04.04.2018

PRESSEMITTEILUNG

der Deutschen Physikalischen Gesellschaft

Dieter Meschede neuer Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft

Feierliche Amtsübergabe im Magnus-Haus Berlin / Mit Festvortrag „Jim Knopf und die wilde Physik“ / Medienvertreter sind herzlich eingeladen

Berlin / Bad Honnef, 4. April 2018 – Am 9. April übernimmt Dieter Meschede die Präsidentschaft der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG). Er folgt damit Rolf Heuer, der von April 2016 bis April 2018 Präsident der mit rund 62.000 Mitgliedern größten physikalischen Fachgesellschaft der Welt war und nun turnusmäßig Vizepräsident der DPG wird.

Die feierliche Amtsübergabe findet am 9. April 2018 um 16:00 Uhr im Magnus-Haus Berlin statt. Einen Festvortrag mit dem Titel „Jim Knopf und die wilde Physik“ hält Professor Thomas Lohse von der Humboldt-Universität zu Berlin. Medienvertreterinnen und Medienvertreter sind herzlich eingeladen.

Während seiner Präsidentschaft möchte sich Meschede insbesondere dafür einsetzen, das große Engagement der DPG-Mitglieder für die Zivilgesellschaft zu unterstützen und weiter zu aktivieren - vom Physiklehrer über die Industriephysikerin bis zum Hochschullehrer. Er möchte dafür werben, komplexe Herausforderungen wie z. B. die aktuelle Quantentechnologie durch immer weiter verbesserte Kooperation zwischen Forschungseinrichtungen zu bewältigen und dabei vor allem dem Nachwuchs Chancen zu eröffnen. Sicher nicht zuletzt wird die Frage, wie naturwissenschaftlich-technische Bildung den ihr gebührenden Stellenwert als eine Grundlage der Gesellschaft erwerben kann, eine große Herausforderung bleiben.

Dieter Meschede ist Leiter der Arbeitsgruppe Quantentechnologie des Instituts für Angewandte Physik der Universität Bonn. Er war und ist Mitglied und Sprecher in zahlreichen Forschungsverbundprojekten der DFG, des BMBF und der Europäischen Kommission. Im Jahr 2001 hat er die Bonn International Graduate School in Physics and Astronomy (BIGS-PA) mit ins Leben gerufen, die im Rahmen der Exzellenzinitiative zur BCGS (Bonn-Cologne Graduate School of Physics and Astronomy) erweitert wurde.

Seit fast vierzig Jahren forscht Meschede auf dem Gebiet der Quantenoptik. Das sogenannte „Förderband aus Licht“ – es bewegt und sortiert einzelne Atome mit Hilfe von Laserstrahlen und Radiofrequenz-Präzision – gehört zu den herausragenden Forschungsergebnissen seiner Arbeitsgruppe. Mithilfe dieses „Förderbands“ könnten Atome als Rechenwerk für einen Quantencomputer genutzt werden. Diese Arbeiten haben mit einem Advanced Grant (DQSIM) des European Research Council große Anerkennung gefunden.

Meschede ist Herausgeber eines der bekanntesten deutschsprachigen Lehrbücher der Physik. Es behandelt alle bekannten Themen der Experimentalphysik und wird im Haupt- und Nebenfach-Physik gern vorlesungsbegleitend verwendet. Ferner ist er seit 2012 Hauptherausgeber der Zeitschrift Applied Physics B – Optics and Lasers.

Für seine wissenschaftlichen Arbeiten wurde er mehrfach ausgezeichnet. So erhielt er für seine besonderen wissenschaftlichen Leistungen in der Experimentalphysik im Jahr 1989 als erster Nachwuchswissenschaftler überhaupt den Rudolf-Kaiser-Preis der Rudolf-Kaiser-Stiftung. Im Jahr 2007 verlieh ihm die Deutsche Physikalische Gesellschaft den Robert-Wichard-Pohl-Preis für seine langjährige innovative und international anerkannte wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der optischen Atom- und Molekülphysik und der Quanteninformationsverarbeitung sowie für sein erfolgreiches Engagement, physikalisches Wissen zu vermitteln und die breite Öffentlichkeit für die Physik zu begeistern.

Von Dezember 2005 bis Februar 2018 war Meschede zudem Wissenschaftlicher Leiter des Physikzentrums Bad Honnef, der zweiten wichtigen Begegnungsstätte der DPG für Physikerinnen und Physiker in Deutschland und deren Sitz. Um Ämterüberschneidungen zu vermeiden, legte er das Amt kürzlich nieder und übergab den Staffelstab an den Teilchenphysiker Prof. Dr. Klaus Desch von der Universität Bonn.

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Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG), deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit rund 62.000 Mitgliedern auch größte physikalische Fachgesellschaft der Welt. Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen. Die DPG fördert mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen den Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein. Hauptstadtrepräsentanz ist das Magnus-Haus Berlin.
Website: www.dpg-physik.de