Sidney Perkowitz

Sidney Perkowitz ist amerikanischer Wissenschaftler und Wissenschaftsautor. Er studierte Physik an der Polytechnischen Universität von New York und promovierte 1967 an der Universität von Pennsylvania, wo er die Eigenschaften der Materie erforschte. Ab den 1990er Jahren konzentrierte er sich darauf, Nicht-Wissenschaftlern die Wissenschaft zu vermitteln und begann, populärwissenschaftliche Bücher zu schreiben, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden. Sein Buch "Hollywood Science" enthüllt viele physikalische Fehler und ermöglicht der breiten Öffentlichkeit einen naturwissenschaftlichen Blick auf populäre Blockbuster.

Wenn ich nicht Physiker geworden wäre ...

... wäre ich Schriftsteller geworden. In gewisser Weise habe ich beides erreicht, weil meine Forschungskarriere mit meiner zweiten Karriere als Autor verschmolzen ist.

Welches ist der schönste Konferenzort, den Sie kennen?

Die Universität von Kalifornien in Santa Barbara und in San Diego (La Jolla) präsentieren beide die einzigartige kalifornische Mischung aus Sonnenschein und schöner Aussicht.

Was bewegt Sie neben Physik und Arbeit noch?

Ich bin in New York City aufgewachsen, wo der kulturelle Reichtum mich zu einem lebenslangen Liebhaber der bildenden Kunst, des Films, des Tanzes und der Musik gemacht hat. Die Künste sind wichtig für mich, und in meinem Schreiben vermische ich oft Wissenschaft und Kunst.

Wie stellen Sie sich die DPG in Zukunft oder bei ihrem 200-jährigen Jubiläum im Jahr 2045 vor?

Ich würde mir wünschen, dass die DPG und ihre Mitglieder bis 2045 eine große Rolle dabei spielen, Deutschland, Europa und die Welt dazu zu bewegen, die globale Erwärmung umzukehren und unseren Planeten grün und lebenswert zu erhalten.

Welche Aufgabe sehen Sie für die Physik in der Gesellschaft von morgen?

Physikerinnen und Physiker haben kaum begonnen, ihre Werkzeuge einzusetzen, um der Menschheit bei medizinischen Anwendungen, bei der klugen Nutzung von Energie und mehr zu helfen. Ich würde mir wünschen, dass der Beruf des Physikers der Suche nach Verständnis durch akademische Forschung und der Hilfe für die Menschen und die Gesellschaft durch angewandte Forschung das gleiche Gewicht beimisst. Auch die Stärkung der Vielfalt in der Physik ist eine wichtige Aufgabe.

Warum sollten sich Physikerinnen und Physiker verstärkt in den politischen Diskurs bzw. Alltag einbringen?

Ein Grund ist das Eigeninteresse: Physiker, die Politik und das tägliche Leben verstehen, können gute Vorkämpfer für die Gesellschaft sein, um die Physik zu unterstützen. Ein zweiter Grund ist, dass die Physik nicht nur eine spezialisierte Wissenschaft sein sollte; sie sollte auch die menschliche Kultur bereichern.

Mit welchem Thema beschäftigte sich Ihre Abschlussarbeit?

Ich habe die elektronischen Eigenschaften exotischer Halbleiter untersucht, um die Kenntnisse über Materialien mit technischem Potenzial zu erweitern.

Welche Fragestellungen der Physik begeistert Sie heute am meisten?

Jüngste Fortschritte in der Kosmologie, z.B. durch den ESA-Satelliten Planck, und die astrophysikalische Suche nach Biomolekülen im Weltraum, inspirieren mich auf der Suche nach dem Ursprung des Universums und dem Ursprung des Lebens.

Woran arbeiten Sie heute?

Meine heutige Arbeit ist das Verfassen von Wissenschaftstexten. Ich schreibe ein Buch über die Wissenschaft hinter der Forensik und darüber, wie sie der Polizei und den Gerichten helfen kann, Verbrechen aufzuklären und die Schuldigen zu finden.

Was möchten Sie den jungen Wissenschaftlern mit auf den Weg geben?

Eine allgemeine Bemerkung ist, dass Wissenschafterinnen und Wissenschafter immer stolz auf ihre Berufswahl sein können, die reicher und aussagekräftiger ist als viele andere Karrierewege. Meine praktische Bemerkung ist, zwei Forschungsprojekte aufrechtzuerhalten, ein riskantes, das einen Durchbruch bringen kann, und ein etablierteres, das gute Chancen auf eine Finanzierung hat.

Physik ist wie ....

... das Leben, aber mit mehr Mathematik.

 

 

Bild: Ann Watson, Emory Photo/Video