Lucia Härer

"Mit Menschen zusammen zu sein, die alle gemeinsam etwas bewegen wollen, ist eine wunderbar motivierende Erfahrung – besonders, weil uns alle die Begeisterung für die Physik verbindet."

Lucia Härer (DPG-Mitglied seit 2015) inspiriert als Hauptorganisatorin des „Astronomischen Sommerlagers“ jährlich rund siebzig Jugendliche mit einem facettenreichen, einzigartigen Programm. Die Teilnehmenden finden dabei einen spielerischen Zugang zu komplexen astrophysikalischen Themen und merken, dass sie mit ihrem Interesse für Astronomie nicht alleine sind. Darüber hinaus engagiert sie sich im Netzwerk Teilchenwelt, hat Teilnehmende des GYPT betreut, hält Science Slams, dreht Erklärvideos zu physikalischen Phänomenen und gehört zur vierköpfigen Redaktion der Jubiläumsaktion 175 Impulse. Sie studiert im Forschungsstudiengang Physik der Universität Erlangen-Nürnberg und schreibt aktuell ihre Masterarbeit über die turbulenten Umgebungen schwarzer Löcher.

Welches ist der schönste Konferenz-Ort, den Sie kennen?

Das Physik-Zentrum Bad Honnef. Ich freue mich jedes Mal wieder, wenn ich dort sein kann.

Was bewegt Sie neben Physik und Arbeit?

Ich mache gerne Sport, im Sommer Triathlon und Bergsteigen und im Winter Skilanglauf. Ich spiele auch sehr gerne Brettspiele und begeistere mich für Science-Fiction und Fantasy.

Welchen Bezug haben Sie zur DPG?

Von der DPG habe ich das erste Mal gehört, als ich den DPG-Abiturpreis bekommen habe. Seitdem nehme ich an jDPG-Veranstaltungen teil und tausche mich mit anderen Aktiven aus der jDPG aus.

Welches Angebot der DPG schätzen Sie am meisten?

Ich schätze den Austausch mit anderen Aktiven aus der jDPG sehr. Mit Menschen zusammen zu sein, die alle gemeinsam etwas bewegen wollen, ist eine wunderbar motivierende Erfahrung – besonders, weil uns alle die Begeisterung für die Physik verbindet. Nach jedem jDPG-Seminar, auf dem ich war, bin ich mit diesem Gefühl nach Hause gefahren.

Welches war die letzte DPG-Veranstaltung, an der Sie teilgenommen haben?

Ein digitaler Vorleseabend der jDPG.

Warum sollten sich PhysikerInnen verstärkt in den politischen Diskurs bzw. Alltag einbringen?

Gerade in Zeiten, in denen öffentlicher Diskurs über soziale Medien stattfindet, ist es wichtig, dass PhysikerInnen diesen Diskurs mitgestalten. Popularität zählt in sozialen Medien mehr als Fakten. Deswegen brauchen wir die Stimmen derjenigen, die geübt darin sind, kritisch und faktenbasiert zu diskutieren. PhysikerInnen können diesen wichtigen Beitrag leisten, wenn sie gleichzeitig zuhören und sich auf GesprächspartnerInnen aus der Gesellschaft einlassen.

Mit welchem Thema beschäftigte sich Ihre Abschlussarbeit?

Meine Abschlussarbeit beschäftigt sich mit einer Methode, um die Variabilität von schwarzen Löchern zu untersuchen. Daraus, wie sich die Strahlung von aktiven Galaxienkernen oder Binärsystemen mit schwarzen Löchern mit der Zeit verändert, lernt man etwas über deren turbulente Umgebung – also z. B. über gewaltige Materieauswürfe und ihre Struktur.

Was möchten Sie dem wissenschaftlichen Nachwuchs mitgeben?

Meine erste Teilnahme am „Astronomischen Sommerlager“ war für mich ein sehr prägendes Erlebnis. Endlich hatte ich Gleichaltrige kennengelernt, die meinte Begeisterung für Physik und Astronomie teilten! Jugendlager und mehrtägige Workshops im Kreise Gleichgesinnter schaffen es auf einzigartige Weise, für Physik zu begeistern.