04.06.2002

Pressemitteilung

der Deutschen Physikalischen Gesellschaft

Deutsches Team belegt 3. Platz beim Physik-Weltcup

Eine Gruppe deutscher Schülerinnen und Schüler hat beim 15. International Young Physicists´ Tournament (IYPT) in Odessa Platz drei erreicht. In der ukrainischen Metropole traten vom 23. bis 30. Mai insgesamt 20 Teams aus Europa und Übersee zum wissenschaftlichen Wettkampf an. Die Equipe aus Deutschland landete im Finale hinter Weißrussland und Turniersieger Polen.

Deutschland war zum 8. Mal mit einer Mannschaft vertreten und knüpft mit dem 3. Platz an die Erfolge der letzten Jahre an: 2000 und 2001 belegte das Team Platz zwei, 1999 war Deutschland Turnierchampion. Bernd Kaifler, Rolf Kappl, Patrick Kuppinger, Natalie Müller und Benjamin Obert - 18 und 19 Jahre alt - hatten sich seit Oktober 2001 auf den Wettkampf vorbereitet. Auch in diesem Jahr wurde die deutsche Mannschaft von den beiden Gymnasiallehrern Studiendirektor Rudolf Lehn und Studiendirektor Bernd Kretschmer betreut.

Alle Teilnehmer hatten sich im Vorfeld mit den 17 physikalischen Aufgaben des Turniers auseinander zu setzen. Auf dem Trainingsprogramm standen keine üblichen Schulaufgaben, sondern knifflige Fragestellungen rund um flüchtige Verkehrsstaus, flatternde Fahnen und filigrane Spinnennetze. Die Probleme forderten echten Forschergeist und ausgiebige Versuchsreihen. Zudem galt es, die experimentellen Befunde mit einem theoretischen Ansatz zu erklären. Während des Turniers stellten die Teams ihre Ergebnisse in so genannten "physics fights" vor: in Englisch und unter Aufsicht einer internationalen Fachjury.

dt-team.jpeg
dt-team.jpeg

Alle deutschen Teilnehmer stammen aus Baden-Württemberg. Zwei der jungen Wissenschaftler sind aus dem Schülerforschungszentrum (SFZ) Oberschwaben hervorgegangen, in dem Jugendliche seit 2000 an wissenschaftlichen Fragestellungen selbstständig arbeiten können. Das SFZ ist das erste seiner Art in Deutschland und in einem Netzwerk organisiert, an dem sich das Störck-Gymnasium in Saulgau, das Kepler-Seminar in Stuttgart und die Universität Ulm beteiligen. Unterstützer des SFZ sind unter anderem das Kultusministerium Baden-Württemberg, die Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung (Hanau), die Stiftung für Bildung und Behindertenförderung (Stuttgart), die Kienzelmann-Stiftung (Saulgau) sowie die Stadt Saulgau.

Das Bild zeigt (v.l.n.r.)
StD. Rudolf Lehn, Patrick Kuppinger, Rolf Kappl, Natalie Müller, Bernd Kaifler, Benjamin Obert, StD. Bernd Kretschmer

 

Weitere Informationen:
Schülerforschungszentrum: www.mathematik.uni-ulm.de

Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG), deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit über 62.000 Mitgliedern auch größte physikalische Fachgesellschaft der Welt. Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen. Die DPG fördert mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen den Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein. Hauptstadtrepräsentanz ist das Magnus-Haus Berlin. Website: www.dpg-physik.de