Pressemitteilung
der Deutschen Physikalischen Gesellschaft
Physiker warnen vor Kürzungen im naturwissenschaftlichen Unterricht
DPG-Präsident Umbach: „Naturwissenschaftliche Grundkenntnisse sind absolut notwendige Allgemeinbildung und gehören in jeden Lehrplan.“
Darmstadt, 10. März 2008 – In der Diskussion um das so genannte „Turbo-Abitur“ hat der Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), Eberhard Umbach, vor Einschnitten im naturwissenschaftlichen Unterricht gewarnt. Hintergrund ist die Verkürzung der gymnasialen Oberstufe von neun auf acht Jahren, wodurch Schülerinnen und Schülern für die Bewältigung des Lernstoffs weniger Zeit als bislang üblich zur Verfügung steht. „Streichungen beim Lernpensum dürfen nicht einseitig auf Kosten der Naturwissenschaften gehen“, betonte Umbach anlässlich der DPG-Frühjahrstagung in Darmstadt. „Naturwissenschaftliche Grundkenntnisse sind Allgemeinbildung, genauso wie die Beherrschung der deutschen Sprache und Kenntnisse in Fremdsprachen, Literatur und Geschichte.“ (Bild: S. Hofschlager, pixelio.de)
Umbach forderte, die Naturwissenschaften nicht nur als Grundlage technischer Innovationen, sondern auch als Kulturgut zu schätzen: „Jeder sollte eine Ahnung haben von den elementaren Dingen der Natur. Wenn jemand Brahms und Bach nicht unterscheiden kann, ist er in gebildeten Kreisen eine Lachnummer. Ist es ihm schleierhaft, wie das Abendrot entsteht oder warum der Strom aus der Steckdose kommt, dann wird dies augenzwinkernd akzeptiert. Es ist bedauerlich, dass mitunter sogar damit kokettiert wird, über Natur und Technik rein gar nichts zu wissen.“