22.03.2022

Gemeinsame Pressemitteilung

der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) zusammen mit dem Stifterverband, dem Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO), der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) sowie der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV)

Exzellente Lehre an Hochschulen – Ars legendi-Fakultätenpreis Mathematik und Naturwissenschaften 2022 vergeben

Der Ars legendi-Fakultätenpreis für exzellente Hochschullehre in Mathematik und den Naturwissenschaften 2022 geht an Dagmar Hann und Daniela Meilinger (Biologie, LMU München), Nele Milsch (Chemie, Uni Göttingen), Martin Schlather (Mathematik, Uni Mannheim) und Julia Sammet (Physik, Uni Frankfurt/Main).

Der Ars legendi-Fakultätenpreis Mathematik und Naturwissenschaften zeichnet herausragende, innovative und beispielgebende Leistungen in der Hochschullehre aus.

Der Preis wird vom Stifterverband, dem Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO), der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV) und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) ausgelobt. Er wird seit 2014 jährlich in den Kategorien Biologie, Chemie, Mathematik und Physik vergeben und ist mit je 5.000 Euro dotiert. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden von einer Jury aus Studierenden und Lehrenden der beteiligten Fächer sowie der Hochschuldidaktik bestimmt.

Der Ars legendi-Fakultätenpreis Mathematik und Naturwissenschaften 2022 geht an folgende Personen:

In der Kategorie Biologie: an Dagmar Hann und Daniela Meilinger.
Dagmar Hann und Daniela Meilinger von der Fakultät für Biologie der Ludwig-Maximilians-Universität München haben ein interdisziplinäres und multimediales Programm entwickelt, das den zahlreichen internationalen Studierenden den Einstieg in die molekularbiologischen Masterstudiengänge erleichtert. Dabei kommt eine Vielzahl didaktischer Methoden zum Einsatz, die in verschiedenen Modulen klug aufeinander abgestimmt und miteinander verzahnt werden. Das Herausragende dabei ist, dass auch ein Fokus auf die Vermittlung von methodischen Grundlagen gelegt wird, um die heterogene Vorbildung internationaler Studierender in eine gemeinsame Basis zu überführen. Auch die soziale Vernetzung zwischen den Studierenden wird aktiv gefördert. Die Jury erkennt darin ein beispielgebendes Lehrkonzept, das auch an anderen Fachbereichen aufgegriffen werden könnte.

In der Kategorie Chemie: an Nele Milsch
Nele Milsch von der Fakultät für Chemie der Georg-August-Universität Göttingen hat ein Schulungskonzept für Tutorinnen und Tutoren (SciTuition) entwickelt sowie umgesetzt und damit einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung der Lehre geleistet. Tutorinnen und Tutoren leisten an den meisten Hochschulen wichtige Beiträge zur Lehrassistenz und sind wichtige Multiplikatoren. Nele Milsch hat für ihre Ausbildung ein umfassendes, didaktisch fundiertes und durchdachtes Konzept entwickelt. Dieses bereitet die Tutorinnen und Tutoren nicht nur fachlich, sondern auch didaktisch auf ihre Aufgabe vor und greift auch Spezifika des Chemiestudiums wie Praktikumsbetreuung auf. Als besonders positiv bewertet die Jury, dass den Tutorinnen und Tutoren begleitend zu ihrer Tätigkeit weitere vertiefende Module angeboten werden, und sie hierfür auch Kreditpunkte erwerben können.

In der Kategorie Mathematik: an Martin Schlather
Martin Schlather von der Fakultät für Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsmathematik von der Universität Mannheim hat das innovative Konzept des „Service Learnings“ mit entwickelt, in dem universitäre Lehre mit gesellschaftlichem Engagement verknüpft wird. Er hat dieses Konzept in mehreren Initiativen, etwa mit den Projekt HAREBE zur verbesserten Lehramtsausbildung oder mit der Studierendeninitiative STADS, entfaltet und es in seinen Lehrveranstaltungen in überzeugender und vorbildlicher Weise umgesetzt. Angetan zeigte sich die Jury insbesondere davon, dass bei diesem Konzept der unmittelbare Praxisbezug – etwa die Verwendung realer Daten für die Vermittlung des Lehrstoffs –die gesellschaftliche Relevanz statistischer Lehrinhalte herausstellt und Brücken in die spätere Berufstätigkeit baut. Darüber hinaus trägt der praktische Ansatz entscheidend zur Motivation und zum Lernerfolg der Studierenden bei.

In der Kategorie Physik: an Julia Sammet
Julia Sammet vom Fachbereich Physik der Goethe-Universität Frankfurt hat schon als Studentin ein Physik-Lernzentrum gegründet, das sich an alle Studierende richtet, deren Fach auch Physik-Kenntnisse erfordert. Das von ihr über die Jahre hinweg mit großem Einsatz entwickelte Konzept des Lernzentrums, das in erster Linie auf peer-unterstütztes und selbstaktivierendes Lernen setzt, erwies sich schnell als so überzeugend, dass sie für den weiteren Ausbau des Zentrums fakultätseigene und dann auch externe Fördergelder einwerben konnte. Während des pandemiebedingten Lock-Downs erwies sich das Konzept als so flexibel, dass es rasch erfolgreich in den virtuellen Raum übertragen werden konnte. Dank des persönlichen Engagements von Julia Sammet und der Unterstützung durch den Fachbereich ist eine professionelle Lernunterstützungsstruktur entstanden, die von den Studierenden außerordentlich gut angenommen und von der Jury als Leuchtturmprojekt angesehen wird.

 

Preisverleihung
Der Termin für die Verleihung des Ars Legendi-Fakultätenpreises Mathematik und Naturwissenschaften 2022 steht noch nicht fest. Er wird rechtzeitig bekannt gegeben.

Weitere Informationen und Ansprechpartner
Informationen zum Ars legendi-Fakultätenpreis Mathematik und Naturwissenschaften: https://stifterverband.org/ars-legendi-mn

Kontakt DPG:
Georg Düchs, Tel.: (02224) 9232-37; E-Mail:

Pressekontakt Stifterverband:
Peggy Groß, Tel.: (030) 322982-530 E-Mail:

Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG), deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit rund 55.000 Mitgliedern auch mitgliederstärkste physikalische Fachgesellschaft der Welt. Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen. Die DPG fördert mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen den Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein. Hauptstadtrepräsentanz ist das Magnus-Haus Berlin. Website: www.dpg-physik.de