Clemens Tewinkel

"Wenn man trainiert hat, sich in irgendein Thema zu vertiefen und eine Sache zu Ende zu bringen, ist das der wichtigste Erfolg des Studiums."

Mit der A-cappella-Gruppe Wise Guys feierte Clemens Tewinkel große Erfolge (1990-2008). Nebenher studierte er Physik und Informatik, nutzte jede freie Minute fürs Lernen. Am Ende stieg er aus der Band aus und entschied sich für die Computerbranche - Musik ist jetzt nur noch sein Hobby.

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Was bewegt Sie neben Physik und Arbeit?

In meiner Freizeit spiele ich viel Klavier. Ausserdem habe ich mit dem Gleitschirmfliegen angefangen und wandere sehr gerne in den Bergen. Zusätzlich zu meinem Beruf beschäftige ich mich aber auch privat mit Software-Entwicklung und begeistere mich für Computer-Grafik.

 

Welches Angebot der DPG schätzen Sie am meisten?

Ich muss gestehen, dass ich mich noch nicht viel mit dem Angebot der DPG auseinandergesetzt habe. Ich würde mir aber sehr gerne einmal die Wissenschafts-Shows ansehen. Im Studium gab es jedes Jahr eine Weihnachstvorlesung die immer sehr spektakulär und unterhaltsam war. Gute Wissenschafts-Shows sind nicht nur lehrreich sondern motivieren auch den jungen wissenschaftlichen Nachwuchs.

 

Warum sollten sich Physikerinnen und Physiker verstärkt in den politischen Diskurs bzw. Alltag einbringen?

Aktuell haben die absurdesten Theorien Konjunktur. Es ist darum wichtiger denn je, dass kompetente Fachleute sich in allen Bereichen der Politik und der Gesellschaft zu Gehör bringen. Das erfordert viel Geduld und auch das Geschick, komplexe Sachverhalte so zu erklären, dass jeder sie verstehen kann. Die Probleme, mit denen die Menschheit konfrontiert ist, sind immer mehr globale Probleme (Klimawandel, Pandemien). Nationale Lösungen bringen uns deswegen nicht weiter. Zusammenarbeit auf europäischer Ebene ist umso wichtiger, weil andere globale Player zur Zusammenarbeit offenbar immer weniger bereit sind.

 

Welche Fragestellungen der Physik begeistert Sie heute am meisten?

Ich freue mich immer, wenn Erkenntnisse aus der Physik einen direkten erkennbaren Gewinn für das Leben aller bedeuten, wie das z.B. bei den Fortschritten in der LED- oder AKKU-Technik der Fall war und ist. Auf der anderen Seite faszinieren mich Erkenntnisse, die eher eine philosophische Relevanz haben, wie z.B. die Suche nach Exo-Planeten oder außerirdischem Leben.

 

Was möchten Sie dem wissenschaftlichen Nachwuchs mitgeben?

Ich habe Physik, Mathematik, Musik und Informatik studiert. Jetzt bin ich (nur noch) Software-Entwickler. Dennoch betrachte ich meine anderen Studien als sehr wertvoll für mein Leben. Mein Rat: Man sollte studieren, was einen interessiert ohne sich zu viele Sorgen um eine spätere berufliche Verwertbarkeit zu machen. Wenn man trainiert hat, sich in irgendein Thema zu vertiefen und eine Sache zu Ende zu bringen, ist das der wichtigste Erfolg des Studiums.