Jahresbericht 2010

Berichtszeitraum: 1. April 2010 bis 31. März 2011

Physik gestaltet Zukunft

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

im letzten Jahr konnte die DPG in einem Festakt der Vereinigung der Physikalischen Gesellschaft der DDR und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft gedenken und die Leistung der damaligen Akteure würdigen. Deren Pragmatismus, Zielorientierung und Bereitschaft zur Zusammenarbeit im Dienste der Wissenschaft ist beispielhaft, wenn auch nicht untypisch für unser Fach. Die DPG hat diese Tugenden stets gepflegt und ist zu einer international hervorgehobenen Fachgesellschaft geworden. Physikalische Bildung und Allgemeinbildung als unverzichtbares Kulturgut einer modernen Industrienation zu fördern und gleichzeitig internationale Verantwortung wahrzunehmen, z. B. in der Gestaltung des Europäischen Forschungsraums oder in der Zusammenarbeit innerhalb der European Physical Society, gehört zu den Zielsetzungen meiner Präsidentschaft. Die Physik ist unerlässlich für eine fundierte Urteilsbildung in fundamentalen Entscheidungsprozessen unserer Gesellschaft. Die zentrale Rolle, die den Universitäten in der Bildung und Ausbildung zukommt, muss durch konsequente Umsetzung und Optimierung des Bologna-Prozesses unterstützt werden. Das hohe Niveau des Physikstudiums an den deutschen Universitäten müssen wir halten und die Attraktivität der Studiengänge weiter erhöhen. Dabei muss es unser Ziel sein, den Frauenanteil beim wissenschaftlichen Nachwuchs signifikant zu steigern. Zugleich müssen wir den Absolventinnen und Absolventen verlässliche Karriereperspektiven bieten. Die DPG unterstützt ihre Mitglieder durch Studien und Politikberatung, z. B. durch Studien zu Arbeitsmarktchancen für Physiker oder zu den „Zugangswegen zur Hochschulprofessur in der Physik“, ebenso wie durch ein Mentoring-Programm mit Schwerpunkt für künftige Industriephysikerinnen und -Physiker. Vor allem dürfen wir in unseren Anstrengungen nicht nachlassen, Schülerinnen und Schüler zu erreichen und für die Physik zu begeistern. Hierzu zählen Lehrerfortbildungsveranstaltungen im Physikzentrum Bad Honnef ebenso wie der bundesweite DPG-Abitur Buchpreis, der im Jahrgang 2011 zum 30000. Mal vergeben wurde. Der Preis scheint bei der Studienfachentscheidung übrigens eine wichtige Rolle zu spielen: Ein Drittel der Preisträgerinnen und Preisträger studiert anschließend Physik – eine ermutigende Tatsache. Ein Thema, das die DPG besonders bewegt, ist die Sanierung und Modernisierung des Physikzentrums Bad Honnef. Die Kosten des ersten Sanierungsabschnitts in Höhe von 2,76 Millionen Euro tragen das Land Nordrhein-Westfalen und die DPG gemeinsam - eine Investition zur Zukunftssicherung, die durch die gerade angelaufene Spendenaktion möglichst früh ihre Früchte tragen kann. Ohne die DPG wäre die Physik in Deutschland nicht die, die wir kennen. Zusammen mit meinen Vorstandskollegen, dem Hauptgeschäftsführer und der Geschäftsstelle sowie allen, die sich in der DPG und für sie engagieren, werden wir uns gemeinsam weiterhin dafür einsetzen, dass die Belange und Bedürfnisse der Physik in der Politik gehört und bei künftigen nationalen und europäischen Entscheidungsprozessen gebührend eingebracht werden.

Wolfgang Sandner
Präsident

 

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