Porträts zweier DPG-Gründer
Die DPG hat zwei weitere historische Daguerreotypien erwerben können, die jeweils einen ihrer Gründer porträtieren: Emil du Bois-Reymond und Wilhelm Heinrich Heintz.
Emil Heinrich du Bois-Reymond
Geboren am 7.11.1818 in Berlin, studierte er in Bonn und Berlin zunächst Theologie und Naturwissenschaften und ab 1840 Medizin. 1843 wurde er zum Dr. med. promoviert. Durch seine Forschungsarbeiten über die elektrischen Vorgänge bei der Muskelkontraktion und Nervenleitung wurde er zum Begründer der Elektrophysiologie. 1855 wurde er zum Professor für Physiologie an der Berliner Universität berufen, wo er bis zum Ende seines Lebens wirkte. Er war fünfmal Dekan der medizinischen Fakultät und zweimal Rektor der Universität.
Bekanntheit erlangte er auch durch seine naturphilosophischen und erkenntnistheoretischen Arbeiten sowie durch zahlreiche Festreden (u.a. „Die sieben Welträtsel“). 1845 gehörte er zu den sechs Gründern der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin, deren Vorsitzender er von 1847 bis 1878 war – dies ist mit Abstand die längste Amtszeit.
Er starb am 26.12.1896 in Berlin.
Wilhelm Heinrich Heintz
Heintz wurde am 4.11.1817 in Berlin geboren und absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Apotheker. Anschließend studierte er an der Berliner Universität Pharmazie und promovierte 1843 über ein chemisches Thema. 1851 wurde er als Professor an die Universität Halle berufen, wo er bis zum Neubau eines chemischen Instituts 1862 Vorlesungen zunächst in seiner Privatwohnung abhalten musste.
Er war überwiegend analytisch tätig, beschäftigte sich mit Fettchemie und entwickelte ein Verfahren zur Trennung und Isolierung höherer Fettsäuren. Er war mehrfach Dekan der philosophischen Fakultät und starb am 1. Dezember 1880 in Halle an den Folgen einer Typhusinfektion.
1845 war er der einzige Chemiker unter den Gründern der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin. Die drei Daguerrotypien (auch das „Gründerbild“) stammen aus seinem Besitz und konnten von einer Nachfahrin erworben werden.