Jahresbericht 2022

Vorwort des Präsidenten

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

der vorliegende Jahresbericht der DPG gibt Ihnen einen Überblick über ein Jahr, in dem sich die Welt durch den Krieg in der Ukraine maßgeblich verändert hat. Dieser Krieg, der Menschenleben vernichtet und die Zusammenarbeit zerstört, anstatt ein friedliches Gleichgewicht und Kooperation zu suchen, stellt auch die Wissenschaft und die DPG als Fachgesellschaft vor neue Herausforderungen.

Um diesen zu begegnen, setzt sich die DPG im Sinne ihrer Satzung dafür ein, als eine der weltweit größten Kommunikationsplattformen der Physik den Dialog für einen friedvollen Austausch in der Welt und für den wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritt weiter zu stärken. Dieser Dialog ist nicht zuletzt auch unerlässlich, um die großen gesellschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen, darunter der Klimawandel mit seinen dramatischen Folgen für alles Leben auf unserem Planeten.

Welche Fragen und Themen die DPG langfristig mit Priorität angehen sollte, wurde im September 2022 im Rahmen einer zweitägigen Klausurtagung des DPG-Vorstandes besprochen. Daran schlossen sich Diskussionen des Vorstands mit dem Vorstandsrat der DPG sowie bei der DPG-Mitgliederversammlung an, die im Ergebnis für die Bereiche „Kommunikation“, „Internationales“ sowie „Schule und Hochschule“ noch stärkeren Handlungsbedarf sahen. In kleineren Arbeitsgruppen oder Workshops wurden dazu konkrete  Handlungsperspektiven erarbeitet, die sich in weiten Teilen bereits in der Umsetzung befinden.

Unabhängig davon ist die gute Botschaft: Die DPG ist hellwach und quicklebendig – und das Engagement der DPG-Mitglieder, um etwa Aktivitäten zu organisieren oder sich in die Gremienarbeit einzubringen, ist großartig! Mit dem Jahresbericht möchten wir exemplarisch die große Bandbreite von Aktivitäten, Tagungen und Programmen in der DPG aufzeigen. Zu diesen zählen:

• Die großen DPG-Tagungen; darunter einmal mehr der größte Physikkongress Europas.
• Das Wissenschaftsfestival „Highlights der Physik“ in Regensburg, das mit 40 000 Besuchern (davon 45 Prozent jünger als 17 Jahre und 52 Prozent weiblich) an die bisherigen Erfolge zur Förderung der öffentlichen Wahrnehmung und Wertschätzung der Physik anknüpfte.
• Die Festveranstaltung von DPG und TU Berlin zum 175. Jubiläum der DPG im Magnus-Haus Berlin mit einer Videobotschaft von Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger sowie Festvorträgen von Verfassungsrechtler Udo Di Fabio zur Freiheit der Wissenschaft und Physiknobelpreisträger Klaus von Klitzing zum Klimawandel.
• Ein Parlamentarischer Abend unter dem Titel „Klima und Energie“ gemeinsam mit den anderen großen mathematisch-
  naturwissenschaftlichen Gesellschaften. Die hervorragend organisierte Veranstaltung fand großen Anklang und soll nun jährlich, zu jeweils aktuellen Themen, fortgeführt werden.
• Die Publikation verschiedener Ausgaben des DPGInformationsblatts
  „Physikkonkret“, etwa zu nuklearen Gefahren.
• Die Erstellung eines Leitfadens der DPG als Handreichung an unsere Mitglieder für eine „Geschlechter- und diversitätssensible Sprache“ unter Berücksichtigung von Aspekten der Lesbarkeit und Barrierefreiheit.
• Mit Hochdruck sind die Arbeiten für ein öffentlichkeitswirksames Jubiläumsjahr 2025 zum Thema „Quanten“ sowie an einer neuen DPG-Publikation anlässlich dieses Jubiläums mit einer Übersicht über den aktuellen Stand und die Perspektiven der Physik angelaufen.

Dank des Engagements unserer Mitglieder sowie der Unterstützerinnen und Unterstützer ist die DPG zudem – trotz der Auswirkungen der vergangenen Corona-Pandemie – auch finanziell gesund. Dafür danke ich Ihnen allen sehr! Sie sehen, es ist viel passiert und wir haben als DPG noch viel vor – ganz im Sinne unserer Satzung, dass auch die in der Wissenschaft Tätigen für die Gestaltung des gesamten menschlichen Lebens in besonders hohem Maße verantwortlich sind. Ich wünsche Ihnen nun viel Freude bei der Lektüre des Jahresberichts.

Joachim Ullrich
Präsident

 

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