Preisträgerinnen und Preisträger
Der Marian-Smoluchowski-Emil-Warburg-Preis wird für herausragende Beiträge in der reinen oder angewandten Physik gemeinsam von der Polnischen Physikalischen Gesellschaft und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft in Erinnerung an das Wirken von Marian Smoluchowski in Polen und Emil Warburg in Deutschland verliehen. Der Preis wurde mit Hilfe der Meyer-Viol-Stiftung eingerichtet. Er wird in zweijährigem Rhythmus abwechselnd einem Physiker / einer Physikerin mit Lebens- und Tätigkeitsmittelpunkt in Deutschland bzw. Polen zuerkannt.
2025
Prof. Marek Pfützner
University of Warsaw, Polen
„For his breakthrough discovery of two-proton ground-state radioactivity, the least known nuclear decay mode, predicted more than 40 years before. --- Für seine bahnbrechende Entdeckung der Zwei-Protonen-Radioaktivität im Grundzustand, der bisher am wenigsten bekannten Art des Kernzerfalls, mehr als 40 Jahre nach ihrer Vorhersage.“
Marek Pfützner untersucht die niederenergetische Kernstruktur exotischer Kerne fern des stabilen Massentals. Auf diesem Gebiet ist er als international führender Experte anerkannt. Seine vielbeachtete Entdeckung der 2-Protonen Grundzustands-Radioaktivität im Isotop 45Fe, bei welcher zwei Protonen gleichzeitig ausgestoßen werden, gelang in Experimenten am Fragmentseparator FRS des GSI Helmholtz-Zentrums für Schwerionenforschung in Darmstadt. Mit diesem pflegt er eine langjährige wissenschaftliche Zusammenarbeit.
Marek Pfützner erwarb seinen Doktorgrad in Kernphysik 1989 an der Universität Warschau. 1989 bis 1991 und 1995 bis 1997 verbrachte er als Postdoc am GSI Helmholtz-Zentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt. 2003 habilitierte er sich an der Universität Warschau, wo er 2009 zum Professor ernannt wurde. 2011/12 war er HIC for FAIR Fellow am GSI. Im Anschluss bis 2013 forschte er als Scientific Associate bei CERN-ISOLDE.
Die Auszeichnung wird im März 2025 während der 88. Jahrestagung der DPG in Bonn verliehen.
2023
Die Auszeichnung wird im Jahr 2023 nicht verliehen.
2021
Prof. Dr. Grzegorz Karczewski
Polish Academy of Sciences, Warszawa (Poland)
„Für seine grundlegenden Beiträge zur Entwicklung der Molekularstrahlepitaxie und der damit einhergehenden Vertiefung der deutsch-polnischen Zusammenarbeit in der Festkörperphysik.“
Der Smoluchowski-E.-Warburg-Preis wird an Herrn Grzegroz Karczewski für seine grundlegenden Beiträge zur Entwicklung der Molekularstrahl-Epitaxie und dem Einsatz der Technik in verschiedenen Bereichen der Festkörperphysik verliehen.
Grezegorz Karczewski hat in Warschau Physik studiert, wo er auch promoviert wurde und habilitierte. Er hat in den USA z. B. am National High Magnetic Field Laboratory und am Hochfeldlabor in Grenoble in Frankreich als Post Doktorand gearbeitet. Karczewski hat als Humboldt Professor sowie Mercator Fellow in Würzburg geforscht.
Die Auszeichnung wurde im Juni 2022 im Physikzentrum Bad Honnef überreicht.
2019
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Peter Hänggi
Lehrstuhl für Theoretische Physik I
Universität Augsburg
„In Anerkennung seiner bahnbrechenden und dauerhaften Beiträge zur nutzbringenden Rolle von Fluktuationen in der statistischen Mechanik sowohl im Gleichgewicht als auch außerhalb des Gleichgewichts.“
Peter Hänggi erhält den Marian-Smoluchowski - Emil-Warburg-Preis 2019 für seine bahnbrechenden Beiträge zum Verständnis und zur Charakterisierung der Rolle von Fluktuationen in der statistischen Physik, insbesondere im Kontext künstlicher Brownscher Motoren, dem Phänomen der stochastischen Resonanz, der Charakterisierung der relativistischen Brownschen Bewegung, der relativistischen Thermodynamik und für Grundlagen der Quanten-Thermodynamik.
Peter Hänggi hat in Basel studiert und promoviert. Nach einer Postdoc-Zeit an der University of Illinois und an der University of California in San Diego, war er Professor an der New York University, bis er 1986 auf einen Lehrstuhl für theoretische Physik an der Universität Augsburg berufen wurde.
Die Auszeichnung wurde 2019 in Polen überreicht.
2017
Prof. Andrzej Michał Oleś
Jagiellonian University Poland
„Für seine Arbeiten über komplexe Ordungsphänomene in der Festkörperphysik, insbesondere unter Einbeziehung orbitaler Freiheitsgrade des Elektrons.“
Andrzej M. Oles hat vielfältige Beiträge zur statistischen Physik von Gittermodellen mit komplexen Ordnungsverhalten geleistet. Sein Augenmerk gilt vor allem Systemen, in denen der orbitale Freiheitsgrad des Elektrons eine wichtige Rolle spielt. So hat er Modelle und Materialien untersucht, in denen nicht nur komplexe Ordnungsparameter sondern auch exotische Unordnungsphänomene, auftreten.
Andrzej M. Oles hat den größten Teil seiner wissenschaftlichen Laufbahn an der Jagiellonian University in Kraków in Polen verbracht. Nach seiner Anfangszeit als ausgezeichneter Student stieg er bis 1994 zum ordentlichen Professor auf. Seit den 1980er-Jahren verbindet ihn eine regelmässige Zusammenarbeit mit dem Max Planck Institut für Festkörperforschung in Stuttgart.
2015
Prof. Dr. Werner Hofmann
Max-Planck-Institut für Kernphysik, Heidelberg
„Für seine bahnbrechenden Leistungen in der Gamma-Astronomie am Erdboden, insbesondere für seine Entwicklung stereoskopischer Beobachtungsmethoden für Cherenkov-Strahlung, die von Gammastrahlen induziert wird und die Erdatmosphäre durchdringt. Diese Ergebnisse haben auch für mehrere polnische Arbeitsgruppen neue Forschungsfelder eröffnet.“
2013
Prof. Dr. Krzysztof Redlich
Wroclaw University, Poland
„In Würdigung seiner fundamentalen Beiträge zur Theorie der Kernmaterie bei sehr hohen Temperaturen. Mit seinen Arbeiten hat er wichtige Impulse für die Interpretation hochenergetischer Schwerionen-Kollisionen gegeben.“
Die Auszeichnung wurde im März 2013 während der DPG-Jahrestagung in Dresden überreicht.
2011
Prof. Dr. Peter Fulde (verstorben)
Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme, Dresden
„In Anerkennung seiner herausragenden Beiträge zur Theorie der kondensierten Materie. Gewürdigt werden sollen insbesondere seine Arbeiten zur Supraleitung und Magnetismus, zum Einfluss lokaler Anregungen auf elektronische Eigenschaf- ten in kondensierter Materie und zur Theorie korrelierter Elektronen.“
Die Auszeichnung wurde im September 2011 in Lublin, Polen, überreicht.
2009
Prof. Dr. Andrzej L. Sobolewski
Polish Academy of Science, Warschau (Polen)
„Für seine bedeutenden Beiträge zur Theorie photoreaktiver molekularer Systeme. “
Die Auszeichnung wurde während der DPG-Frühjahrstagung in Hamburg 2009 verliehen.
2007
Prof. Dr. Andrzej Buras
Technische Universität München
2005
Prof. Dr. Andrzej Warczak
Jagiellonian Universität Krakow, Polen
„für seine bedeutenden Arbeiten zu Stoßprozessen zwischen schweren Ionen und Atomen sowie für seine Beiträge zur Aufklärung der dabei auftretenden physikalischen Vorgänge. Sein Engagement beim Aufbau der deutsch-polnischen Kollaborationen bei Experimenten an der GSI wird dabei besonders gewürdigt.“
2003
Prof. Dr. Fritz Haake
Universität Essen
2001
Prof. Dr. Janusz A. Zakrzewski
1999
Prof. Dr. Ludger Wöste
Freie Universität Berlin
1997
Prof. Dr. Andrzej Bialas