10.04.2024

Begeisternder Physikwettbewerb: Eifrige Studierende lösen knifflige Aufgaben mit Teamgeist und Kreativität

Beim deutschen Vorentscheid DOPPLERS teilten etwa 100 Studierende ihre Begeisterung für die Physik und Rätsel miteinander. Die zwei besten Teams stehen nun fest und nehmen am internationalen Wettbewerb für Physikstudierende PLANCKS teil, der vom 23. bis 27. Mai in Dublin stattfindet.

Am vergangenen Wochenende nahmen etwa 100 Physikstudierende aus ganz Deutschland an einer besonderen Herausforderung teil. Beim deutschen Vorentscheid DOPPLERS in Hannover trafen Studierende in Teams aus Dreier- oder Vierer-Gruppen von über 18 verschiedenen Universitäten zusammen, um anspruchsvolle Aufgaben der theoretischen Physik zu lösen - und das ohne Hilfsmittel.

Die Teilnehmenden haben sich beispielsweise angeschaut, wie ein Motor, der den Aufhängepunkt eines Pendels bewegt, dafür sorgt, dass das Pendel auf dem Kopf stehend stabil schwingen kann. Zudem wurde abgeschätzt, auf welchen Zeitskalen statistische Fluktuationen dazu führen können, dass ein Wassertropfen spontan aus einem Glas springt oder ein Zombie entsteht. Lebensnahere Aufgaben untersuchten die Verteilung von Flöhen auf zwei Hunden. Es wurde gezeigt, dass das wechselseitige Springen von Flöhen zwischen beiden Hunden die Entropie, d.h. das Maß an Unordnung sowie die damit verbundenen Anordnungsmöglichkeiten der Flöhe auf den Hunden stets maximiert. Unter den weiteren Aufgaben befanden sich auch Aspekte der Quantenphysik: Reflektion von Wellenpaketen, effektive Feldtheorien und spezielle Messungen von Quantenzuständen.

In guter Tradition wurde vor der Siegerehrung die Lösung einer Wettbewerbsaufgabe vorgestellt. Kern der Aufgabe war eine spezielle Linse, die 1854 von James Clerk Maxwell in seinem Papier "Solutions of Problems" beschrieben wurde. Die Ausbreitung von Lichtstrahlen in dieser besonderen Linse kann durch Kreise auf einer Kugel beschrieben werden woraus Eigenschaften der Lichtausbreitung abgeleitet werden können.

Herzlichen Glückwunsch an die Gewinnerteams

Das Münchener Team "Oachkatzlschwoaf", bestehend aus Lucas Kersten, Erik Sünderhauf, Max Schneider und Jonathan Gräfe erreichte den ersten Platz. Den zweiten Platz belegte das Team "D-A-CH-Schaden" von den Universitäten in Bonn und Zürich mit Finnley Paolella, Theo Léquy und Elias Hohl. Das Team aus Karlsruhe, zusammengesetzt aus Emil Overduin, Luis Filsinger, Philipp Rendler und Nick Sander, sicherte sich den dritten Platz.

Die beiden besten Teams werden Deutschland beim internationalen Wettbewerb PLANCKS vom 23. bis 27. Mai 2024 in Dublin vertreten. Der Wettbewerb wird von der International Association of Physics Students (IAPS) ausgerichtet

Informatives und vernetzendes Rahmenprogramm

DOPPLERS selbst war eingebettet in ein spannendes Rahmenprogramm, das sich über das gesamte Wochenende erstreckte. Organisiert von der jungen DPG fanden Vorträge von Prof. Domenico Giulini vom Institut für Theoretische Physik (ITP) zur "Quantenmechanik und Gravitation" sowie ein Einführungsvortrag in die aktuelle Forschung zu Quantencomputern durch Prof. Tobias Osborne (ITP) statt. Bereichernd war insbesondere der Austausch mit anderen Wettbewerbsteilnehmenden und den Mitgliedern des Exzellenzclusters PhoenixD der Leibniz Universität Hannover. Als weitere Punkte standen Laborbesichtigungen sowie eine Stadtrallye durch Hannover auf dem Programm. Letzter und gespannt erwarteter Höhepunkt des Wochenendes war die Ehrung der Gewinnerteams, die Deutschland beim internationalem Studierendenwettbewerb PLANCKS vertreten werden.

PLANCKS und DOPPLERS sind doppeldeutige Akronyme für „Physics League Across Numerous Countries for Kick-Ass Students“ bzw. „Deutsche Olympiade im Physik-Probleme-Lösen Eifrig Rätselnder Studierender“, welche auf die berühmten Physiker Max Planck und Christian Doppler anspielen.