Press Release
gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung
Berlin reist an den Anfang der Zeit
In der Woche vom 3. bis zum 9. April werden in Berlin die Uhren rückwärts laufen. Physiker und Physikerinnen laden zu einer "Reise zum Urknall" in die Urania ein. Die Besucher starten auf der Erde im Jahre 2000. Auf einer Erlebnisstraße können Sie, begleitet von Exponaten und Computeranimationen, zurück zum Urknall reisen. Als Begleiter der Zeitreise stellen sich namhafte Forscherinnen und Forscher zur Verfügung. Die einwöchige Veranstaltungsreihe zur Teilchen- und Kernphysik wird am Montag, dem 3. April 2000, um 10.00 Uhr in der Urania von Wolf-Michael Catenhusen, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), und Dr. Dirk Basting, Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), mit einem Presserundgang eröffnet. Die Ausstellung ist täglich von 9:30 Uhr bis 21:30 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist zu allen Veranstaltungen frei.
Mit der Veranstaltung "Reise zum Urknall" geht das Jahr der Physik in die zweite Runde. "2000: das Jahr der Physik" gehört zur Initiative "Wissenschaft im Dialog", die die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, gemeinsam mit den großen Forschungsorganisationen im Dezember 1999 gestartet hat. "Reise zum Urknall" ist die zweite von fünf zentralen Veranstaltungen in Bonn und Berlin.
Die Ausstellung "Reise zum Urknall" besteht aus zwei eigenständigen Elementen.
Die Erlebnisstraße "Reise zum Urknall" in der Urania wurde geplant und erstellt von DESY (Deutsches Elektronen?Synchrotron) Hamburg/Zeuthen und der GSI (Gesellschaft für Schwerionenforschung mbH) Darmstadt in Zusammenarbeit mit Forschungszentren und Hochschulinstituten der Teilchen- und Kernphysik. Am Anfang der Reise von der Gegenwart zum Urknall empfängt den Besucher ein 2 x 12 m großes Graffiti, das von den Berliner Künstlern Erik Stek und Marco Wachsmuth gestaltet wurde. Es stellt in rasanten Sprüngen durch Raum und Zeit die Reise zum Urknall dar. Exponate zum Anfassen und aufwendige Installationen machen die "Reise zum Urknall" zum taktilen und visuellen Erlebnis. Noch vor der offiziellen Präsentation zur Weltausstellung EXPO 2000 wird ein supraleitender Hohlraumresonator gezeigt, dessen Eigenschaften die Besucher selbst verändern können. Darüber hinaus kann man mit Hilfe aufwendiger Computer-Simulationen Interessantes live erleben, z. B.
- Die dramatische Todesexplosion eines Sterns
- Die "Alchemistenküche", in der die Physiker neue Elemente herstellen
- Das merkwürdigste Teleskop der Welt.
Die CERN-Roadshow im Zelt hinter der Urania ist das zweite zentrale Element. Die von der europäischen Organisation für Kernforschung in Genf verantwortete Ausstellung ist zum ersten Mal in Deutschland zu sehen. Sie führt den Besucher über Multimedia-Präsentationen und interaktive Exponate im Schnellkurs in die Welt der Physik ein.
Die Ausstellung wird begleitet von insgesamt 18 meist multimedialen Vorträgen, einem Filmprogramm, einem Preisausschreiben und einer öffentlichen Talkrunde. Auch die Websurfer kommen nicht zu kurz. Den Besuchern stehen 10 Internet-Plätze zur Verfügung. Das
Online-Forum
in dem Sie mit Spitzenforschern diskutieren können, ist schon
jetzt geöffnet unter www.physik-2000.de
Am Mittwoch, 5. April, 19:30 Uhr, moderiert Ranga Yogeshwar (WDR) die Talkrunde "Die ersten Minuten - was war am Anfang der Welt?"
Gäste:
- Prof. Dr. Peter Braun-Munzinger, GSI Darmstadt, Kernphysiker
- Wolf-Michael Catenhusen, Parlamentarischer Staatssekretär im BMBF
- Jochen Kirchhoff, Philosoph und Autor
- Prof. Dr. Hans Poser, TU Berlin, Wissenschaftsphilosoph
- Prof. Dr. Paul Soeding, Desy Zeuthen, Teilchenphysiker
- Prof. Dr. Hans-Walter Rix, MPI für Astronomie, Astrophysiker
Mit dem Fahrrad durch die Galaxis: Johannes Heilmann, radbegeisteter Mitarbeiter der GSI, wird in zwei Tagen mit dem Fahrrad von Darmstadt nach Berlin fahren. Dabei wird das Thema "Reise zum Urknall" anhand des Reiseweges zeitgerafft dargestellt. Noch bevor er die Pedale berührt, ist die Ursuppe der Materie entstanden, nach 10 Metern haben sich Atome gebildet, und 36 km weiter ? da ist er in Seligenstadt ? bilden sich die ersten Galaxien und Sterne. Nach 400 km ? in Köthen - entsteht das erste Leben auf der Erde.
Auch die Mitglieder des Forschungsausschusses wollen ihr physikalisches Wissen auf den neuesten Stand bringen: Am Mittwoch, 5. April, ist eine Delegation von namhaften Physikern und Physikerinnen dort zu Gast. Anschließend wird sie vom Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse zu einem Meinungsaustausch empfangen.
Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG), deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit mehr als 60.000 Mitgliedern auch größte physikalische Fachgesellschaft der Welt. Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen. Die DPG fördert mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen den Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein. Hauptstadtrepräsentanz ist das Magnus-Haus Berlin. Website: www.dpg-physik.de