DPG wendet sich gegen den Einsatz des Karlsruher Physikkurses an den Schulen
Die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG), die älteste und mit über 62.000 Mitgliedern die weltweit größte Fachvereinigung ihrer Art, hat ein Gutachten über die fachlichen Inhalte des sogenannten "Karlsruher Physikkurses" (KPK) in Auftrag gegeben. Der KPK wird als didaktisches Konzept seit einigen Jahren in verschiedenen Bundesländern, insbesondere in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, aber vereinzelt auch in Schleswig-Holstein und anderen Ländern im Schulunterricht verwendet, blieb fachlich jedoch umstritten. Die DPG macht sich die Aussagen und Empfehlung zu eigen, die das Gutachten ausspricht, und rät mit Nachdruck davon ab, den KPK in der physikalischen Ausbildung an Schulen zu verwenden. Die DPG-Präsidentin Prof. Dr. Johanna Stachel hat sich diesbezüglich mit Schreiben vom 1. März 2013 an die Kultusminister aller Bundesländer gewandt. Das Gutachten, erstellt von renommierten Fachwissenschaftlern aus verschiedenen Teilgebieten der Physik, hatte den Auftrag, die an den Schulen vermittelten Inhalte des KPK zu analysieren und auf ihre fachliche Richtigkeit zu untersuchen. Es kommt zu dem Schluss, dass der KPK in der an den Schulen gelehrten Form fachliche Fehler enthalte, die ohne tiefes, weit über die Schule hinausgehendes mathematisches Verständnis nicht korrigierbar seien. Darüber hinaus verwende er Begriffe und Konzepte, die nicht durch Experimente belegbar seien oder diesen sogar widersprechen. Dadurch erzeuge der KPK über weite Bereiche eine grundsätzlich falsche Vorstellung von der Physik und ihrer Vorgehensweise.
Der Wortlaut der DPG-Stellungnahme, das Gutachten und weitere Erläuterungen dazu stehen hier