhimmel zurechtfinden zu wollen, ohne diesen hohen technischen Aufwand in Kauf nehmen zu müssen. Genau dieser Punkt war es, der John Dobson ab ca. der Mitte der 50-er Jahre dazu brachte, ein rudimentäres aber mächtiges Teleskop – das sogenannte Dobson-Teleskop: ein Newton-Teleskop – zu entwickeln. Der geringe technische Aufwand (keine aufwändige Montierung, keine Nachführung) gepaart mit einem großen Spiegel, d.h. einer hohen Auflösung und Lichtsammelfähigkeit, hat diesen Teleskopen einen enormen Aufschwung gebracht. Die Art des „Experimentierens am Abendhimmel“ mit einem Dobson-Teleskop kann in Form des Star-Hoppings einfach ausgeführt werden. Dabei werden die eigene Motorik und auch die Orientierungsfähigkeit des Beobachters herausgefordert und trainiert.Der Regionalverband hat daher dem Antrag der SAGA auf Finanzierung eines Dobson-Teleskop zugestimmt. Es soll allen weiterbildenden Schulen der Region Kaiserslautern unentgeldlich zur Verfügung gestellt werden, um das naturwissenschaftliche Interesse der Schülerinnen und Schüler zu stärken. |
Geförderter Projektantrag: Windenergie und das Suchen nach geeigneten Standorten für Windkraftanlagen
Antragsteller: Dr. Kathrin Steckenmesser-Sander, Institut für Didaktik der Physik, Justus-Liebig-Universität Gießen
Inhalt:Diskussionen zum Thema Windenergie und das Suchen von geeigneten Orten für Windkraftanlagen sind prominent in den Medien zu finden; auch wird das Thema häufiger im Laufe der Schullaufbahn insbesondere im Kontext von erneuerbaren Energieformen von Schüler/-innen bearbeitet. Der vom Regionalverband geförderte Windkoffer bietet den Schüler/-innen die Möglichkeit, eigenständig Phänomene beim Experimentieren zu explorieren und so selbstbestimmt zu handeln. Mit der eigenständigen Durchführung wird ebenfalls an das Interesse der Schüler/-innen angeknüpft. Die Schüler/-innen können sich mit dem Windkoffer in Kleingruppenarbeit mit der Messung von Windstärken, dem Einfluss der Windstärke, der Flügelform und -anzahl, dem Anstellwinkel der Flügel auf die Ausgangsleistung auseinandersetzen. Weiterhin bietet der Windkoffer die Option diesen Einfluss (Ausgangsleistung) an der Stärke des Leuchtens einer LED oder der Drehgeschwindigkeit einer rotierenden runden Platte sichtbar zu machen sowie an konkreten Messwerten quantitativ zu bestimmen. Diese Messwerte können nach unserer Erfahrung gut verwendet werden, um auf der gesammelten Datengrundlage Argumente für anschließende Diskussionen zu begründen. |
Geförderter Projektantrag: Workshop zur Astrofotographie ausgerichtet von Sebastian Voltmer
Antragsteller: Dr. Norbert Herhammer, Physiklehrer am Hohenstaufengymnasium, Kaiserslautern
Inhalt:Um Schüler nachhaltig für MINT-Fächer motivieren zu können, ist die Astronomie ein ideales Anwendungsgebiet, da das in den Fächern Physik, Mathematik und Informatik erworbene Wissen zwanglos angewendet und vertieft werden kann. Das Beobachten und Fotografieren von astronomischen Objekten ist nicht nur herausfordernd, sondern regt die Schüler auch zum selbstständigen Experimentieren an. Die Planetenfotografie und Beobachtung nimmt hierbei einen besonderen Stellenwert ein, da hier sehr direkt und eindrucksvoll unser eigenes Sonnensystem vor Augen geführt werden kann. Die SAGA konnte einen der erfolgreichsten Astrofotografen und Planetenexperten in Deutschland, Herrn Sebastian Voltmer, für die Ausrichtung eines Workshops über die Planetenfotografie in Kaiserslautern gewinnen. Das Ziel war es, Schüler aber auch Astronomie-Interessierte, im Rahmen dieses Workshops mit den modernen Methoden der Astrofotografie vertraut zu machen und so gleichzeitig das Interesse an MINT-relevanten Themen bei den Beteiligten zu entwickeln und verstärken. Das Seminar wurde von Herrn Voltmer sehr professionell durchgeführt und hat allen Beteiligten viel Spaß bereitet. |
Geförderter Projektantrag: Erneuerbare Energien für das Schülerlabor
Antragsteller: Dr. Kathrin Steckenmesser-Sander, Institut für Didaktik der Physik, Justus-Liebig-Universität Gießen
Inhalt:Die Themen erneuerbare Energien und Energiespeicherung werden bereits lange Zeit in den Medien diskutiert und sind auch weiterhin sehr aktuelle Themen; auch werden diese Themen häufiger im Laufe der Schullaufbahn von Schüler/-innen bearbeitet. Die schülerorientierte, experimentelle Umsetzung in der Schule gestaltet sich eher schwierig, da geeignete Materialien meist (aufgrund des hohen Preises) nur in geringer Anzahl vorhanden sind. Im Physikunterricht werden diese Themen deshalb oft eher theoretisch behandelt, was im Widerspruch zu den Interessen von Schüler/-innen am selbstbestimmten Experimentieren steht. Durch die vom Regionalverband geförderten Materialien des Ergänzungssets von Lego können im Schülerlabor Schülerexperimente zu den Energiequellen Wind und Sonne durchgeführt werden, die zum selbstständigen Kompetenzaufbau in Bezug auf das Thema erneuerbare Energien beitragen. Auch bieten die Materialien weiterhin die Möglichkeit binnendifferenzierende Angebote für die Schüler/-innen zu entwickeln, wie sie für einen zeitgemäßen Physikunterricht, der den heterogenen Eingangsvoraussetzungen von Schüler/-innen gerecht wird, gefordert werden. In Bezug auf die Bildungsstandards können die Lernaufgaben zum Thema erneuerbare Energie nicht nur einen Beitrag für den Kompetenzbereich Fachwissen leisten, sondern auch für die Kompetenzbereiche Kommunikation, Bewertung und Erkenntnisgewinnung. |
Tagungsbericht vom 56. Wochenendseminar „PhysikerInnen im Beruf“
Vom 6. bis 8. Mai fand im Physikzentrum Bad Honnef das 56. vom Regionalverband Hessen-Mittelrhein-Saar (HMS) der DPG organisierte traditionelle Wochenendseminar „PhysikerInnen im Beruf“ unter Leitung von Prof. Dr. Egbert Oesterschulze (Technische Universität Kaiserslautern), Dr. Markus Kuhr (Schott AG) und Dr. St. Lach (Technische Universität Kaiserslautern) statt. Vierzehn eingeladene berufstätige PhysikerInnen referierten vor 84 Teilnehmern der ausgebuchten Veranstaltung über ihre Erfahrungen in kleinen Unternehmen, Großkonzernen sowie im eigenen Unternehmen oder im öffentlichen Dienst. In ihren Vorträgen präsentierten sie ein weites Spektrum an Themen: von der Arbeit an der Deutschen Aktienbörse, der Entwicklung fälschungssicherer Pässe und Banknoten, der Sachverständige im Bereich Geschwindigkeitsüberwachung, über das Optik-Design, die Optimierung von Gläsern und Keramiken, der Forschung in der Rüstungsindustrie bis zur Arbeit eines Lehrers, eines Patentanwalts, eines Physikers in der Beschichtungstechnologie und Automobilindustrie oder des Physikers mit Start-Up Unternehmen im Bereich des berührungslosen Nachweises von Fingerabdrücken. Ebenso wichtig war allerdings, dass die Referenten in ihren Vorträgen ein sehr persönliches Bild ihrer eigenen Karriere zeichneten. Dabei kristallisierte sich die Erfahrung heraus, dass die geradlinige Planung der eigenen Karriere nur selten möglich ist, wohl aber Flexibilität und realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und Grenzen Zufriedenheit im Arbeitsleben versprechen. Um den jüngeren Kollegen den Einstieg in das Berufsleben als Physiker zu erleichtern, wurden Hinweise gegeben, wie man bereits im Studium oder während der Promotion zusätzliche für Firmen wertvolle Erfahrungen sammeln kann. In entspannter Atmosphäre gab es viele Gelegenheiten zur angeregten persönlichen Diskussion der Teilnehmer mit den Referenten, die sehr intensiv genutzt wurden. „Ich gehe erhobenen Hauptes nach Hause und weiß erst jetzt, welche Möglichkeiten mir das Physik-Studium im Berufsleben erschließt“ zog ein Seminarteilnehmer seine positive Bilanz. Im Physikzentrum war der Ablauf der Veranstaltung dank des motivierten Teams des Physikzentrums um die Herren Dr. Gomer und Gouty-Rahn bestens gewährleistet. Wir danken allen ehrenamtlichen ReferentInnen ganz herzlich dafür, dass sie mit ihrem Engagement den Seminarteilnehmern einen interessanten Einblick in die vielfältigen Berufsfelder des Physikers und ihr Berufsleben geboten haben. Wir freuen uns schon jetzt auf das 57. Wochenendseminar vom 5. bis 7. Mai 2017 in Bad Honnef. |