Übersicht der Preisträgerinnen und Preisträger

Übersicht der Preisträgerinnen und Preisträger

Max-Planck-Medaille

Die Max-Planck-Medaille ist die höchste Auszeichnung der DPG für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der theoretischen Physik. Die Auszeichnung besteht aus einer goldenen Medaille mit dem Porträt Max Plancks und einer auf Pergament handgeschriebenen Urkunde.

© Privat

Prof. Dr. Reinhard Werner
Leibniz Universität Hannover

„In Würdigung seiner grundlegenden theoretischen Beiträge zur Quantenverschränkung, zur Quanten-Nichtlokalität und zu dem Gebiet der Quanteninformation.“

Reinhard Werner hat schon frühzeitig Strukturen untersucht, die zu der stürmischen Entwicklung der Quanteninformationstheorie entscheidend beigetragen haben. Im Jahr 1989 publizierte Werner eine Arbeit zu "Quantum states with EPR correlations", welche am Anfang der zahlreichen theoretischen Untersuchungen zur Quantenverschränkung steht. Vergleichbar gewichtig ist seine Arbeit aus dem Jahr 2001 gemeinsam mit G. Vidal zur Berechenbarkeit von Quantenverschränkung. Zu dem weiten Gebiet der Quanteninformationstheorie hat Werner wegweisende Konzepte entwickelt. Neben vielen weiteren gehören dazu Prozessabläufe in der Quanteninformation, optimales Klonen von reinen Zuständen, und die Erweiterung auf Systeme mit kontinuierlichen Variablen. Gemeinsam mit M. Fannes und B. Nachtergaele hat Werner die Struktur von finitely correlated states untersucht und damit die vielfältigen Entwicklungen zu Matrix Produktzuständen initiiert.

Reinhard Werner studierte Physik an der TU Clausthal, Philipps-Universität Marburg und University of Rochester. Er wurde 1982 in Marburg promoviert. In den Jahren 1980 bis 1996 war er an der Universität Osnabrück tätig und habilitierte sich dort 1987 in Theoretischer Physik. Von 1988 bis 1990 war er Research Fellow an dem Dublin Institute for Advanced Studies. 1997 wurde Werner auf den Lehrstuhl für Mathematische Physik an der Technischen Universität Braunschweig berufen und wechselte 2009 an die Leibniz Universität Hannover als Leiter der Arbeitsgruppe Quanteninformation. 2011 erhielt Werner einen Advanced Grant des Europäischen Forschungsrates und wurde 2014 für seine Forschungsbeiträge mit dem International Quantum Communication Award gewürdigt.

Die Auszeichnung wird im März 2025 während der 88. Jahrestagung der DPG in Bonn verliehen.

Stern-Gerlach-Medaille

Die Stern-Gerlach-Medaille ist die höchste Auszeichnung der DPG für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der experimentellen Physik. Sie wird für Arbeiten aus dem gesamten Bereich der Physik vergeben. Die Auszeichnung besteht aus einer goldenen Medaille mit den Porträts von Otto Stern und Walther Gerlach und einer auf Pergament handgeschriebenen Urkunde.

© Stefanie Aumiller / Max-Planck-Gesellschaft

Prof. Dr. Klaus Blaum
Max-Planck-Institut für Kernphysik, Heidelberg

„In Würdigung seiner bahnbrechenden Entwicklungen der Penning-Ionenfallen zu spektroskopischen Präzisionsmessgeräten und deren Anwendungen für Tests der vier fundamentalen Wechselwirkungen, deren Symmetrien, der fundamentalen Konstanten und damit des Standardmodells der Teilchenphysik.“

Klaus Blaum wird für seine bahnbrechenden Weiterentwicklungen der Messtechnik an Penning-Ionenfallen gewürdigt, mit denen er die Genauigkeit der Messung von Massen, Ladungen und magnetischen Momenten von Teilchen, Antiteilchen und hochgeladenen Ionen um teilweise mehr als zwei Größenordnungen verbessert hat. Dies eröffnet die Möglichkeit, fundamentale Kräfte und Wechselwirkungen mit einer Genauigkeit zu untersuchen, die mit den größten Beschleunigeranlagen der Welt konkurriert und diese ergänzen kann.

Klaus Blaum studierte Physik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und wurde dort im Jahr 2000 promoviert. Nach Stationen an der GSI-Darmstadt, am CERN und als Helmholtz-Nachwuchsgruppenleiter in Mainz wurde er 2007 als Direktor an das Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg berufen. Er wurde u.a. mit dem Gustav-Hertz- und dem Otto-Hahn-Preis ausgezeichnet und erhielt zwei ERC Advanced Grants.

Die Auszeichnung wird im März 2025 während der 88. Jahrestagung der DPG in Bonn verliehen.

Gentner-Kastler-Preis

Der Gentner-Kastler-Preis wird gemeinsam von der DPG und der Société Française de Physique verliehen. Er wird für besonders wertvolle wissenschaftliche Beiträge zur Physik jährlich abwechselnd einem Physiker / einer Physikerin mit Lebens- und Tätigkeitsmittelpunkt in Deutschland bzw. Frankreich zuerkannt.

© Michaela Becker-Roeck, TU Darmstadt

Prof. Dr. Regine von Klitzing
Technische Universität Darmstadt

„For her break-through contributions in the physics of complex liquids under soft confinement, for her contributions to intensify the German/French cooperation within the Soft Matter Community and for her exemplary mentorship of young researchers. -- Für ihre bahnbrechenden Beiträge zur Physik komplexer Flüssigkeiten unter schwachem Einschluss, für ihre Beiträge zur Intensivierung der deutsch-französischen Zusammenarbeit innerhalb der Soft Matter Community und ihre vorbildliche Betreuung junger Forscherinnen und Forscher.“

Regine von Klitzing hat wesentliche Beiträge zur Physik komplexer Flüssigkeiten an Grenzflächen und unter „Soft Confinement“ geleistet. Durch innovative Experimente konnte sie die Bedeutung oszillierender und ionischer Kräfte sowie das Verhalten von Mikrogelen in dünnen Flüssigkeitsfilmen aufklären. Als treibende Kraft in der internationalen „Soft Matter“-Gemeinschaft, besonders im deutsch-französischen Kontext, zeichnet sie sich zudem als herausragende Mentorin für Nachwuchsforschende aus.

Nach ihrem Physikstudium in Braunschweig und Göttingen legte Regine von Klitzing 1996 ihre Promotion am Institut für Physikalische Chemie an der Universität Mainz ab. Es folgten ein Postdoc in Bordeaux (Frankreich) und die Habilitation an der Technischen Universität Berlin. 2004 wurde sie Gruppenleiterin am MPI in Potsdam. Anschließend folgte sie Rufen an die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, die TU Berlin und 2017 an die Technische Universität Darmstadt.

Die Auszeichnung wird im Sommer 2025 in Frankreich verliehen.

Max-Born-Preis

Der Max-Born-Preis wird für besonders wertvolle und aktuelle wissenschaftliche Beiträge zur Physik gemeinsam vom britischen Institute of Physics (IOP) und der DPG in Erinnerung an das Wirken Max Borns in Großbritannien und Deutschland verliehen. Er wird jährlich abwechselnd einem Physiker / einer Physikerin mit Lebens- und Tätigkeitsmittelpunkt in Deutschland bzw. Großbritannien zuerkannt.

© Nicholas Read, Corpus Christi College, Oxford

Prof. Michael Johnston
University of Oxford, Vereinigtes Königreich

„For his pioneering research on nanoscale semiconductors and devices across the spectrum from optical to terahertz frequencies. --- Für seine bahnbrechenden Forschungsarbeiten auf dem Gebiet nanoskaliger Halbleiter und Bauelemente im Spektralbereich von optischen bis zu Terahertz-Frequenzen.“

Michael Johnstons neuartige kontaktlose Terahertz(THz)-Sonden für die Ladungsdynamik in nanoskaligen Halbleitern führten zu einem noch nie dagewesenen Verständnis derer elektronischen Eigenschaften und zur Erfindung von Nanodraht-THz-Geräten. Seine neuartige Dampfphasenmethode für das Wachstum von Metall-Halogenid-Perowskit-Halbleitern war der Schlüssel zur Realisierung der ersten effizienten Perowskit-Solarzelle unter Nutzung eines ebenen Übergangs von unterschiedlichen Halbleitermaterialien.

Michael Johnston erhielt 1996 seinen BSc von der University of New South Wales, Australien, und wurde im Jahr 2000 an derselben Einrichtung promoviert. Seit 2002 lehrt er an der Universität Oxford, wo er heute Professor für Physik ist. Er gründete eine Forschungsgruppe, die sich auf Halbleiterphysik, Photovoltaik und Terahertz-Photonik spezialisiert hat, und leitet diese derzeit. Er ist Fellow des Institute of Physics, der American Physical Society, des Australian Institute of Physics und des Corpus Christi College, Oxford.

Die Auszeichnung wird im März 2025 während der 88. Jahrestagung der DPG in Bonn verliehen.

Marian-Smoluchowski-Emil-Warburg-Preis

Der Marian-Smoluchowski-Emil-Warburg-Preis wird für herausragende Beiträge in der reinen oder angewandten Physik gemeinsam von der Polnischen Physikalischen Gesellschaft und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft in Erinnerung an das Wirken von Marian Smoluchowski in Polen und Emil Warburg in Deutschland verliehen. Der Preis wurde mit Hilfe der Meyer-Viol-Stiftung eingerichtet. Er wird in zweijährigem Rhythmus abwechselnd einem Physiker / einer Physikerin mit Lebens- und Tätigkeitsmittelpunkt in Deutschland bzw. Polen zuerkannt.

© Privat

Prof. Marek Pfützner
University of Warsaw, Polen

„For his breakthrough discovery of two-proton ground-state radioactivity, the least known nuclear decay mode, predicted more than 40 years before. --- Für seine bahnbrechende Entdeckung der Zwei-Protonen-Radioaktivität im Grundzustand, der bisher am wenigsten bekannten Art des Kernzerfalls, mehr als 40 Jahre nach ihrer Vorhersage.“

Marek Pfützner untersucht die niederenergetische Kernstruktur exotischer Kerne fern des stabilen Massentals. Auf diesem Gebiet ist er als international führender Experte anerkannt. Seine vielbeachtete Entdeckung der 2-Protonen Grundzustands-Radioaktivität im Isotop 45Fe, bei welcher zwei Protonen gleichzeitig ausgestoßen werden, gelang in Experimenten am Fragmentseparator FRS des GSI Helmholtz-Zentrums für Schwerionenforschung in Darmstadt. Mit diesem pflegt er eine langjährige wissenschaftliche Zusammenarbeit.

Marek Pfützner erwarb seinen Doktorgrad in Kernphysik 1989 an der Universität Warschau. 1989 bis 1991 und 1995 bis 1997 verbrachte er als Postdoc am GSI Helmholtz-Zentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt. 2003 habilitierte er sich an der Universität Warschau, wo er 2009 zum Professor ernannt wurde. 2011/12 war er HIC for FAIR Fellow am GSI. Im Anschluss bis 2013 forschte er als Scientific Associate bei CERN-ISOLDE.

Die Auszeichnung wird im März 2025 während der 88. Jahrestagung der DPG in Bonn verliehen.

Herbert-Walther-Preis

Der Herbert-Walther-Preis ehrt herausragende Beiträge in der Quantenoptik und der Atomphysik sowie hervorragende Leistungen in der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft. Der Preis wird gemeinsam von der OPTICA (früher OSA) und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) in Erinnerung an Herbert Walther vergeben, der in den USA und in Deutschland mit großem Erfolg geforscht und sich durch sein Wirken für die OPTICA und DPG in hervorragender Weise verdient gemacht hat. Die Verleihung erfolgt jährlich abwechselnd in den USA und in Deutschland.

© Rolando de Sousa / Kaiserslautern

Prof. Dr. Michael Fleischhauer
RPTU Kaiserslautern-Landau

„For key contributions in nonlinear quantum optics as well as photonic and atomic quantum technologies - in particular for the development of a toolbox to coherently control multi-level atoms with light, including the concept of dark state polaritons and Rydberg dipole blockade physics. -- Für Schlüsselbeiträge im Bereich der nichtlinearen Quantenoptik sowie der photonischen und atomaren Quantentechnologien - insbesondere für die Entwicklung eines Instrumentariums zur kohärenten Kontrolle von Atomen mit Hilfe von Licht, einschließlich des Konzepts der Dunkelzustandspolaritonen und der Rydberg-Blockade.“

Einen Lichtstrahl mit einem zweiten Lichtstrahl schalten. Lichtpulse in einem Medium speichern und danach wieder freigeben. Atome über große Distanzen wechselwirken lassen, so dass man daraus Quantengatter machen kann. Michael Fleischhauer hat für diese und zahlreiche weitere Anwendungen die theoretischen Grundlagen gelegt. Seine bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet der Quantenoptik, nichtlinearen Optik und der Vielteilchenphysik sind aus den heutigen Quantentechnologien nicht wegzudenken.

Michael Fleischhauer hat in Jena Physik studiert und wurde dort auch promoviert. Er forschte in Albuquerque, an der Ludwig-Maximilians-Universität München, wo er sich habilitierte, und in Harvard. Seit 2000 ist er Professor für theoretische Physik an der RPTU Kaiserslautern-Landau. Michael Fleischhauer versteht es auf einzigartige Weise, seine theoretische Expertise mit den Anforderung an eine experimentelle Umsetzung zu verbinden.

Die Auszeichnung wird zusammen mit OPTICA während der Laser World of Physics im Sommer 2025 verliehen.

DPG-Technologietransferpreis

Der Technologietransferpreis wird an die am Technologietransfer beteiligten Parteien, also an das Institut, aus dem die Technologie kommt, an die für den Technologietransfer verantwortliche Stelle und an das die Technologie umsetzende Unternehmen, gemeinsam verliehen. Die Auszeichnung besteht aus je einem Glaspokal und je einer Urkunde.

© Candy Welz

Digital Innovation Hub Photonics (DIHP) des Fraunhofer IOF

Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik (IOF)

Quantum Optics Jena GmbH

„Für die herausragende Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse zur technologischen Weiterentwicklung verschränkter Photonenquellen sowie darauf basierender Systeme zur Quantenschlüsselverteilung und für deren erfolgreichen Transfer in die kommerzielle Anwendung.“

Die Preisträger haben verschränkte optische Systeme zur Verteilung von Quantenschlüsseln entwickelt und erfolgreich kommerzialisiert. Über optische Komponenten hinaus hat dazu die Entwicklung von Software beigetragen. Anwendungen liegen in der abhörsicheren Glasfaserkommunikation, etwa bei Banken oder kritischer Infrastruktur. Nach Ausgründung 2020 ist Quantum Optics Jena inzwischen ein führendes Quantentechnologie-Unternehmen für Cyber-Security. Mit einer Finanzierungsrunde von 8,5 Mio. € wurde gerade die Grundlage für weiteres Wachstum gelegt.

Die Auszeichnung wird 2025 während des WTT-Forums in Bremen verliehen.

Robert-Wichard-Pohl-Preis

Der Robert-Wichard-Pohl-Preis wird für hervorragende Beiträge zur Physik verliehen, die eine besondere Ausstrahlung auf andere Disziplinen in Wissenschaft und Technik haben, für außergewöhnliche Leistungen in der Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnis in der Lehre, im Unterricht und in der Didaktik der Physik. Die Auszeichnung besteht aus einem Preisgeld von 5.000 Euro und einer Urkunde.

© Privat

Prof. Dr. Rita Wodzinski
Universität Kassel

„In Anerkennung ihrer vorbildlichen unterrichtsbezogenen Konzeptionsentwicklung mit empirischer physikdidaktischer Lernwirkungsforschung an der wichtigen Schnittstelle zwischen dem Sachunterricht der Primarstufe und dem Physikunterricht der Sekundarstufe I.“

Rita Wodzinski verbindet in vorbildlicher Weise unterrichtsnahe Konzeptionsentwicklung mit empirischer Lernwirkungsforschung. Ihre Studien nehmen wichtige Schnittstellen zwischen dem Sachunterricht der Primarstufe und dem weiterführenden Physikunterricht in den Blick. Mit ihren Unterrichtsmaterialien hat sie herausragende Beiträge zur Entwicklung der Lernkultur im Physikunterricht geleistet. In der Fachdidaktik setzte sie durch ihre führende Mitarbeit in den wichtigsten Gremien entscheidende Impulse.

Rita Wodzinski hat in Osnabrück Mathematik und Physik für das gymnasiale Lehramt studiert. Sie wurde 1996 an der Goethe-Universität Frankfurt mit Untersuchungen von Lernprozessen beim Physiklernen promoviert. Anschließend war sie als Hochschulassistentin für Didaktik der Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig. Seit September 2000 ist sie Professorin für Didaktik der Physik an der Universität Kassel.

Die Auszeichnung wird im März 2025 während der 88. Jahrestagung der DPG in Bonn verliehen.

Walter-Schottky-Preis

Der Walter-Schottky-Preis dient der Auszeichnung einer in den letzten beiden Jahren, bevorzugt im letzten Jahr, auf dem Gebiet der Festkörperforschung veröffentlichten, hervorragenden Arbeit eines oder mehrerer junger Physiker:innen. Die Auszeichnung besteht aus einem Preisgeld von 10.000 Euro und einer Urkunde.

© Katrin Lantsch

Dr. Libor Šmejkal
JGU Mainz / MPI für Physik komplexer Systeme, Dresden

„Für seine Vorhersage des Altermagnetismus, einer neuen Klasse magnetischer Ordnung mit vielfältigen fundamentalen und anwendungsorientierten Perspektiven.“

Libor Šmejkal wies erstmals das Phänomen des Altermagnetismus nach. Es handelt sich um eine neue grundlegende magnetische Phase, die eine spinpolarisierte d/g/i-Wellenordnung in der nichtrelativistischen Bandstruktur aufweist und sich damit vom herkömmlichen Ferromagnetismus und Antiferromagnetismus wesentlich unterscheidet. Zuvor galt das Verständnis der konventionellen Ferromagnete und Antiferromagnete als sehr vollständig, weshalb Šmejkals Entdeckung eine unerwartete Wendung in der Fachcommunity brachte.

Libor Šmejkal erhielt seine Ausbildung an der Karls-Universität in Prag unter Betreuung von Tomas Jungwirth und Jairo Sinova (Mainz), wo er 2020 promoviert wurde. Anschließend leitete er eine unabhängige Forschungsgruppe an der Gutenberg-Universität Mainz und ist seit 2024 Leiter einer unabhängigen Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme in Dresden.

Die Auszeichnung wird im März 2025 während der DPG-Frühjahrstagung in Regensburg verliehen.

Gaede-Preis

Der Gaede-Preis, 1985 von Dr. Manfred Dunkel gestiftet, wird durch die Gaede-Stiftung finanziert und von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e.V. (DPG) vergeben. Seit 2017 zählt der Gaede-Preis zu den genuinen DPG-Preisen. Der Preis wird in der Regel auf der DPG-Frühjahrstagung der Sektion Kondensierte Materie (SKM) überreicht. Die Auszeichnung besteht aus einem Preisgeld von bis zu 10.000 Euro, einem durch Leybold gestifteten Modell der ersten Molekularluftpumpe von Prof. Wolfgang Gaede und einer Urkunde.

© Privat

PD Dr. Wouter Jolie
Universität zu Köln

„In Würdigung seiner herausragenden Beiträge zur Erforschung von Korrelationsphänomenen in niedrigdimensionalen Quantensystemen.“

Wouter Jolie untersucht durch Tieftemperatur-Rastertunnelspektroskopie die elektronische Struktur und Korrelationsphänomene in zweidimensionalen Materialien, die er in situ mittels Molekularstrahlepitaxie herstellt. Er hat insbesondere bahnbrechende Arbeiten zur Tomonaga-Luttinger-Flüssigkeit und zur experimentellen Überprüfung des Anderson-Modells geleistet, in dem er eindimensionale Quantenkäfige erforscht hat, die durch Zwillingsgrenzen in zweidimensionalen Halbleitern gebildet werden.

Wouter Jolie studierte Physik an der Universität zu Köln und wurde dort 2017 promoviert. Als Feodor-Lynen-Stipendiat war er zwei Jahre an der Radboud Universität Nijmegen tätig. Zurück in Köln war er zunächst Post-Doc, ab 2022 Nachwuchsgruppenleiter und ab 2024 Projektleiter im Sonderforschungsbereich 1238 „Kontrolle und Dynamik von Quantenmaterialien“. Wouter Jolie hat sich im Juli 2024 in Köln habilitiert.

Die Auszeichnung wird im März 2025 während der DPG-Frühjahrstagung in Regensburg verliehen.

Gustav-Hertz-Preis

Der Gustav-Hertz-Preis soll eine hervorragende, kürzlich abgeschlossene Arbeit eines oder mehrerer junger Physiker:innen auszeichnen und so dem Ansporn des Nachwuchses dienen. Dabei soll die auszuzeichnende Arbeit aus den Gebieten der experimentellen oder theoretischen Physik stammen, einen gewissen Abschluss zeigen und neue Erkenntnisse enthalten. "Erkenntnis" wird dabei nicht allein im Sinne der Grundlagen verstanden, sondern es werden auch Ergebnisse im Sinne der Anwendung und Praxis gewertet. Als "junge Physiker:innen" werden auch solche mit abgeschlossener Promotion und in besonderen Fällen mit abgeschlossener Habilitation verstanden, sofern ihnen zum Zeitpunkt des Vorschlags kein Angebot einer Lebensstellung als Hochschullehrer:in oder einer leitenden Stellung in einem hochschulfreien Forschungsinstitut oder in der Industrie vorliegen. Die Auszeichnung besteht aus einem Preisgeld von 7.500 Euro und einer Urkunde.

© Privat

Dr. Anna Seiler
ETH Zürich, Schweiz

„Für ihre grundlegenden Beiträge zum Verständnis wechselwirkender elektronischer Phasen in Festkörpersystemen, insbesondere für ihre Beobachtung korrelierter Zustände in einem System aus zwei Graphenlagen ohne deren gegenseitige Verdrehung.“

Als Erstautorin einer Arbeit über wechselwirkende elektronische Phasen in Doppellagen-Graphen (Seiler et al., Nature 608, 298 (2022)) leistete Anna Monika Seiler grundlegende Beiträge zu einer zentralen Frage der Festkörperphysik. Ihr gelang die unerwartete Entdeckung, dass sogar ohne gegenseitige Verdrehung der Graphenlagen korrelierte Zustände auftreten, so dass sie eine isolierende Phase mit besonderen Eigenschaften in der Nähe der Bandkante messen konnte.

Anna Seiler studierte Physik mit Masterabschluss an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Während ihrer Promotion bei Prof. Thomas Weitz über korrelierte Phasen in der Nähe von van-Hove-Singularitäten wechselte sie mit ihm an die Georg-August-Universität Göttingen, wo sie 2023 ihren Doktorgrad erhielt. Seit April 2024 ist sie als Postdoktorandin an der ETH Zürich tätig.

Die Auszeichnung wird im März 2025 während der 88. Jahrestagung der DPG in Bonn verliehen.

© Privat

Dr. Lisanne Sellies
Universität Regensburg

„Für die Entwicklung einer neuen Methode, mit der erstmals Elektronenspinresonanz mit einem Rasterkraftmikroskop an einzelnen Molekülen gemessen wurde.“

Als Erstautorin einer Arbeit über Elektronenspinresonanz an Einzelmolekülen mit Hilfe von Rasterkraft-Mikroskopie (Sellies et al., Nature 624, 64 (2023)) eröffnete Lisanne Sellies neue Forschungsmöglichkeiten im Bereich der Quantensensorik sowie zum Verständnis von Kohärenz auf atomarer Skala. Durch die von ihr entwickelte neue Methode können die Kohärenzzeit und die Energieauflösung im Vergleich zu früheren Verfahren um zwei Größenordnungen erhöht werden.

Lisanne Sellies studierte Chemie in Nijmegen und erwarb dort ihren Mastergrad mit einer Spezialisierung auf die Physikalische Chemie. Dann wechselte sie nach Regensburg in die Gruppe von Prof. Jascha Repp, wo sie im Juli 2024 mit einer Arbeit über Elektronenspinresonanz und zeitaufgelöste Spektroskopie promoviert wurde. Seitdem ist sie Postdoktorandin in dieser Gruppe.

Die Auszeichnung wird im März 2025 während der 88. Jahrestagung der DPG in Bonn verliehen.

Hertha-Sponer-Preis

Der Hertha-Sponer-Preis wird für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Physik an eine Wissenschaftlerin vergeben. Der Preis soll vor allem jüngere Wissenschaftlerinnen durch öffentliche Auszeichnung ermutigen und so mehr Frauen für die Physik gewinnen. Die Auszeichnung besteht aus einem Preisgeld von 3.000 Euro und einer Urkunde.

© Carsten Dammann

Dr. Janna Katharina Behr
Deutsches Elektronen-Synchrotron (DESY), Hamburg

„Für ihre wesentlichen Beiträge zur Suche nach einem erweiterten Higgs-Sektor durch Higgs-Zerfälle zu Top-Quarks. Sie hat maßgeblich dazu beigetragen, die Grenzen unseres Wissens über die Higgs-Physik zu erweitern, indem sie einen neuen Bereich des Parameterraums erschloss und ausgeklügelte Analysewerkzeuge entwickelte, die die Grundlage für eine wachsende Zahl von Analysen am Large Hadron Collider bilden, die für Interferenzeffekte empfindlich sind.“

Janna Katharina Behr spielt eine Schlüsselrolle bei der Suche nach einem erweiterten Higgs-Sektor am Large Hadron Collider. Auf Grund von starken Interferenzeffekten, die in anderen Suchen normalerweise nicht auftreten, musste sie dafür völlig neue Techniken entwickeln, die auch für weitere Analysen wichtig werden können. Sie setzte damit ein Beispiel, wie man mit einer kleinen Gruppe wie ihrer Helmholtz Young Investigator Group in großen Kollaborationen wie dem ATLAS Experiment neue Akzente setzen kann.

Katharina Behr diplomierte 2012 an der Ludwig-Maximilians-Universität München mit einer Arbeit zur Messung der top-Quark Masse beim ATLAS-Experiment. 2015 wurde sie am Merton College in Oxford mit der Suche nach schwereren Resonanzen promoviert. Anschließend kam sie als Helmholtz Fellow ans DESY in Hamburg und leitet dort seit 2020 eine Helmholtz Young Investigator Group zur Suche nach einem erweiterten Higgs Sektor bei ATLAS.

Die Auszeichnung wird im März 2025 während der 88. Jahrestagung der DPG in Bonn verliehen.

Georg-Simon-Ohm-Preis

Der Georg-Simon-Ohm-Preis soll eine hervorragende, kürzlich abgeschlossene Arbeit eines Studenten oder einer Studentin der physikalischen Technik oder verwandter Studiengänge an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) auszeichnen und so dem Ansporn des physikalisch-technischen Nachwuchses dienen. Die Auszeichnung besteht aus einem Preisgeld von 1.500 Euro und einer Urkunde.

© Privat

B. Sc. Annika Janßen
Technische Hochschule Nürnberg

„Für ihre herausragende Bachelorarbeit "Development and Application of Computational Simulations to Optimize Organic Photovoltaic Modules" an der Technischen Hochschule Nürnberg. Sie leistet auf Basis von umfangreichen experimentellen Untersuchungen, komplexen FEM-Modellen der Fluiddynamik des Herstellungsverfahrens und elektrischen Simulationen auf Modulebene einen praxisrelevanten Beitrag zur Effizienzsteigerung in der organischen Photovoltaik.“

Annika Janßen hat am Energie Campus Nürnberg (EnCN) Organische Photovoltaiksysteme gefertigt, untersucht und mittels Computersimulation den Herstellungsprozess verbessert. Damit gelang ihr auf vorbildliche Art und Weise Erkenntnisse aus Theorie, Experiment und Simulation zu verbinden und daraus hilfreiche Schlüsse zu ziehen. Dies ist das Credo der Gruppe "Computational Physics for Green Energy", die sich mit Modellierung und Simulation für nachhaltige Energietechnik befasst.

Annika Janßen studierte an der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm von 2019 bis 2023 Angewandte Mathematik und Physik (AMP). Nach ihrem Bachelorabschluss begann sie den Master AMP, in dessen Rahmen sie für sechs Monate einen Auslandsaufenthalt an der Universität Granada absolviert. Als Thema ihrer Abschlussarbeit interessiert sich Janßen erneut für numerische Simulation.

Die Auszeichnung wird im März 2025 während der 88. Jahrestagung der DPG in Bonn verliehen.

Georg-Kerschensteiner-Preis

Der Georg-Kerschensteiner-Preis kann für hervorragende Leistungen auf folgenden, der Vermittlung der Physik dienenden Gebieten, verliehen werden: a) Lehre im Bereich Schule, Hochschule und Weiterbildung, b) Erforschung der Lehr- und Lernprozesse im Physikunterricht und c) Entwicklung und Erforschung neuer Konzepte und Medien für die Lehre und deren wissenschaftliche Evaluation. Die Auszeichnung besteht aus einem Preisgeld von 3.000 Euro und einer Urkunde.

© Thorsten Naeser, MPQ

Dr. Silke Stähler-Schöpf
Max-Planck-Institut für Quantenoptik, Garching

„Für ihre herausragenden Leistungen in der Physikvermittlung. Als Leiterin des PhotonLabs am Max-Planck-Institut für Quantenoptik fördert sie mit innovativen Experimenten und digitalen Lernangeboten das Verständnis für Quantenphysik und begeistert junge Menschen. Ihr Engagement für Outreach, Frauenförderung und Lehrkräftefortbildung macht physikalische Bildung für ein breites Publikum zugänglich.“

Silke Stähler-Schöpf leistet seit vielen Jahren herausragende Arbeit in der außerschulischen Physikvermittlung. In dem von ihr geleiteten PhotonLab am Max-Planck-Institut für Quantenoptik begeistert sie mit innovativen Experimenten und digitalen Lernmaterialien Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte. Ihr gelingt es, mit einem großen Engagement für Outreach, Frauenförderung und Fortbildung, physikalische Bildung einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

Silke Stähler-Schöpf schloss 1989 ihr Physikstudium an der Technischen Universität München ab und wurde 1995 für ihre Arbeit über Spin-abhängige Absorptionsspektroskopie promoviert. Nach Stationen als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TU München und Universität Augsburg war sie ab 2002 am Museumspädagogischen Zentrum und Deutschen Museum tätig, bevor sie 2010 das PhotonLab am Max-Planck-Institut für Quantenoptik gründete.

Die Auszeichnung wird im März 2025 während der 88. Jahrestagung der DPG in Bonn verliehen.

Preis für herausragende Leistungen in der Vermittlung der Physik an Schulen (DPG-Lehrerpreis)

Dieser Preis wird für herausragende Leistungen in der Gestaltung und Weiterentwicklung von Physikunterricht an Schulen vergeben, beispielsweise für Leistungen, die in besonderem Maße geeignet sind, Schülerinnen und Schüler für das Fach Physik zu motivieren, die Bedeutung der Physik für das Leben und Zusammenleben der Menschen aufzuzeigen sowie Talente für die Physik zu erschließen. Die Auszeichnung besteht aus einem Preisgeld von je 500 Euro und je einer Urkunde.

© Privat

B.A. Matthias Harnischmacher
Gymnasium an der Gartenstraße, Mönchengladbach

„In Anerkennung der außergewöhnlich vielfältigen Aktivitäten im ersten Berufsjahr einer Lehrkraft. Dazu gehören beispielsweise die Konzeption eines Makerspace, die Entwicklung neuer Prüfungsformate und die Erweiterung des Physikunterrichts um außerschulische und handlungsorientierte Formate, die mit hoher Sichtbarkeit auch außerhalb der Schule zu einer hohen Motivation der Schülerinnen und Schüler führt.“

Matthias Harnischmacher hat in beeindruckender Weise bereits in seinem ersten Berufsjahr auf vielfältige Weise den Physikunterricht weiterentwickelt wie beispielsweise Einrichtung eines Makerspace, Konzeption von neuen Prüfungsformaten, Entwicklung eines Wahlpflichtbereiches "Robotik" und "nachhaltige Stadtentwicklung". Dadurch hat er innerhalb kurzer Zeit ein hohes Maß an Innovation umgesetzt und viel zur Förderung der Schüler:innen und deren Motivation im Fach Physik beigetragen.

Matthias Harnischmacher studierte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und schloss mit dem Master of Education ab. Sein Referendariat leistete er am Comenius-Gymnasium in Düsseldorf und am Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Neuss in den Fächern Physik & Geschichte. Seit 2023 ist er Lehrkraft für Physik und Geschichte am Gymnasium an der Gartenstraße in Mönchengladbach.

Die Auszeichnung wird im März 2025 während der 88. Jahrestagung der DPG in Bonn verliehen.

Schülerinnen- und Schülerpreis (IYPT)

Der Preis wird an Schülerinnen und Schüler für besondere physikalische Leistungen verliehen. Es werden die fünf Teilnehmerinnen und Teilnehmer des deutschen Nationalteams des International Young Physicists' Tournament ausgezeichnet. Die Auszeichnung besteht aus einem Preisgeld von 500 Euro, einer Urkunde, einem Jahres-Abonnement der Mitgliederzeitschrift der DPG und einer Einladung zur DPG-Jahrestagung.

© Liane Brandt

Richard Bonello
Herder-Gymnasium, Berlin

Niklas Brütting
Gymnasium Fränkische Schweiz, Ebermannstadt

Mattis Franz Harling
Campe-Gymnasium, Braunschweig

Rusheel Sai Nuthalapati
Berlin International School

Maxim Rasch
Hans-Thoma-Gymnasium, Lörrach

„Die Verleihung erfolgt in Würdigung der Leistungen, die sie 2024 als Mitglieder des deutschen Teams beim International Young Physicists' Tournament (IYPT) in Budapest, Ungarn, erbracht haben.“

Die Auszeichnung wird im März 2025 während der 88. Jahrestagung der DPG in Bonn verliehen.

Schülerinnen- und Schülerpreis (PhysikOlympiade)

Der Preis wird an Schülerinnen und Schüler für besondere physikalische Leistungen verliehen. Er wurde 1982 - 1991 von der Physikalischen Gesellschaft der DDR vergeben und von der DPG übernommen. Es werden die fünf besten deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der jährlichen PhysikOlympiade ausgezeichnet. Die Auszeichnung besteht aus einem Preisgeld von 500 Euro, einer Urkunde, einem Jahres-Abonnement der Mitgliederzeitschrift der DPG und einer Einladung zur DPG-Jahrestagung.

© IPhO - IPN

Johannes Kröcher
Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium, Dresden

Oleksandr Prasolov
Gymnasium Neutraubling

August Rehdorf
Heinrich-Hertz-Gymnasium, Berlin

Armas Scharpegge
Ratsgymnasium Bielefeld

Jannik Weber
Carl-Zeiss-Gymnasium, Jena

„Die Verleihung erfolgt in Würdigung der Leistungen, die sie als Mitglieder des deutschen Teams bei der 8. Europäischen PhysikOlympiade (EuPhO) in Kutaissi, Georgien, erzielt haben.“

Die Auszeichnung wird im März 2025 während der 88. Jahrestagung der DPG in Bonn verliehen.