13.04.2021

Pressemitteilung

der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e. V.

Eifrig rätselnde Physik-Studierende bereit für internationale Herausforderung

Die Nationalauswahl für den studentischen Knobelwettbewerb PLANCKS steht. Beim deutschen Vorentscheid DOPPLERS lösten mehr als einhundert Studierende knifflige Aufgaben der theoretischen Physik. Nun stehen die Gewinner fest.

Bad Honnef, 13. April 2021 – Vergangenes Wochenende widmeten sich mehr als einhundert Physik-Studierende aus ganz Deutschland der theoretischen Physik. Weil sie häufig an verschiedenen Universitäten studieren und wegen der anhaltenden Corona-Pandemie, schrieben sie beim bundesweiten Wettbewerb DOPPLERS in Dreier- oder Vierer-Teams zusammengefasst eine vierstündige Online-Klausur. Dabei mussten sie auf jedes physikalische Fachgebiet vorbereitet sein.

Gewonnen haben:

  1. kʷetwórī́k̑m̥̥tihdwóh₁ (altindogermanisch für 42) mit Christian Schmidt, Maximilian Kotz (beide TU Dresden), Johannes Kerstan (Uni Jena) und Markus Zetto (Uni Heidelberg)
  2. Oachkatzlschwoaf (bayrisch für Eichhörnchenschwanz) mit Erik Sünderhauf (TU München), Jonathan Gräfe und Max Schneider (beide TU Dresden) und Lucas Kersten (Uni Göttingen)
  3. Die Vier(er)Vektoren mit Eugen Dizer (Uni Heidelberg), Friedrich Hübner (Uni Bonn), Sven Jandura (ETH Zürich) und Arne Wolf (LMU München)

Die ersten beiden Teams starten nun als deutsche Delegation beim internationalen Wettbewerb PLANCKS, der voraussichtlich vom 6. – 9. Mai 2021 ebenfalls online stattfinden wird. Der Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), Lutz Schröter, moderierte die Siegerehrung und zeigte sich begeistert vom Engagement und Enthusiasmus des wissenschaftlichen Nachwuchses: „Ich finde es sehr bemerkenswert, mit welchem Engagement sich die Jugendlichen in ihrer Freizeit solchen Themen widmen.“

PLANCKS und DOPPLERS sind doppeldeutige Akronyme, welche für „Physics League Across Numerous Countries for Kick-Ass Students“ bzw. „Deutsche Olympiade im Physik-Probleme-Lösen Eifrig Rätselnder Studierender“ stehen und gleichzeitig auf die berühmten Physiker Max Planck und Christian Doppler anspielen. Max Planck gilt als Begründer der Quantenphysik und Christian Doppler beschrieb als erster den sogenannten Doppler-Effekt, ein Phänomen der Stauchung und Streckung der Frequenzen von Schall- oder Lichtwellen bei bewegten Quellen. Dieser Effekt sorgt beispielsweise dafür, dass Sirenen von Feuerwehrwagen höher klingen, wenn sie auf einen zufahren, und tiefer, wenn sie sich wieder entfernen.

Dieses Jahr drehten sich die Klausuraufgaben u. a. um die physikalische Realisierung eines Tarnumhangs, die Quanteninformationstheorie und das Kuramoto-Modell, das das Verhalten einer großen Anzahl gekoppelter Oszillatoren beschreibt. Mehrere Vorträge, eine digitale Stadtführung mit Besichtigung der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) und digitale Spieleabende, sowie die feierliche Siegerehrung mit dem DPG-Präsidenten rundeten die virtuelle Veranstaltung ab. Creditpoints für ihr Hochschulstudium bekamen die Teilnehmenden allerdings nicht.

Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG), deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit rund 55.000 Mitgliedern auch mitgliederstärkste physikalische Fachgesellschaft der Welt. Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen. Die DPG fördert mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen den Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein. Hauptstadtrepräsentanz ist das Magnus-Haus Berlin. Website: www.dpg-physik.de