Pressemitteilung
der Deutschen Physikalischen Gesellschaft
Gute Chancen für Physiker
Neueste Daten vom Arbeitsmarkt
Bad Honnef, 12. Dezember 2006 – Physikerinnen und Physiker waren im vergangenen Jahr gefragte Fachkräfte. Von den bei der Bundesagentur für Arbeit eingereichten Stellenangeboten stammten über 70 Prozent aus der Wirtschaft, etwa 20 Prozent aus Forschungseinrichtungen und Hochschulen. Auch Museen und öffentliche Verwaltung hielten Ausschau nach Physikerinnen und Physikern. Deren Arbeitslosenquote lag bei rund 3 Prozent. „Die Jobaussichten sind auch weiterhin gut“, unterstreicht Dr. Udo Weigelt, der im Vorstand der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) für Berufsfragen zuständig ist. (Bild: photocase.com)
Im Jahr 2005 nahm die Zahl der arbeitslosen Physikerinnen und Physiker überdurchschnittlich ab. Laut aktueller Statistik der Bundesagentur für Arbeit sanken die Arbeitslosenzahlen für Physikerinnen und Physiker um etwa 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während sie für Naturwissenschaftler insgesamt betrachtet nur um etwa 5 Prozent zurückgingen.
„Rund ein Viertel der Stellenangebote aus der Industrie kamen aus dem klassischen Bereich Forschung & Entwicklung“, berichtet Udo Weigelt. Gesucht wurden Physikerinnen und Physiker insbesondere für die Bereiche Elektro-, Laser-, Mikro- und Medizintechnik. Dabei erwarteten die Unternehmen neben physikalischer Expertise auch EDV-Kenntnisse und Teamfähigkeit. „Im Vorteil waren Berufseinsteiger mit praxisnahem Studium und sozialer Kompetenz“, bilanziert Weigelt.
Im Referenz-Monat September 2005 erfasste die Bundesagentur für Arbeit insgesamt 2.409 arbeitslose Physikerinnen und Physiker. „Angesichts von 70.000 bis 80.000 Berufsfähigen mit physikalischer Ausbildung entspricht dies einer Arbeitslosenquote von knapp über 3 Prozent“, meint Udo Weigelt. „Damit ist die Arbeitslosenquote bei Physikern deutlich niedriger als die allgemeine Quote von etwa 10 Prozent.“ Der Zukunft sieht Weigelt optimistisch entgegen: „Es ist nicht zu erwarten, dass die zunehmenden Absolventenzahlen zu einer Übersättigung des Arbeitsmarkts führen werden. Die Industrie ist mehr denn je auf Innovationen angewiesen. Und genau dafür schafft die Physik wesentliche Grundlagen. Insofern lohnt es sich auch weiterhin, Physik zu studieren.“
Weitere Informationen:
„Arbeitsmarkt für Physikerinnen und Physiker“ (Udo Weigelt, Physik Journal 5 (2006) Nr. 11)
„Arbeitsmarkt kompakt 2006: Naturwissenschaftler / Informationen für Arbeitnehmer“ (Herausgeber: Zentralstelle für Arbeitsvermittlung der Bundesagentur für Arbeit) zum kostenfreien Download unter: www.ba-bestellservice.de