Arbeitsmarktartikel 2022
Gute Chancen nach der Pandemie - Der Arbeitsmarkt für Physikerinnen und Physiker, Alexander Heinrich, Susanne Friebel und Anja Metzelthin
Die von der Bundesagentur für Arbeit veröffentlichten Jahreszahlen für den Arbeitsmarkt der Physikerinnen und Physiker haben sich von der Corona-Krise erholt. Die Arbeitslosenzahlen liegen signifikant unter dem Niveau vor der Krise; die Zahl der offenen Stellen ist deutlich gestiegen. Der Arbeitsmarkt für Physiker:innen steht so gut da, wie schon seit Jahren nicht mehr. Für den Arbeitsmarkt von Physikerinnen und Physikern gibt es zwei Datenquellen – die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit und jene des Mikrozensus. Während erstere monatlich beziehungsweise jährlich erscheinen, basieren letztere auf einer umfangreichen Befragung und Modellbildung. Dadurch beleuchten sie einen um drei Jahre zurückliegenden Stand des Arbeitsmarktes – aktuell also das Jahr 2019. Für das Gesamtbild braucht es beide Erhebungen. Der Mikrozensus betrachtet alle erwerbstätigen Physikerinnen und Physiker, die nach Selbstauskunft einen akademischen Physikabschluss besitzen (insgesamt 116 800) [1]. Sie arbeiten in vielen Berufen (Abb. 1). Den Anteil mit einer Tätigkeit in klassischen Physikberufen, also dem „Erwerbsberuf Physiker“, beziffert der Mikrozensus mit rund 15 Prozent [2]. Die Arbeitslosendaten der Bundesagentur beziehen sich lediglich auf dieses Sechstel des „Erwerbsberufs Physiker“. Die Daten zu Arbeitslosen und offenen Stellen für „Physiker:innen“ stellt die Bundesagentur für Arbeit der DPG im Rahmen einer Sonderauswertung basierend auf den September-Zahlen zur Verfügung. Die Zahlen der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten beziehen sich immer auf das Ende des Kalenderjahres [3]. Davon handelt dieser Artikel und stellt die Zahlen vor dem Hintergrund langfristiger Entwicklungen vor. (...)