Der Dual-Fluid-Reaktor – ein Reaktorkonzept jenseits der „Generation IV“
Veranstaltung der Arbeitsgruppe Senior Expert Netzwerk
- Datum:
- Mi, 11.03.2020 16:00 – Mi, 11.03.2020 17:30
- Sprecher:
- Dr. rer. nat. Götz Ruprecht, Institut für Festkörper-Kernphysik gGmbH, Berlin (IFK)
- Adresse:
- Magnus-Haus Berlin
Am Kupfergraben 7, 10117 Berlin, Germany
- Anmeldung erforderlich
- Sprache:
- Deutsch
- DPG-Vereinigung:
- Arbeitsgruppe Senior Expert Netzwerk (AGSEN)
Beschreibung
In der Anfangszeit der Kerntechnik, den 40er und 50er Jahren, wurden atemberaubend schnell neue Reaktorkonzepte erdacht und getestet. Seitdem das US-Militär den Druckwasserreaktor durchsetzte, wurden Alternativkonzepte aber nicht mehr kommerziell weiterverfolgt, sondern als „Generation IV“ konserviert. Heute versuchen einige Startups, diese Konzepte wieder aufzugreifen, jedoch ist deren Wirtschaftlichkeit nach modernen Sicherheits- und Nachhaltigkeits-Anforderungen fraglich. In diesem Vortrag wird der Dual-Fluid-Reaktor, ein neu patentiertes Reaktorkonzept, vorgestellt, das die Anforderungen an inhärent-passive Sicherheit erfüllt, den Brennstoffkreislauf vollständig schließt, ein geologisches Endlager überflüssig macht und gleichzeitig wirtschaftlich durchsetzungsfähig ist.
Götz Ruprecht ist Mitbegründer des IFK und Miterfinder des Dual-Fluid-Reaktors (DFR). Als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Berlin wurde er 2002 in Kernphysik promoviert. Am kanadischen TRIUMF National Laboratory, Vancouver, arbeitete er mehrere Jahre als Postdoc für nukleare Astrophysik mit Spezialisierung auf Detektorentwicklung, insbesondere führend an der Ionen-Spurenkammer TACTIC.
Nach seiner Rückkehr nach Berlin im Jahr 2011 trug er zur Weiterentwicklung des DFR bei, während er weiterhin an anderen Forschungsprojekten in Kanada und Polen (Universität Szczecin) mitarbeitete. Im Jahr 2018/19 veröffentlichte er zusammen mit Horst-Joachim Lüdecke das Buch "Kernenergie - Der Weg in die Zukunft".
Diskussionsleitung: Prof. Dr. Rudolf Germer