PRESSEMITTEILUNG
der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e. V.
Arbeitsmarkt für Physikerinnen und Physiker
Statistiken und Analysen für das Jahr 2016. Physikerinnen und Physiker bleiben begehrte Fachkräfte.
Bad Honnef, 17. Januar 2017 – Erstmals seit 2008 ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Physikerinnen und Physiker im vergangenen Jahr wieder gesunken und zwar um knapp vier Prozent. Auch der Anteil an arbeitslosen Berufseinsteigern ist leicht gesunken. Dagegen stieg die Zahl der Beschäftigten. Das geht aus der jährlichen Arbeitsmarktanalyse der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) hervor. Betrachtet wird dabei in der Regel der Zeitraum von Oktober eines Jahres bis September des Folgejahres. Basis sind Daten der Bundesagentur für Arbeit.
Von den Arbeitslosen sind 81,5 Prozent männlich und 18,5 Prozent weiblich, wobei der Frauenanteil unter den Physikern etwa 13 Prozent beträgt. Im Vergleich zu 2015 ist die Zahl der arbeitslosen Frauen um zehn, die der arbeitslosen Männer um zwei Prozent gesunken. Ende 2008 erreichte die Zahl der Arbeitslosen ein Minimum. Danach stieg der Wert bis 2015 kontinuierlich an oder blieb gleich.
In der aktuellen DPG-Studie Physikerinnen und Physiker im Beruf, die auf Daten des Mikrozensus 2013 basiert, wurden alle Personen erhoben, die einen akademischen Studiengang der Hauptfachrichtung Physik abgeschlossen haben. Insgesamt sind in Deutschland 106 000 Physikerinnen und Physiker erwerbstätig. Davon arbeiten 23 100 (21,8 Prozent) im klassischen Erwerbsberuf Physiker, wovon 20 200 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, alle anderen z. B. selbstständig oder verbeamtet.
Mit Hilfe der Daten des Mikrozensus berechnet die Studie für das Jahr 2013 eine Erwerbslosenquote von 2,5 Prozent. Die liegt exakt auf dem Niveau des Fachrichtungsdurchschnitts aller Akademikerinnen und Akademiker in Deutschland.
Erstmalig seit einigen Jahren ist die Zahl der Arbeitslosen in der Alterskohorte 25-34 Jahre , also bei den Berufseinsteigern, wieder gesunken. Die Dauer der Arbeitslosigkeit bei den Berufsanfängern ist zudem signifikant kürzer als bei Älteren. Die Situation bleibt trotzdem zu beobachten, denn ein immer höherer Anteil an jungen Leuten unter den Arbeitslosen sowie die zunehmende Dauer ihrer Arbeitslosigkeit könnte darauf hindeuten, dass der Arbeitsmarkt für Physikerinnen oder Physiker in die Sättigung kommt.
Einfach sind die Statistiken jedoch nicht zu erfassen, da die Bundesagentur für Arbeit beispielsweise lediglich jene Personen erfasst, die eine Tätigkeit im klassischen Erwerbsberuf Physiker anstreben. Physikerinnen oder Physiker, die beispielsweise in IT- oder Finanzberufen, in der Beratungsbranche, als Geschäftsführer oder in der (Hochschul-)Lehre arbeiten wollen, erfasst die BA-Statistik dagegen nicht. Die Arbeitsmarktstudie der DPG zeigt jedoch, dass lediglich etwas mehr als jeder fünfte Absolvent mit einem Physikabschluss im Erwerbsberuf Physiker arbeitet und sozialversicherungspflichtig beschäftigt ist. Doch egal, wo und als was die Physikerinnen und Physiker erwerbstätig sind: sie tragen dazu bei, das Hochtechnologieland Deutschland in der Zukunft voranzubringen.
Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG), deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit rund 62.000 Mitgliedern auch größte physikalische Fachgesellschaft der Welt. Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen. Die DPG fördert mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen den Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein. Hauptstadtrepräsentanz ist das Magnus-Haus Berlin.
Website: www.dpg-physik.de