Pressemitteilung
der Deutschen Physikalischen Gesellschaft
Kerne und Cluster
Berliner Physiker erhält deutsch-französischen Forschungspreis
Bad Honnef, 22. Dezember 2006 – Der Berliner Physiker Prof. Dr. Wolfram von Oertzen (67) wird für seine herausragenden Arbeiten über Atomkerne von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und der Französischen Physikalischen Gesellschaft mit dem „Gentner-Kastler-Preis 2007“ geehrt. Der am Hahn-Meitner-Institut und an der Freien Universität Berlin tätige Wissenschaftler erhält die mit 1.000 Euro dotierte Auszeichnung nächsten Juli in Grenoble.
Wolfram von Oertzens Arbeit betrifft sowohl große Atomkerne – „Schwere Ionen“ genannt –, als auch kleine Ansammlungen von Kernteilchen, die im Inneren mancher Atomkerne vorkommen. Solche Teilchengruppen heißen im Fachjargon „Cluster“. Besonders häufig sind „Alpha-Cluster“, die aus zwei Protonen und zwei Neutronen bestehen. Entweichen diese aus dem Atomkern – was typisch ist für eine bestimmte Form der Radioaktivität –, spricht man von „Alpha-Strahlung“.
Wolfram von Oertzen verbindet seit vielen Jahren eine enge Zusammenarbeit mit französischen Kollegen. Er war Gastprofessor an verschiedenen Universitäten des Nachbarlandes und Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gremien: So gehörte er beispielsweise dem Nationalen Komitee der staatlichen Forschungsorganisation CNRS an.
Der Gentner-Kastler-Preis wird im jährlichen Wechsel an deutsche bzw. französische Physiker vergeben. Die Auszeichnung beinhaltet eine Silbermedaille und ist mit 1.000 Euro dotiert.