Die Physik ist quicklebendig

Die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) hat zum Ende des von Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn gemeinsam mit der DPG ausgerufenen "Jahres der Physik" eine Denkschrift veröffentlicht: Themen, Bedeutung und Perspektiven physikalischer Forschung. Ansprechend gestaltet und verfasst unter der Mithilfe zahlreicher Wissenschaftler spannt die Denkschrift einen Bogen von der Grundlagenforschung zur Anwendung, von der Kultur zur Politik. Sie möchte vor allem eines deutlich machen: Die Physik stellt nicht nur die Grundlagen für technische Entwicklungen, sie ist darüber hinaus ein integraler Bestandteil unserer Kultur.

Während sich die großen Veranstaltungen zum Jahr der Physik auf fünf Themen konzentrierten, wagt die Denkschrift den Versuch einer umfassenderen und detaillierteren Standortbestimmung. Die Physikerinnen und Physiker der ältesten physikalischen Gesellschaft der Welt und der größten Europas wollen in dieser Schrift ein Bild über den gegenwärtigen Zustand und die Perspektiven, die Chancen und die Risiken physikalischer Forschung zeichnen. Die Denkschrift entstand in einjähriger Arbeit, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Sie wurde verfasst von zahlreichen Autoren und koordiniert von einer Kommission aus 14 DPG-Mitgliedern unter dem Vorsitz von Markus Schwoerer (Universität Bayreuth). Die Titel der einzelnen Kapitel sind Programm: Physik ist Grundlagenforschung, Physik ist Forschung für Technik und Industrie, Physik ist Teil der Kultur und Grundlage der Technik, Physik ist unverzichtbar.

Ohne Grundlagenforschung entsteht kein neues Wissen, und ohne neues Wissen verkümmern Kultur und Zivilisation. Ob neues Wissen Segen oder Fluch mit sich bringt - dies kann die Bevölkerung unseres Landes nur dann beeinflussen, besitzt sie eine breite mathematisch-naturwissenschaftliche Bildung. Auch politische Entscheidungen über Umfang und Prioritäten der Forschungsförderung setzen eine solide Schulbildung in Physik, der für die Technik grundlegenden Wissenschaft, voraus. Deshalb müssen die Erkenntnisse der Naturwissenschaften als Teil der Kultur ebenso selbstverständlich zur Allgemeinbildung gehören wie die großen Werke der Dichter, Philosophen und Künstler. Dieses, ebenfalls in der Denkschrift aufgegriffene Anliegen ist der DPG besonders wichtig.

Rund 15.000 Exemplare der Denkschrift wurden im November dieses Jahres versandt: an Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft, darunter alle Abgeordneten des Bundestags und der Landtage, alle Wissenschafts- und Kultusminister sowie die Vorstände großer Unternehmen. Aber auch alle Gymnasien in Deutschland und weitere Vertreter aus Politik, Industrie, Wissenschaft und Medien sowie viele einzelne Interessenten erhielten ein Exemplar. Die erste Auflage ist damit kurz nach ihrem Erscheinen im November 2000 vergriffen. Eine zweite Auflage erscheint demnächst.

Die Denkschrift kann bei der DPG-Geschäftsstelle, Hauptstraße 5, 53604 Bad Honnef, gegen eine Schutzgebühr von 10 DM (zzgl. Versandkosten: Einzelexemplar 10 DM, bis 5 Stück 25 DM, bis 10 Stück 35 DM, bis 20 Stück 60 DM, bis 50 Stück 90 DM) bestellt werden. Bitte legen Sie der Bestellung einen Scheck über den Gesamtbetrag bei oder geben Sie eine Bankverbindung an, von der die DPG den fälligen Betrag einziehen kann.

Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG), deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit mehr als 60.000 Mitgliedern auch größte physikalische Fachgesellschaft der Welt. Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen. Die DPG fördert mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen den Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein. Hauptstadtrepräsentanz ist das Magnus-Haus Berlin. Website: www.dpg-physik.de