07.10.2002

Press Release

der Deutschen Physikalischen Gesellschaft

Mit Physik in den Herbst

NRW-Universitäten: Aktionsbündnis für den Nachwuchs

Trübsaal blasen oder Seele baumeln lassen, je nach Außentemperatur bieten die Herbstferien etwas für jeden Gemütszustand. Für ein nahezu Wetter unabhängiges Programm haben sich Schülerinnen und Schüler aus ganz Nordrhein-Westfalen entschieden: Zur "Herbstakademie Physik" und ähnlichen Veranstaltungen, die im Oktober an den Universitäten in Aachen, Bonn, Dortmund, Düsseldorf und Münster stattfinden, werden auch in diesem Jahr einige hundert Jungendliche erwartet. Egal ob goldener Herbst oder Hundewetter: Vorlesungen, Workshops und Laborbesuche sind hier angesagt. Darüber hinaus bieten zahlreiche Hochschulen in Nordrhein-Westfalen im November einen "Tag der Schulphysik" mit Vorträgen und Diskussionsrunden für Lehrerinnen und Lehrer an. Solche Aktionen haben mittlerweile Tradition, denn der Nachwuchsmangel in den Naturwissenschaften ist für die Hochschulen längst ein Thema. Dennoch sind konzertierte Initiativen ungewöhnlich, in Nordrhein-Westfalen gehen sie auf das Jahr 1998 zurück. Die Veranstaltungen werden vom Land unterstützt und stehen unter der Schirmherrschaft der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG).

Die RWTH Aachen organisiert vom 14. - 18. Oktober eine "Physikwoche" für hochbegabte Schülerinnen und Schüler der Oberstufe. Die Veranstaltung wird von der Stadt Aachen und der Firma Continental gefördert. Rund um den Schwerpunkt "Optik" stehen Experimente, Vorträge - etwa über Astrophysik und Fotografie - sowie ein Besuch im Laserlabor auf dem Programm. An der Aachener Sternwarte können die Teilnehmer außerdem einen Blick in den Weltraum werfen, sofern das Wetter mitspielt.
Infos: www.physik.rwth-aachen.de

An Schülerinnen und Schüler der Jahrgangstufen 9 und 10 richtet sich die Herbstakademie der Universität Bonn am 15. Oktober. Vorgesehen sind Experimente mit Ultraschall sowie zur Physik von Musikinstrumenten. Bei einer Tour durch verschiedene Forschungsinstitute geht es beispielsweise um die Altersdatierung archäologischer Fundstücke und die "Atemgas-Analyse" bei Pflanzen.
Infos: www.schulphysik.uni-bonn.de

Das Motto der Dortmunder Herbstakademie (14. - 16. Oktober) lautet "Chaos und die Welt der Elementarteilchen". Teilnehmen können Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 11 - 13. Die Vorträge behandeln unter anderem die Entwicklung des Universums. Eine Vorlesung mit dem Titel "Käpt'n Kirks Reise um ein schwarzes Loch" entführt in die Welt der Allgemeinen Relativitätstheorie, ein weiterer Vortrag informiert über die (guten) Berufschancen für Physikerinnen und Physiker. Bei einem Wissenschaftsquiz gibt es Bücher und Zeitschriftenabonnements zu gewinnen. Der Blick ins Labor und Experimente runden auch hier das Programm ab.
Infos: www.physik.tu-dortmund.de

Wie sich mit Früchtetee, Glasplatten und Bleistift eine Solarzelle konstruieren lässt, können Jugendliche der Klassen 5 - 10 an der Universität Düsseldorf herausfinden. Hier wird vom 14. - 17. Oktober die Veranstaltung "Physik für Schülerinnen - Physik für Schüler" angeboten. Eingeteilt in Mädchen- und Jungengruppen können sich die jungen Tüftler nicht nur als Solartechniker versuchen, sondern auch mit Flaschenzügen und Magneten experimentieren.
Infos: www.physik.hhu.de

Von der Geophysik bis zur Laser-Technik reicht das Themenangebot der Herbstakademie an der Universität Münster (14. und 15. Oktober), zu der Schülerinnen und Schüler der Oberstufe eingeladen sind. Nach Besuchen im Labor, Experimenten und Vorträgen steht der Auftritt der "Physikanten" auf dem Programm. Das Dortmunder Duo mixt Slapstick und Wissenschaft zu einem spritzigen Cocktail. Probieren erwünscht! Bei der öffentlichen Show hat das Publikum Gelegenheit zum Mitmachen. Der Termin: 15. Oktober, 15:00 Uhr (Eintritt frei). Showbühne: Physikalisches Institut der Universität Münster, Wilhelm-Klemm-Straße 10, Hörsaal 1.
Infos: pauli.uni-muenster.de

Weitere Informationen im Internet unter:
www.schulphysik-nrw.de

Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG), deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit über 62.000 Mitgliedern auch größte physikalische Fachgesellschaft der Welt. Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen. Die DPG fördert mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen den Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein. Hauptstadtrepräsentanz ist das Magnus-Haus Berlin. Website: www.dpg-physik.de