Übersicht der Preisträgerinnen und Preisträger
Max-Planck-Medaille
Die Max-Planck-Medaille ist die höchste Auszeichnung der DPG für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der theoretischen Physik. Die Auszeichnung besteht aus einer goldenen Medaille mit dem Porträt Max Plancks und einer auf Pergament handgeschriebenen Urkunde.
Prof. Dr. Andrzej J. Buras
Technische Universität München
„Für seine herausragenden Beiträge zur angewandten Quantenfeldtheorie fundamentaler Wechselwirkungen, insbesondere auf dem Gebiet der Flavorphysik und der Quantenchromodynamik.“
Andrzej J. Buras ist für seine herausragenden Beiträge zur angewandten Quantenfeldtheorie fundamentaler Wechselwirkungen, vor allem zur Phänomenologie des Standardmodells der Teilchenphysik, international hoch anerkannt. Von besonderem Einfluss waren seine Arbeiten zur Asymmetrie zwischen Materie und Antimaterie (CP-Verletzung) und zu den quantitativen Effekten der starken Wechselwirkung (QCD-Korrekturen höherer Ordnung) in schwachen und seltenen Zerfällen von Quark-Antiquark gebundenen Zuständen.
Andrzej J. Buras studierte Physik in Warschau. Er wurde 1972 am Niels-Bohr-Institut (Kopenhagen) promoviert. Auf Postdoc-Jahre am CERN (Genf), Fermilab (Chicago) und SLAC (Stanford University) folgte eine Anstellung am Max-Planck-Institut für Physik in München. 1988 wurde er als Ordinarius ans Physik-Department der TU München berufen. Seit 2012 ist er Emeritus of Excellence der TUM und leitet eine Gruppe Fundamentale Physik am Institute for Advanced Study der Universität. Andrzej J. Buras wurde 2007 mit der Smoluchowski-Warburg Medaille der Deutschen und der Polnischen Physikalischen Gesellschaft ausgezeichnet. Von 2011 bis 2016 wurde er durch einen ERC Advanced Grant gefördert. Er ist ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (2010), ausländisches Mitglied der Polnischen Akademie der Wissenschaften (2013) und der Polska Akademia Umiejetnosci in Krakau.
Die Auszeichnung wurde im Juni 2022 während einer Preisverleihungsveranstaltung in Bad Honnef überreicht.
Stern-Gerlach-Medaille
Die Stern-Gerlach-Medaille ist die höchste Auszeichnung der DPG für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der experimentellen Physik. Sie wird für Arbeiten aus dem gesamten Bereich der Physik vergeben. Die Auszeichnung besteht aus einer goldenen Medaille mit den Porträts von Otto Stern und Walther Gerlach und einer auf Pergament handgeschriebenen Urkunde.
Prof. Dr. Dieter Bimberg
Technische Universität Berlin
„Für seine Pionierarbeiten in der Physik von Halbleiter-Nanostrukturen, insbesondere von Quantenpunkten und darauf basierenden nanophotonischen und nanoelektronischen Bauelementen.“
Dieter Bimberg ist Wegbereiter auf dem Gebiet der Halbleiter-Nanostrukturen und steht für eine Vielzahl herausragender Entdeckungen zu deren Wachstum und elektronischer Struktur. Mit innovativen Messmethoden konnte er viele ihrer außergewöhnlichen elektronischen, optischen und elektrischen Eigenschaften erstmals beobachten. Dieses Grundlagenwissen hat es ihm ermöglicht, neuartige Konzepte für elektronische und photonische Bauelemente zu entwickeln, die u. a. die Energieeffizienz unseres Internets verbessern.
Dieter Bimberg studierte Physik in Tübingen und Frankfurt/M., wo er 1971 promoviert wurde. Anschließend baute er das Hochfeld-Magnetlabor der Max-Planck-Gesellschaft in Grenoble (Frankreich) mit auf. Nach einer Professur an der RWTH Aachen übernahm er 1981 den Lehrstuhl für Angewandte Physik an der TU Berlin. Zurzeit leitet er ein neues Zentrum für "Grüne Photonik" der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Changchun.
Die Auszeichnung wurde im Juni 2022 während einer Preisverleihungsveranstaltung in Bad Honnef überreicht.
Gentner-Kastler-Preis
Der Gentner-Kastler-Preis wird gemeinsam von der DPG und der Société Française de Physique verliehen. Er wird für besonders wertvolle wissenschaftliche Beiträge zur Physik jährlich abwechselnd einem Physiker / einer Physikerin mit Lebens- und Tätigkeitsmittelpunkt in Deutschland bzw. Frankreich zuerkannt.
Dr. Lucia Reining
CNRS, Laboratoire des Solides Irradiés, École Polytechnique, Palaiseau (France)
„für ihre grundlegenden Arbeiten über Greensche Funktionen in der Theorie der kondensierten Materie und deren Anwendungen im Bereich der ab initio Berechnungen für elektronische Spektroskopie.“
Lucia Reining ist eine international hoch anerkannte Spezialistin auf den Gebieten der theoretischen Physik der kondensierten Materie und Elektronenstrukturrechnungen. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf numerischen Berechnungen zu elektronischen Anregungen und Spektroskopie, kombiniert mit grundlegenden Konzepten aus der Vielteilchentheorie.
Lucia Reining ist CNRS Senior Researcher am Institut Polytechnique in Paris und Gründungsmitglied der European Theoretical Spectroscopy Facility. Sie ist Trägerin der Silbermedaille des CNRS (2003) und seit 2007 Fellow der American Physical Society.
Die Auszeichnung wurde im Juni 2022 während einer Preisverleihungsveranstaltung in Bad Honnef überreicht.
Max-Born-Preis
Der Max-Born-Preis wird für besonders wertvolle und aktuelle wissenschaftliche Beiträge zur Physik gemeinsam vom britischen Institute of Physics (IOP) und der DPG in Erinnerung an das Wirken Max Borns in Großbritannien und Deutschland verliehen. Er wird jährlich abwechselnd einem Physiker / einer Physikerin mit Lebens- und Tätigkeitsmittelpunkt in Deutschland bzw. Großbritannien zuerkannt.
Prof. Dr. Anna Köhler
Universität Bayreuth
„Für ihre bahnbrechenden Arbeiten zur Photophysik von organischen Halbleitern, insbesondere der Untersuchung von Triplett-Zuständen, der Dissoziation von Exzitonen und der intermolekularen Wechselwirkung von Chromophoren in pi-konjugierten Polymeren.“
Anna Köhler hat bahnbrechende Beiträge zur Photophysik organischer Halbleiter geleistet. Ihre Arbeiten zur Rolle von Tripletzuständen und der Dynamik von Exzitonen in Abhängigkeit von der Dynamik der molekularen Bestandteile der Materialien, haben maßgeblich zur Verbesserung von organischen optoelektronischen Devices beigetragen.
Anna Köhler hat in Karlsruhe Physik und in Cambridge Mathematik studiert. Ihren Doktorgrad hat sie in Cambridge erworben und wurde dort zum Lecturer ernannt. 2003 hat sie eine Professur für Chemische Physik in Potsdam angetreten. Köhler bekleidet seit 2007 einen Lehrstuhl für Experimentalphysik an der Universität Bayreuth.
Die Verleihung wird coronabedingt auf einen gegenwärtig noch ungewissen Zeitpunkt verschoben.
Herbert-Walther-Preis
Der Herbert-Walther-Preis ehrt herausragende Beiträge in der Quantenoptik und der Atomphysik sowie hervorragende Leistungen in der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft. Der Preis wird gemeinsam von der OPTICA (früher OSA) und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) in Erinnerung an Herbert Walther vergeben, der in den USA und in Deutschland mit großem Erfolg geforscht und sich durch sein Wirken für die OPTICA und DPG in hervorragender Weise verdient gemacht hat. Die Verleihung erfolgt jährlich abwechselnd in den USA und in Deutschland.
Professor Eugene S. Polzik
Niels Bohr Institute, Copenhagen University
„For pioneering experimental contributions to quantum optics including the demonstration of spin squeezing and entanglement of atomic ensembles, quantum teleportation between light and matter, a quantum memory for light, and hybrid atomic-mechanical coupling.“
Eugene Polzik entwickelte Pionier-Experimente mit nichtklassischen, gequetschten Zuständen aus Licht, später aber vor allem mit makroskopischen, atomaren Ensembles. Mit der Verschränkung räumlich getrennter, spin-gequetschter Ensembles, ersten Quantenspeichern und lasergekühlten Membranen legte er den Grundstein zu heute aktueller Forschung zum Quantenrepeater und zur Kraftmessung jenseits des Quantenlimits.
Eugene Polzik studierte Physik an der Leningrad (St. Petersburg) Universität, wo er auch 1980 promovierte. Nach Anstellungen als Postdoktorand in Leningrad und am Caltech (USA) begann er 1994 als Professor für Experimentalphysik an der Universität Århus (Dänemark), von wo er 2003 an das Niels Bohr Institut in Kopenhagen wechselte. Er begründete eine überaus aktive und kreative dänische Quantenoptik-Community und leistete wichtige Beiträge zur Etablierung des EU-Quantum Flagships.
Die Auszeichnung wurde im Juni 2022 gemeinsam mit der OPTICA (former OSA) während einer Preisverleihungsveranstaltung in Bad Honnef überreicht.
DPG-Technologietransferpreis
Der Technologietransferpreis wird an die am Technologietransfer beteiligten Parteien, also an das Institut, aus dem die Technologie kommt, an die für den Technologietransfer verantwortliche Stelle und an das die Technologie umsetzende Unternehmen, gemeinsam verliehen. Die Auszeichnung besteht aus je einem Glaspokal und je einer Urkunde.
Lehrstuhl für Energiesysteme der TUM
Orcan Energy AG
TUM ForTe Patente & Lizenzen
„für die herausragende Übertragung von wissenschaftlichen Erkenntnissen auf dem Gebiet der organischen Rankine Kreisprozesse (ORC-Prozesse) für den Einsatz zur Stromerzeugung aus Abwärme, für den erfolgreichen Transfer dieser Technologie in eine Ausgründung aus der Universität und für die erfolgreiche wirtschaftliche Verwertung dieser Technologie auf dem Gebiet der Energiegewinnung aus Abwärme.“
Robert-Wichard-Pohl-Preis
Der Robert-Wichard-Pohl-Preis wird für hervorragende Beiträge zur Physik verliehen, die eine besondere Ausstrahlung auf andere Disziplinen in Wissenschaft und Technik haben, für außergewöhnliche Leistungen in der Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnis in der Lehre, im Unterricht und in der Didaktik der Physik. Die Auszeichnung besteht aus einem Preisgeld von 5.000 Euro und einer Urkunde.
Prof. Dr. Heinz-Jürgen Kluge
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und
Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI), Darmstadt
„Für seine wegweisenden Experimente auf dem Gebiet der Atom- und Kernphysik und für die Entwicklung neuer Experimentiertechniken, die heute weltweit genutzt werden. Dabei hat er sich nicht nur als genialer Forscher erwiesen, sondern auch als motivierender Lehrer mit kreativem, gesellschaftlichen Engagement.“
Heinz-Jürgen Kluge hat sich mit seinen wissenschaftlichen Arbeiten auf besonders anspruchsvolle Experimente an den Beschleunigern an der GSI und am CERN konzentriert und herausragende Ergebnisse auf dem Gebiet der optischen Spektroskopie und Massenspektroskopie an Atomen und superschweren Kernen erzielt. Viele exotische Isotope und atomare Zustände wurden von ihm präzise vermessen. Er gilt als Pionier der Entwicklung von höchst-auflösenden Penning-Fallen. Seine Messungen von Masse, Spin, magnetischen und Quadrupol-Momenten und Kernradien liefern wichtige Beiträge zur Quantenelektrodynamik. Zugleich hat er sich sehr intensiv eingesetzt für die verständliche Verbreitung von naturwissenschaftlichem Sachwissen, beispielsweise in Form von mehrtägigen Symposien für junge Menschen, die er gemeinsam mit kirchlichen Organisationen zu großen Erfolgen geführt hat.
Heinz-Jürgen Kluge studierte in Bonn und Heidelberg, wo er auch promoviert wurde. Er wurde berufen zum Professor für Physik an den Universitäten Mainz und Heidelberg. Seine Arbeiten an den Beschleunigern an der GSI und am CERN wurden unter anderem mit dem Lise-Meitner-Preis der Europäischen Physikalischen Gesellschaft ausgezeichnet. Heinz-Jürgen Kluge lebt in Mainz und ist noch immer an der GSI anzutreffen.
Die Auszeichnung wurde im Juni 2022 während einer Preisverleihungsveranstaltung in Bad Honnef überreicht.
Medaille für Naturwissenschaftliche Publizistik
Verliehen von der DPG für publizistische Leistungen, die zur Verbreitung naturwissenschaftlich-physikalischen Denkens im deutschsprachigen Raum in hervorragender Weise beitragen.
Manfred Lindinger
Redakteur im Ressort „Natur und Wissenschaft“ der Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.)
„Die DPG würdigt damit seine wertvollen Arbeiten für eine gelungene Wissensvermittlung. Bewundernswert sind insbesondere die Breite und außergewöhnliche Vielfalt seines Portfolios. Herr Lindinger trägt damit in hervorragender Weise zur Verbreitung naturwissenschaftlich-physikalischen Denkens im deutschsprachigen Raum bei.“
Norbert Lossau
Wissenschaftsjournalist der WELT
„Die DPG würdigt damit seine wertvollen Arbeiten für eine gelungene Wissensvermittlung. Als langjähriger Wissenschaftsjournalist sowie als Buchautor behandelt Herr Lossau eine große und beeindruckende Vielfalt physikalischer Themen. Er trägt damit in hervorragender Weise zur Verbreitung naturwissenschaftlich-physikalischen Denkens im deutschsprachigen Raum bei.“
Walter-Schottky-Preis
Der Walter-Schottky-Preis dient der Auszeichnung einer in den letzten beiden Jahren, bevorzugt im letzten Jahr, auf dem Gebiet der Festkörperforschung veröffentlichten, hervorragenden Arbeit eines oder mehrerer junger Physiker:innen. Die Auszeichnung besteht aus einem Preisgeld von 10.000 Euro und einer Urkunde.
Prof. Dr. Zhe Wang
TU Dortmund
„Für seine bahnbrechenden Arbeiten im Bereich des Quanten-Magnetismus, insbesondere für den experimentellen Nachweis von Bethe-Strings mittels Terahertz-Spektroskopie bei sehr hohen Magnetfeldern.“
Insbesondere gelang ihm der experimentelle Nachweis von Vielteichen String-Zuständen und fraktionalen Anregungen in Festkörpern. String-Zustände - Bethe Strings - wurden von Hans Bethe für eindimensionale Quantenmagnete vorhergesagt. Die experimentelle Signatur dieser exotischen Anregungszustände ist von fundamentaler Bedeutung für sehr verschiedene Bereiche der Physik.
Zhe Wang absolvierte sein BSc Studium an der Nanjing Universität, sein MSc Studium im Erasmus-Mundus-Programm an den Universitäten Bordeaux und Augsburg und seine Promotion, die mit dem Erich-Krautz-Preis ausgezeichnet wurde, an der Universität Augsburg. Nach einer Postdoc-Stelle in Dresden besetzt er seit Mai 2019 eine Junior-Gruppenleiterstelle an der Universität zu Köln.
Die Auszeichnung wurde im Juni 2022 während einer Preisverleihungsveranstaltung in Bad Honnef überreicht.
Gaede-Preis
Der Gaede-Preis, 1985 von Dr. Manfred Dunkel gestiftet, wird durch die Gaede-Stiftung finanziert und von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e.V. (DPG) vergeben. Seit 2017 zählt der Gaede-Preis zu den genuinen DPG-Preisen. Der Preis wird in der Regel auf der DPG-Frühjahrstagung der Sektion Kondensierte Materie (SKM) überreicht. Die Auszeichnung besteht aus einem Preisgeld von bis zu 10.000 Euro, einem durch Leybold gestifteten Modell der ersten Molekularluftpumpe von Prof. Wolfgang Gaede und einer Urkunde.
Dr. Takashi Kumagai
Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin
„Für seine wegweisenden und herausragenden Forschungsarbeiten zur Dynamik von Wasserstoff-Brückenbindungen auf der Ebene einzelner Moleküle.“
Takashi Kumagai wird für seine herausragenden Arbeiten zur Licht-Materie Wechselwirkung an Nanostrukturen mit dem Gaede-Preis 2020 ausgezeichnet. Nach seiner Promotion 2011 an der Universität Kyoto wechselte er als Postdoc an das Fritz-Haber-Institut in Berlin, wo er seit 2013 eine Arbeitsgruppe zur Tieftemperatur-Rastertunnelmikroskopie an einzelnen Molekülen leitet und die plasmonenverstärkte optische Spektroskopie im Ultra-Hochvakuum mit höchster Ortsauflösung vorantreibt.
Takashi Kumagai studierte Chemie und wurde in Chemie (2011) an der Universität Kyoto mit einer Arbeit zur Visualisierung der Dynamik von Wasserstoffbindungen promoviert. Seit 2011 ist er am Fritz-Haber-Institut in Berlin zunächst als Postdoc und seit 2013 als Leiter der Arbeitsgruppe "Nanoscale Surface Chemistry" in der Abteilung für Physikalische Chemie tätig.
Die Auszeichnung wird im September 2022 während der DPG-Tagung in Regensburg überreicht.
Gustav-Hertz-Preis
Der Gustav-Hertz-Preis soll eine hervorragende, kürzlich abgeschlossene Arbeit eines oder mehrerer junger Physiker:innen auszeichnen und so dem Ansporn des Nachwuchses dienen. Dabei soll die auszuzeichnende Arbeit aus den Gebieten der experimentellen oder theoretischen Physik stammen, einen gewissen Abschluss zeigen und neue Erkenntnisse enthalten. "Erkenntnis" wird dabei nicht allein im Sinne der Grundlagen verstanden, sondern es werden auch Ergebnisse im Sinne der Anwendung und Praxis gewertet. Als "junge Physiker:innen" werden auch solche mit abgeschlossener Promotion und in besonderen Fällen mit abgeschlossener Habilitation verstanden, sofern ihnen zum Zeitpunkt des Vorschlags kein Angebot einer Lebensstellung als Hochschullehrer:in oder einer leitenden Stellung in einem hochschulfreien Forschungsinstitut oder in der Industrie vorliegen. Die Auszeichnung besteht aus einem Preisgeld von 7.500 Euro und einer Urkunde.
Dr. Laerte Patera
Universität Regensburg
„Für die Entwicklung einer neuartigen Variante der Rastertunnelmikroskopie, mit der erstmalig auch auf einer vollkommen isolierenden Probe einzelne Moleküle elektronisch untersucht werden können.“
Laerte Patera wird für seine wesentlichen Beiträge zur Entwicklung der Einzel-Elektronen Wechselstrom Rastertunnelmikroskopie ausgezeichnet. Diese neue Methode ermöglicht das Abbilden von Molekülorbitalen in unterschiedlichen Ladungszuständen von einzelnen, elektronisch isolierten Molekülen. Da damit auch Nicht-Gleichgewichtszustände zugänglich werden, kann das Wechselspiel zwischen Elektronentransfer, struktureller Relaxation und Orbitalstruktur auf atomarem Maßstab untersucht werden.
Nach seinem Physikstudium an der Universität Mailand untersuchte Laerte Patera im Rahmen seiner Doktorarbeit katalytische Prozesse auf atomarem Maßstab in der Arbeitsgruppe von Prof. Giovanni Comelli in Trieste. Er wurde Anfang 2016 auf dem Gebiet der Nanotechnologie promoviert und ist seitdem als Postdoktorand in der Arbeitsgruppe von Prof. Jascha Repp an der Universität Regensburg tätig.
Die Auszeichnung wurde im Juni 2022 während einer Preisverleihungsveranstaltung in Bad Honnef überreicht.
Hertha-Sponer-Preis
Der Hertha-Sponer-Preis wird für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Physik an eine Wissenschaftlerin vergeben. Der Preis soll vor allem jüngere Wissenschaftlerinnen durch öffentliche Auszeichnung ermutigen und so mehr Frauen für die Physik gewinnen. Die Auszeichnung besteht aus einem Preisgeld von 3.000 Euro und einer Urkunde.
Dr. Priscilla Pani
DESY
„Für ihre essenziellen Beiträge zur Suche nach dunkler Materie am LHC. Die von ihr geleitete ATLAS-Analyse hat Signaturen dunkler Materie in verschiedenen Modellen untersucht und so neue Grenzen gesetzt, unter anderem in Theorien mit Higgs-Bosonen außerhalb des Standardmodells. “
Priscilla Pani hat im Rahmen der ATLAS-Kollaboration als Analysekoordinatorin die Suche nach dunkler Materie am LHC in den Kanälen mit Top- und Bottom-Quarks und die Veröffentlichung der Resultate dieser Analyse geleitet. Sie hat als Haupteditorin auch die kohärente Reinterpretation aller ca. 20 Analysen bei ATLAS, die direkt oder indirekt auf dunkle Materie sensitiv sind, vorangetrieben und darin speziell zur Untersuchung von Modellen mit erweitertem Higgs-Sektor beigetragen.
Priscilla Pani hat an der Universität Rome I Physik studiert und Abschlüsse im Bachelor (2008) und Master (2010) mit Auszeichnung bestanden. Sie wurde dann am niederländischen Forschungszentrum NIKHEF, Amsterdam, als Mitglied der ATLAS-Kollaboration in 2014 promoviert. Nach Postdoc-Zeiten an der Universität Stockholm und am CERN ist sie seit 2018 Leiterin einer Helmholtz-Nachwuchsgruppe bei DESY am Standort Zeuthen.
Die Auszeichnung wurde im Juni 2022 während einer Preisverleihungsveranstaltung in Bad Honnef überreicht.
AMOP-Dissertationspreis
Die in der Sektion AMOP zusammengeschlossenen Fachverbände der DPG schreiben einen Dissertationspreis aus. Ziel des Preises ist die Anerkennung herausragender wissenschaftlicher Arbeit und deren exzellenter Darstellung in einem Vortrag.
Dr. Daqing Wang
Universität Kassel
„Für seine Dissertation und den Vortrag mit dem Titel „Coherent Coupling of a Single Molecule to a Fabry-Perot Microcavity.“
Die Auszeichnung wurde während des virtuellen 41. Tag der DPG verliehen
SKM-Dissertationspreis
Die in der SKM zusammengeschlossenen Fachverbände der DPG schreiben einen Dissertationspreis aus. Ziel des Preises ist die Anerkennung herausragender wissenschaftlicher Arbeit und deren exzellenter Darstellung in einem Vortrag.
Dr. Olga Matsarskaia
Universität Tübingen
„Für ihre Dissertation und den Vortrag mit dem Titel „Multivalent ions for tuning the phase behaviour of protein solutions.“
Die Auszeichnung wurde während des virtuellen 41. Tag der DPG 2020 verliehen.
SMuK-Dissertationspreis
Die in der SMuK zusammengeschlossenen Fachverbände der DPG schreiben einen Dissertationspreis aus. Ziel des Preises ist die Anerkennung herausragender wissenschaftlicher Arbeit und deren exzellenter Darstellung in einem Vortrag.
Dr. Maximilian Duell
LMU München
„Für seine Dissertation und den Vortrag mit dem Titel „N-Particle Scattering and Asymptotic Completeness in Wedge-Local Quantum Field Theories.“
Die Auszeichnung wurde während des virtuellen 41. Tag der DPG verliehen.
Dr. Alexander Fieguth
Stanford University, USA
„Für seine Dissertation und den Vortrag mit dem Titel „First observation of double electron capture in Xe-124 with the dark matter detector XENON1T.“
Die Auszeichnung wurde während des virtuellen 41. Tag der DPG verliehen.
Georg-Simon-Ohm-Preis
Der Georg-Simon-Ohm-Preis soll eine hervorragende, kürzlich abgeschlossene Arbeit eines Studenten oder einer Studentin der physikalischen Technik oder verwandter Studiengänge an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) auszeichnen und so dem Ansporn des physikalisch-technischen Nachwuchses dienen. Die Auszeichnung besteht aus einem Preisgeld von 1.500 Euro und einer Urkunde.
B.Eng. David Scholz
Technische Hochschule Deggendorf
„Für seine herausragende Abschlussarbeit mit dem Titel „Hartree-Fock Simulation von Hämatit-Oberflächen mit a posteriori Berechnung der Korrelationsenergie“ im Bachelor-Studiengang Physikalische Technik. Er leistet damit einen besonderen Beitrag zum Verständnis der Struktur und Energie von stöchiometrischen Hämatit-Oberflächen. Diese sind wissenschaftlich und technologisch für Korrosion, Katalyse, Spintronics und Biomedizin von großer Bedeutung.“
Die Anwendungen reichen von der chemischen und magnetischen (Nano)Sensorik, Spintronik, katalytischen Prozessen bis hin zu Anodenmaterialien für Lithium-Ionen-Batterien.
David Scholz absolvierte an der Technischen Hochschule Deggendorf den Bachelorstudiengang Physikalische Technik und erhielt im Februar 2019 den Abschluß Master of Science in Elektro- und Informationstechnik. Die Ergebnisse der unter der Betreuung von Prof. Dr. T. Stirners, TH Deggendorf, durchgeführten Bachelorarbeit sind in drei referierte Publikationen eingeflossen.
Die Auszeichnung wurde im Juni 2022 während einer Preisverleihungsveranstaltung in Bad Honnef überreicht.
Georg-Kerschensteiner-Preis
Der Georg-Kerschensteiner-Preis kann für hervorragende Leistungen auf folgenden, der Vermittlung der Physik dienenden Gebieten, verliehen werden: a) Lehre im Bereich Schule, Hochschule und Weiterbildung, b) Erforschung der Lehr- und Lernprozesse im Physikunterricht und c) Entwicklung und Erforschung neuer Konzepte und Medien für die Lehre und deren wissenschaftliche Evaluation. Die Auszeichnung besteht aus einem Preisgeld von 3.000 Euro und einer Urkunde.
Wurde in 2020 nicht verliehen.
Preis für herausragende Leistungen in der Vermittlung der Physik an Schulen (DPG-Lehrerpreis)
Dieser Preis wird für herausragende Leistungen in der Gestaltung und Weiterentwicklung von Physikunterricht an Schulen vergeben, beispielsweise für Leistungen, die in besonderem Maße geeignet sind, Schülerinnen und Schüler für das Fach Physik zu motivieren, die Bedeutung der Physik für das Leben und Zusammenleben der Menschen aufzuzeigen sowie Talente für die Physik zu erschließen. Die Auszeichnung besteht aus einem Preisgeld von je 500 Euro und je einer Urkunde.
Uwe Kopte
Geschwister-Scholl-Gymnasium Löbau
„Für seine Wirksamkeit auf allen Ebenen des Physikunterrichts wie Konzeption und Weiterentwicklung von Unterricht, Fortbildung, Förderung interessierter Schülerinnen und Schüler, Unterstützung von Wettbewerben sowie Gestaltung und Organisation von regionalen Spezialistenlagern.“
Die Auszeichnung wurde im November 2020 während des virtuellen 40. Tages der DPG überreicht.
Young Scientist Award for Socio- and Econophysics
Der Young Scientist Award for Socio- and Econophysics verfolgt das Ziel, die Arbeit junger Forscherinnen und Forscher zu fördern und herausragende wissenschaftliche Beiträge zu würdigen, die mit aus der Physik stammenden Methoden zu einem besseren Verständnis von sozio-ökonomischen Problemen beitragen.
Dr. Manlio De Domenico
Fondazione Bruno Kessler
Dr. Roberta Sinatra
IT University of Copenhagen / ISI Foundation Torino
DPG-Nachwuchspreis für Beschleunigerphysik
Der Nachwuchspreis für Beschleunigerphysik verfolgt das Ziel, die Arbeit junger Forscherinnen und Forscher zu fördern und herausragende wissenschaftliche Beiträge zu würdigen, die in einer frühen Forschungsphase auf dem Gebiet der Beschleunigerphysik entstanden sind.
Dr. Uwe Niedermayer
„In Würdigung seiner herausragenden, im Rahmen seiner Promotion und ersten Forschungsphase erbrachten wissenschaftlichen Leistungen bei der Entwicklung von Simulationsprogrammen zur Berechnung von Koppelimpedanzen, die unter anderem zur Auslegung und Berechnung geplanter und im Bau befindlicher Beschleunigeranlagen an GSI und CERN eingesetzt werden, sowie bei dem ACHIP-Projekt, wo er federführend an der Entwicklung der Simulationsprogramme für die neuartigen lasergetriebenen dielektrischen Elektronenbeschleuniger arbeitet. Ein von ihm in diesem Zusammenhang erdachtes Beschleunigungsschema gilt bereits jetzt als einer der wichtigsten Durchbrüche, der den Weg zu einem lasergetriebenen dielektrischen Beschleuniger auf einem Mikrochip weiter ebnet. Es ist besonders beeindruckend, dass Uwe Niedermayer gleichzeitig auch Beiträge auf dem Gebiet der Hochtemperatur-Dünnfilm-Supraleiter für die FCC Designstudie beisteuert. Das zeigt beeindruckend die große Breite, die Uwe Niedermayers Forschungsportfolio umfasst. Durch seine Arbeiten hat sich Uwe Niedermayer bereits nach einer relativ kurzen Forschungsphase ein international hohes Ansehen und eine große Wertschätzung erworben. Seine Aktivitäten lassen weitere herausragende Forschungsergebnisse in näherer Zukunft erwarten.“
Die Auszeichnung wurde während eines AKBP-Seminars im September 2020 in Bad Honnef verliehen.
Schülerinnen- und Schülerpreis (IYPT)
Der Preis wird an Schülerinnen und Schüler für besondere physikalische Leistungen verliehen. Es werden die fünf Teilnehmerinnen und Teilnehmer des deutschen Nationalteams des International Young Physicists' Tournament ausgezeichnet. Die Auszeichnung besteht aus einem Preisgeld von 500 Euro, einer Urkunde, einem Jahres-Abonnement der Mitgliederzeitschrift der DPG und einer Einladung zur DPG-Jahrestagung.
Berin Bećić
Frankenwald-Gymnasium, Kronach
Fabio Briem
Robert-Bosch-Gymnasium, Langenau
Saskia Drechsel
„Glückauf"-Gymnasium, Dippoldiswalde
Frederik Gareis
Frankenwald-Gymnasium, Kronach
Fabian Henn
Robert-Bosch-Gymnasium, Langenau
„Die Verleihung erfolgt in Würdigung der Leistungen, die sie 2019 im deutschen Team beim 32nd International Young Physicists' Tournament (IYPT) in Warschau, Polen, erreicht haben.“
Die Auszeichnung wurde im September 2022 während der DPG-Tagung in Regensburg überreicht.
Schülerinnen- und Schülerpreis (PhysikOlympiade)
Der Preis wird an Schülerinnen und Schüler für besondere physikalische Leistungen verliehen. Er wurde 1982 - 1991 von der Physikalischen Gesellschaft der DDR vergeben und von der DPG übernommen. Es werden die fünf besten deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der jährlichen PhysikOlympiade ausgezeichnet. Die Auszeichnung besteht aus einem Preisgeld von 500 Euro, einer Urkunde, einem Jahres-Abonnement der Mitgliederzeitschrift der DPG und einer Einladung zur DPG-Jahrestagung.
Titus Bornträger
Georg-Cantor-Gymnasium, Halle
Jonathan Gräfe
Gymnasium Dresden-Bühlau
Lukas Hellmann
Albert-Schweitzer-Gymnasium, Erfurt
Tobias Messer
Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium, Dresden
Max Schneider
„Glückauf"-Gymnasium, Dippoldiswalde
„Die Verleihung erfolgt in Würdigung der Leistungen, die sie 2019 im deutschen Team bei der 50. Internationalen PhysikOlympiade in Tel Aviv, Israel, erreicht haben.“
Die Auszeichnung wurde im September 2022 während der DPG-Tagung in Regensburg überreicht.
Ehrenmitglied
Prof. Dr. Joachim Trümper
„In Anerkennung seiner Leistungen bei der Entwicklung der Röntgenastronomie mit Ballonexperimenten und Satelliten, insbesondere mit dem Röntgensatelliten ROSAT, der ein Meilenstein der Hochenergie-Astrophysik wurde, und seiner wegweisenden wissenschaftlichen Arbeiten über galaktische und extragalaktische Röntgenquellen sowie aufgrund seiner Verdienste als Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Als ihr Präsident von 1986 bis 1988 vertrat er in einer Zeit des Umbruchs energisch die Interessen der Grundlagenforschung. “
Ehrennadel der DPG
Prof. Dr. Götz Neuneck
Institut für Friedensforschung u. Sicherheitspolitik, Universität Hamburg
„In Anerkennung seines herausragenden Engagements als langjähriger Vorsitzender der Arbeitsgruppe Physik und Abrüstung der DPG, seine Forschungsarbeiten im Bereich der Friedens- und Sicherheitsforschung, sowie deren Kommunikation im Rahmen von Track-Two Treffen (Pugwash & Amaldi-Konferenzen) und der wissenschaftlichen Politikberatung im nationalen und internationalen Kontext.“