Preisträgerinnen und Preisträger

Der Gentner-Kastler-Preis wird gemeinsam von der DPG und der Société Française de Physique verliehen. Er wird für besonders wertvolle wissenschaftliche Beiträge zur Physik jährlich abwechselnd einem Physiker / einer Physikerin mit Lebens- und Tätigkeitsmittelpunkt in Deutschland bzw. Frankreich zuerkannt.

2025

© Michaela Becker-Roeck, TU Darmstadt

Prof. Dr. Regine von Klitzing
Technische Universität Darmstadt

„For her break-through contributions in the physics of complex liquids under soft confinement, for her contributions to intensify the German/French cooperation within the Soft Matter Community and for her exemplary mentorship of young researchers. -- Für ihre bahnbrechenden Beiträge zur Physik komplexer Flüssigkeiten unter schwachem Einschluss, für ihre Beiträge zur Intensivierung der deutsch-französischen Zusammenarbeit innerhalb der Soft Matter Community und ihre vorbildliche Betreuung junger Forscherinnen und Forscher.“

Regine von Klitzing hat wesentliche Beiträge zur Physik komplexer Flüssigkeiten an Grenzflächen und unter „Soft Confinement“ geleistet. Durch innovative Experimente konnte sie die Bedeutung oszillierender und ionischer Kräfte sowie das Verhalten von Mikrogelen in dünnen Flüssigkeitsfilmen aufklären. Als treibende Kraft in der internationalen „Soft Matter“-Gemeinschaft, besonders im deutsch-französischen Kontext, zeichnet sie sich zudem als herausragende Mentorin für Nachwuchsforschende aus.

Nach ihrem Physikstudium in Braunschweig und Göttingen legte Regine von Klitzing 1996 ihre Promotion am Institut für Physikalische Chemie an der Universität Mainz ab. Es folgten ein Postdoc in Bordeaux (Frankreich) und die Habilitation an der Technischen Universität Berlin. 2004 wurde sie Gruppenleiterin am MPI in Potsdam. Anschließend folgte sie Rufen an die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, die TU Berlin und 2017 an die Technische Universität Darmstadt.

Die Auszeichnung wird im Sommer 2025 in Frankreich verliehen.

2024

© Privat

Dr. Isabelle Kleiner
Laboratoire Interuniversitaire des Systèmes Atmosphériques (LISA), Frankreich

„For her outstanding theoretical work in the field of high-resolution spectroscopy of isolated molecules, to understand the structure and internal motions of molecular systems with applications in the fields of astrophysics, planet atmospheres and biology. --- Für ihre herausragenden theoretischen Arbeiten auf dem Gebiet der hochauflösenden Spektroskopie isolierter Moleküle zum Verständnis der Struktur und der internen Bewegungen molekularer Systeme, mit Anwendungen in den Bereichen Astrophysik, Planetenatmosphären und Biologie.“

Isabelle Kleiner hat sich in hohem Maße im Bereich der Molekülphysik verdient gemacht. Zusammen mit Jon Hougen (NIST, USA) entwickelte sie insbesondere quantenchemische Modelle zur Berechnung von Molekülspektren und setzte diese in einen Computercode um. Dank dieser Arbeiten konnte die komplexe Wechselwirkung von Rotation und Torsionsbewegung in zahlreichen Molekülen richtig erfasst und Spektren sehr genau vorhergesagt werden. So sind sogar einige molekulare Spezies im Weltall entdeckt worden.

Isabelle Kleiner studierte Chemie an der freien Universität Brüssel, wo sie 1989 promoviert wurde. Von 1989 bis 1991 arbeitete sie als Postdoktorandin am NIST in Gaithersburg, USA, in der Arbeitsgruppe von Jon Hougen. 1996 habilitierte sie sich an der Universität Paris, Frankreich. Seit 2005 arbeitet sie am LISA Institut (Créteil), wo sie 2021 zur Forschungsdirektorin der Sonderklasse ernannt wurde.

Die Auszeichnung wird im März 2024 während der DPG-Jahrestagung in Berlin verliehen.

2023

Die Auszeichnung wird im Jahr 2023 nicht verliehen.

2022

© Privat

Professor Lydéric Bocquet
Laboratoire de Physique, Ecole Normale Supérieure and CNRS, Paris (Frankreich)

„For his pioneering contributions on the role of interfaces in fluid dynamics, from the macroscopic down to the molecular scale." --- "Pour ses contributions fondamentales sur le rôle des interfaces de l’échelle macroscopique à l’échelle moléculaire.“

Lydéric Bocquet brought the entire field of fluid dynamics towards new frontiers, pioneering breakthroughs in statistical physics, colloid science, nano-fluidics, molecular dynamics simulations, with a joint theoretical and experimental perspective. Talented scientists have been boosted in research thanks to his exceptional advising ability and his successful science dissemination. His recent paper (Science 2021-08-06) reports on modeling of emergent memory and voltage spiking in ionic transport through angstrom-scale slits, a prototype scheme for an artificial neurons. He goes all the way to applications. He has founded 4 start-ups. .

Lydéric Bocquet, 53, Director of Research CNRS at ENS since 2014, Professor @ Lyon 1 University 2002-2014, laureate 2017 of the CNRS silver medal, twice laureates (2010 & 2017) of the ERC advanced grant. He received the Friedrich Bessel Humboldt Prize in 2007 and visited (2007-2008) the TU Munich and the FU Berlin (2019, 2021). PI of a joint CNRS-Max Planck network initiative on “nanoscale water”.

Die Auszeichnung wird im September 2022 während der DPG-Tagung in Regensburg überreicht.

2021

© Privat

Dr. Nathalie Picqué
Max-Planck-Institute of Quantum Optics, Garching und Centre National de la Recherche Scientifique, Paris (Frankreich)

„Für ihre herausragenden Beiträge zur hochauflösenden Breitband-Molekülspektroskopie mit Frequenzkämmen. - Pour ses contributions exceptionnelles à la spectroscopie moléculaire, à très haute résolution et de large gamme spectrale, avec des peignes de fréquences “

Nathalie Picqué hat seit mehr als 10 Jahren neue bahnbrechende Methoden zur Nutzung von Frequenzkämmen in der hochauflösenden Molekülspektroskopie entwickelt, die inzwischen schon in über 100 Arbeitsgruppen weltweit eingesetzt werden.

Nathalie Picqué ist seit 2001 Forscherin am französischen „Centre National de la Recherche Scientifique“ und arbeitet seit 2008 am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching. Ihre wissenschaftliche Laufbahn begann an der Ecole Polytechnique und der Universität „Pierre et Marie Curie“ in Paris; 1998 promovierte sie in Orsay, wo sie 2006 auch habilitiert wurde. 1999-2000 war sie „Marie-Curie-Fellow“ am europäischen Labor für nichtlineare Spektroskopie (LENS) in Florenz.

Die Auszeichnung wird im Juni 2022 in Paris-Saclay, Frankreich überreicht.

2020

© Frédéric Picazo, École Polytechnique

Dr. Lucia Reining
CNRS, Laboratoire des Solides Irradiés, École Polytechnique, Palaiseau (France)

„für ihre grundlegenden Arbeiten über Greensche Funktionen in der Theorie der kondensierten Materie und deren Anwendungen im Bereich der ab initio Berechnungen für elektronische Spektroskopie.“

Lucia Reining ist eine international hoch anerkannte Spezialistin auf den Gebieten der theoretischen Physik der kondensierten Materie und Elektronenstrukturrechnungen. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf numerischen Berechnungen zu elektronischen Anregungen und Spektroskopie, kombiniert mit grundlegenden Konzepten aus der Vielteilchentheorie.

Lucia Reining ist CNRS Senior Researcher am Institut Polytechnique in Paris und Gründungsmitglied der European Theoretical Spectroscopy Facility. Sie ist Trägerin der Silbermedaille des CNRS (2003) und seit 2007 Fellow der American Physical Society.

Die Auszeichnung wurde im Juni 2022 während einer Preisverleihungsveranstaltung in Bad Honnef überreicht.

2019

© Christof Wetterich

Prof. Dr. Christof Wetterich
Institut für Theoretische Physik Universität Heidelberg

„für seine grundlegenden Arbeiten in der Quantenfeldtheorie und insbesondere für seine Formulierung der funktionellen Renormierung.“

Christof Wetterich erhält den Gentner-Kastler-Preis 2019 für seine bahnbrechenden Arbeiten in der Quantenfeldtheorie, insbesondere für die Entwicklung der Methode der funktionalen Renormierung, die Anwendungen in vielen verschiedenen Gebieten der modernen Physik findet.

Christof Wetterich studierte von 1972 bis 1978 Physik an den Universitäten Paris-VII, Köln und Freiburg, wo er 1979 promovierte und sich 1983 habilitierte. Von 1981 bis 1983 arbeitete er am CERN und von 1983 bis 1985 an der Universität Bern, bevor er 1985 an das DESY in Hamburg wechselte. 1992 wurde er auf einen Lehrstuhl für Theoretische Physik der Universität Heidelberg berufen.

Die Auszeichnung wurde im Jahr 2019 in Frankreich überreicht.

2018

© Marc Villeroy

Dr. Luc Bergé
CEA-DAM, France

„Pour ses contributions exceptionnelles à la modélisation de la propagation d‘ondes non-linéaires, à la structure des filaments laser femtosecondes qui offrent un nouveau moyen de sonder l’atmosphère à distance, à la création de rayonnement térahertz par des impulsions optiques ultracourtes, et pour son implication sans relâche dans les collaborations européennes, en particulier franco-allemandes, d‘une ampleur exceptionnelle au service de toute la communauté scientifique.“

Die Auszeichnung wurde im November 2018 in Bad Honnef überreicht.

2017

© privat

Prof. Dr. Johannes Orphal

„Für seine herausragenden Beiträge zur Vermessung atmosphärischer Spurengase mit Hilfe hochauflösender Spektroskopie und für sein anhaltendes Engagement in der europäischen und insbesondere der deutsch-französischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Umweltphysik.“

Die Auszeichnung wurde im Jahr 2017 in Frankreich überreicht.

2016

© privat

Prof. Dr. Astrid Lambrecht

„Für ihre Arbeiten zu statischen und dynamischen Casimirkräften.“

Die Auszeichnung wurde im März 2016 während der DPG-Frühjahrstagung in Regensburg überreicht.

2015

© privat

Prof. Dr. Tilman Pfau
Universität Stuttgart

„Für seine bahnbrechenden Arbeiten über ultrakalte dipolare und Rydberg-Gase.“

Die Auszeichnung wurde im August 2015 in Straßburg, Frankreich, überreicht.

2014

© privat

François Biraben
CNRS - Laboratoire Kastler Brossel, Paris, France

„Pour ses contributions pionnières à la spectroscopie de haute précision dans les atomes et à la mesure des constantes fondamentales.“

Die Auszeichnung wurde im März 2014 während der DPG-Jahrestagung in Berlin überreicht.

2013

© http://www-tkm.physik.uni-karlsruhe.de/personal/woelfle/woelfle.gif

Prof. Dr. Peter Wölfle
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

„Für seine herausragenden Beiträge zur Theorie der kondensierten Materie, insbesondere zu Supraflüssigkeiten, Supraleitern und ungeordneten Elektronensystemen sowie zum Transport in Nanostrukturen.“

Die Auszeichnung wurde im Juli 2013 in Marseille, Frankreich, überreicht.

2012

Jean-François Joanny
UPMC (Paris VI), France

„En reconnaissance de ses contributions exceptionnelles à la théorie de la Matière Molle, et plus particulièrement pour son travail en Physique des Polymères et en Physico-Biologie.“

Die Auszeichnung wurde während der DPG-Jahrestagung in Berlin 2012 überreicht.

2011

© privat

Prof. Dr. Georg Ulrich Maret
Universität Konstanz

„in Würdigung seiner bedeutenden Beiträge zur Lichtstreuung in ungeordneten Medien und zur Untersuchung der Kristallisation und des Schmelzens in zwei Dimensionen.“

Die Auszeichnung wurde im Juli 2011 in Bordeaux, Frankreich, überreicht.

2010

© privat

Le Si Dang
CNRS

„Pour son travail de spectroscopie optique des semi-conducteurs de basse dimensionnalité qui a contribué à démontrer la condensation de Bose-Einstein des excitons-polaritons.“

Die Auszeichnung wurde während der DPG-Jahrestagung in Regensburg 2010 verliehen.

2009

© privat

Prof. Dr. Theo Geisel
MPI für Dynamik und Selbstorganisation, Göttingen

„In Würdigung seiner Beiträge zur nichtlinearen Dynamik, die er mit großem Erfolg auf den Elektronentransport in Halbleiter-Nanostrukturen, auf die Neurowissenschaften und die Epidemiologie angewendet hat“

Die Auszeichnung wurde im Juli 2009 in Frankreich verliehen.

2008

© privat

Bernard Barbara
Directeur de Recherche CNRS

„Pour avoir été à l’origine de contributions importantes en magnétisme des solides, des nanostructures et des molécules. Il a en particulier démontré l’effet tunnel des molécules magnétiques et a étudié la dynamique quantique de l'aimantation.“

Die Auszeichnung wurde während der DPG-Frühjahrstagung in Berlin 2008 verliehen.

2007

Prof. Dr. Wolfram von Oertzen

2006

Yves Couder

2005

Hans Jürgen Herrmann

2004

Domenique Langevin

2003

Prof. Dr. Hartmut Löwen

2002

Jean-Marie Flaud

2001

Prof. Dr. Konrad Kleinknecht

2000

Michel Broyer

1999

Prof. Dr. Dietrich Stauffer

1998

Gilbert Védrenne

1997

Dr. Reinhard Scherm

1996

Jean Zinn-Justin

1995

Prof. Dr. Walter Schmidt-Parzefall

1994

Michel Davier

1993

Prof. Dr. Till Kirsten

1992

Jean Rossat-Mignod

1991

Prof. Dr. Jörg Peter Kotthaus

1990

Pierre Bergé

1989

Klaus Dransfeld

1988

André Neveu

1987

Ernst-Wilhelm Otten

1986

Edouard Brézin