Pressemitteilung
der Deutschen Physikalischen Gesellschaft
Sind wir bald die Dummen im globalen Innovationswettbewerb?
Öffentliche Tagung "Forschung - Entwicklung - Innovation" vom 1.-3. Dezember 2003 im Physikzentrum Bad Honnef
Angesichts der niedrigsten Wachstumsrate des Bruttoinlandsproduktes, höchster Staatsdefizitquote und einer Rekordhöhe an Firmeninsolvenzen und Arbeitslosen fragen auch ausländische Experten besorgt: Was ist los mit Deutschland? Zur Erkundung der Lage und zur Diskussion möglicher Auswege lädt die Deutsche Physikalische Gesellschaft zum Fach übergreifenden Dialog "Forschung - Entwicklung - Innovation" vom 1.-3. Dezember 2003 ins Physikzentrum Bad Honnef.
Im globalen Innovationswettbewerb hat Deutschland in den letzten Jahrzehnten an Boden verloren und fällt immer weiter zurück. Ein Ende des deutschen Innovationsrückstands ist nicht in Sicht, denn quantitative und qualitative Veränderungen in den globalen Strukturen von Forschung und Entwicklung werden die Dynamik des Wandels noch weiter beschleunigen. Mit dem Ausbau der wissenschaftlich-technischen Infrastruktur in den aufstrebenden Industrienationen und den Schwellen- und Entwicklungsländern, mit den dort rasant steigenden Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie dem Heranwachsen einer immer größeren Zahl gebildeter und hochbegabter Menschen verstärkt sich deren Wirtschaftspotenzial. Wir müssen uns auf diese neue Lage im internationalen Wettbewerb einstellen - aber wie?
Sicher geht es zum einen um ein neues Selbstverständnis und neue Fähigkeiten der Akteure selbst. Zum anderen geht es aber auch um ein grundlegendes gesellschaftliches Problem. Deutschland kann im globalen Innovationswettbewerb nur bestehen, wenn Forschung und Entwicklung in unserer Gesellschaft wieder einen höheren Stellenwert bekommen. Eine hohe Qualität von Wissenschaft und Technik hat grundlegende Bedeutung für den Wohlstand einer jeden Gesellschaft. Der Stellenwert von Wissenschaft und Forschung in der Gesellschaft, die Behandlung des wissenschaftlichen Nachwuchses und von Spitzenwissenschaftlern sowie die Wechselbeziehung von Wissenschaft und Wirtschaft sind entscheidend für die Innovationskraft, die zur Bewältigung des Strukturwandels eingesetzt werden kann. Hier gibt es bei uns erhebliche Defizite.
Die multidisziplinär ausgerichtete Arbeitstagung im Physikzentrum erkundet die Systemzusammenhänge zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, zeigt Chancen des Wandels auf und stellt die erforderlichen Management-Instrumente vor. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion diskutieren Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Medien unter dem Titel "Innovation und Wachstum bis zum Kollaps?" Ursachen und Folgen des deutschen Dilemmas im globalen Innovationswettbewerb. Die Tagung richtet sich an Führungskräfte aus Wissenschaft und Wirtschaft sowie aufgeschlossene wissenschaftliche Mitarbeiter, insbesondere auch an Diplomanden und Doktoranden und vermittelt diesem Teilnehmerkreis neueste praktische und theoretische Erfahrungen außerhalb der eigentlichen fachlichen Ausbildung.
Das Programm, die Teilnahmebedingungen und das Anmeldeformular sind unter der Webadresse www.pbh.de zu finden. Gäste sind herzlich willkommen. Eine Teilnahme an einzelnen Tagen ohne Übernachtung ist auch möglich.
Anmeldung bei:
Deutsche Physikalische Gesellschaft
Hauptstraße 5
53604 Bad Honnef
E-Mail:
Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG), deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit über 62.000 Mitgliedern auch größte physikalische Fachgesellschaft der Welt. Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen. Die DPG fördert mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen den Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein. Hauptstadtrepräsentanz ist das Magnus-Haus Berlin. Website: www.dpg-physik.de