18.07.2019

Pressemitteilung

der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e. V.

Deutschland ist Vizeweltmeister!

Das Team holte beim Physik-Weltcup IYPT in Warschau mit dem zweiten Platz eine Goldmedaille. Den Turniersieg erkämpfte sich das Team aus Singapur.

Warschau / Bad Honnef, 18. Juli 2019 – Ungeschlagen qualifizierte sich das deutsche Team, bestehend aus Saskia Drechsel (Dippoldiswalde, Sachsen), Fabian Henn und Fabio Briem (beide Langenau, Baden-Württemberg) sowie Frederik Gareis und Berin Becic (beide Kronach, Bayern), für das Finale des International Young Physicists’ Tournament (IYPT) in Warschau. Das deutsche Team um Kapitän Frederik Gareis freut sich nach beeindruckenden Wettkämpfen im Finale nun über den hervorragenden 2. Platz. Dem Reglement zufolge erhalten alle Finalteilnehmer eine Goldmedaille. Im Finale standen ebenso die Schweiz und China.

„Die tolle Nachricht aus Warschau hat mich unglaublich gefreut. Ich gratuliere dem Team im Namen der DPG und auch persönlich ganz herzlich zu diesem großartigen Erfolg. Danken möchte ich auch den vielen Menschen im Ehren- und Hauptamt, die mit größtem Engagement hinter diesem Erfolg stehen. Sie alle können stolz auf Ihre Leistungen sein. Das Erringen der Vizeweltmeisterschaft ist zugleich Motivation und Bestätigung für unsere Arbeit.

Der Aufbau einer „Bundesliga“ in Deutschland, des German Young Physicists‘ Tournament (GYPT), ist auf einem sehr guten Weg. Diese Investition in junge Menschen ist die wohl beste und wichtigste, die eine Gesellschaft machen kann. Aus diesem Grund liegt hier ein Schwerpunkt der DPG-Aktivitäten“, sagt DPG-Präsident Dieter Meschede.

Der Physik-Weltcup wurde in sechs Runden ausgespielt. In jeder Runde kämpften je drei oder vier Länder in sogenannten Physics Fights in wechselnden Rollen (Reporter, Opponent, Reviewer) gegeneinander. Jeder Fight dauerte etwa drei Stunden und wurde auf Englisch geführt. Insgesamt nahmen 38 Nationen am Wettbewerb teil.

Während ein Team die Lösung einer der 17 verschiedenen physikalischen Aufgaben vortrug, versuchten die Gegner anschließend, Schwachstellen in der Argumentation aufzudecken. Ein drittes Team beurteilte als sogenannter Reviewer sowohl den Vortragenden als auch den Opponenten. Eine Jury aus Lehrkräften sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bewertete schließlich alle drei Teams. Dabei kam es nicht nur auf physikalisches Fachwissen an, sondern ebenso auf Fairness und die Fähigkeit, in englischer Sprache zu kommunizieren.

Dazu erhalten physikinteressierte Schülerinnen und Schüler an sogenannten „GYPT-Zentren“ die notwendige Betreuung für eine erfolgreiche Turnierteilnahme. Das deutsche Nationalteam formierte sich nach Erfolgen bei den regionalen Vorausscheidungen und dem Bundesfinale des GYPT im Physikzentrum in Bad Honnef im März dieses Jahres sowie nach einem dreitägigen Workshop an der Universität Ulm. Die Besten des GYPT fahren als Mitglieder der deutschen Nationalmannschaft zum Physik-Weltcup, dem IYPT.

„Dass die Förderung der DPG von Schülerinnen und Schüler mit dem Erringen der Vizeweltmeisterschaft nun so schöne Früchte trägt, ist auch ein großes Verdienst der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung, die das GYPT seit mehreren Jahren finanziell fördert“, so DPG-Hauptgeschäftsführer Bernhard Nunner.

Im Alter zwischen 17 und 18 Jahren sind alle noch sehr jung. Zusammen mit Frederik Gareis (18) vom Frankenwald-Gymnasium, Kronach, war Saskia Drechsel (17) vom Glückauf-Gymnasium in Dippoldiswalde, Sachsen schon in Peking dabei. Sie und Frederik Gareis gehörten zudem schon dem Gewinnerteam des deutschen German Young Physicists’ Tournament (GYPT) an ebenso wie Berin Becic (17), der ebenfalls im Frankenwald-Gymnasium in Kronach zur Schule geht. Fabio Briem (17) und Fabian Henn (17), beide vom Robert-Bosch Gymnasium, Langenau, holten sich Silber beim GYPT im Physikzentrum Bad Honnef.

Weitere Informationen unter:

www.iypt.org
www.gypt.org

Details zum Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft finden sich beispielsweise auf Facebook oder unter: https://cc.iypt.org/iypt2019/rank/

Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG), deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit mehr als 60.000 Mitgliedern auch größte physikalische Fachgesellschaft der Welt. Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen. Die DPG fördert mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen den Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein. Hauptstadtrepräsentanz ist das Magnus-Haus Berlin. Website: www.dpg-physik.de