07.10.2010

Gemeinsame Pressemitteilung

der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, der Technischen Universität Dresden und „Netzwerk Teilchenwelt“

Reise zum größten Experiment der Welt

Lehrkräfte und Jugendliche aus ganz Deutschland besuchen im Herbst mit dem „Netzwerk Teilchenwelt“ das Genfer Forschungszentrum CERN.

Dresden, 7. Oktober 2010 – Teilchenphysik zum Anfassen bietet das Netzwerk Teilchenwelt für Schulen, Schülerlabore und andere Lernorte bundesweit. Seit April haben über 400 Jugendliche von Lörrach bis Rostock an Workshops zum Thema teilgenommen. Am bevorstehenden 10. Oktober reist die erste Gruppe aktiver Teilchenwelt-Lehrkräfte zum Europäischen Zentrum für Teilchenphysik CERN in Genf (Schweiz). Die Jugendlichen folgen wenige Wochen später. (Foto: CERN)

Die Lehrkräfte werden vom 10.-15. Oktober mit Wissenschaftlern Teilchenphysik den Schulalltag erproben und die Experimente am CERN besichtigen. Dabei soll die Weiterbildung in Teilchenphysik eine genauso große Rolle spielen wie ganz praktische Tipps, wie man die Forschung nach den kleinsten Teilchen in den Unterricht oder in Projekttage integrieren kann.

Vom 25.-28. November folgt den Lehrkräften eine Gruppe jugendlicher Teilchenphysik-Begeisterter, die ebenfalls einige Tage am größten Teilchenbeschleuniger der Welt, dem Large Hadron Collider (LHC), verbringen. Sie werden vor Ort erleben, wie die Forschung am LHC funktioniert und wie der Alltag von Wissenschaftlern an internationalen Forschungseinrichtungen aussieht.

Die Teilnehmer beider Gruppen haben gemeinsam, dass sie sich schon länger für Teilchenphysik engagieren. Sie haben an Workshops des Netzwerks Teilchenwelt teilgenommen und danach selbst Projekte organisiert, Schülerforschungsarbeiten geschrieben oder Kollegen und Freunde mit ihrer Begeisterung für Teilchenphysik angesteckt. Dieses Engagement soll mit der Reise ans CERN belohnt werden, wie Projektleiter Prof. Michael Kobel (Lehrstuhl für Teilchenphysik an der Technischen Universität Dresden) sagt: „Das Vertiefungsprogramm des Netzwerks bietet über Diskussionen mit Wissenschaftlern und 'live'-Erfahrung an den CERN-Experimenten authentischen Kontakt zur Forschung. Schon in unseren Basis-Workshops bildet die Arbeit mit echten Daten ein zentrales Element für das Erlebnis Teilchenphysik. Nun werden die Teilnehmer am CERN zum ersten Mal vertiefende Messungen an den hochaktuellen Daten des LHC-Experiments ATLAS durchführen und damit die Wissenschaftler auf ihrem Weg zurück zu einem noch unerforschten Zeitpunkt kurz nach dem Urknall begleiten.“

Die Fahrt ans CERN ist eine gemeinsame Veranstaltung von Netzwerk Teilchenwelt und CERN und wird durch Mittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ermöglicht. Die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) ist Schirmherrin des Projekts.

Weitere Informationen finden Sie auf www.teilchenwelt.de oder bei der zentralen Projektkoordination unter 0351-463-33769 oder .

Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG), deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit rund 55.000 Mitgliedern auch mitgliederstärkste physikalische Fachgesellschaft der Welt. Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen. Die DPG fördert mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen den Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein. Hauptstadtrepräsentanz ist das Magnus-Haus Berlin. Website: www.dpg-physik.de