Haltung der DPG zur bemannten Raumfahrt
Der damalige DPG-Präsident Wolfgang Sandner hat die Haltung der DPG zur bemannten Raumfahrt bereits 2011 in folgenden Worten zusammengefasst, die der Vorstandsrat der DPG im November 2018 aufgegriffen und als offizielle Stellungnahme der DPG bestätigt hat:
Das Zitat des ehemaligen DPG-Präsidenten Wolfgang Sandner bzgl. der Haltung der DPG zur bemannten Raumfahrt wird zu einer Stellungnahme der DPG (gemäß § 21 Abs. 2.c. der Satzung):
„Die Frage nach der bemannten Raumfahrt hat zwei Dimensionen, eine naturwissenschaftliche und eine gesellschaftliche, die von der DPG differenziert und unterschiedlich beantwortet werden. Die naturwissenschaftliche Frage ist, ob Experimente unter Weltraumbedingungen besser von Menschen oder von Robotern ausgeführt werden sollten. Hierzu ist die DPG nach wie vor der Meinung, gestützt auf ihre Experten, dass Roboter bei Berücksichtigung aller Faktoren (Kosten, Risiken, Fähigkeiten) eindeutig vorzuziehen seien.
Die gesellschaftliche Dimension der bemannten Raumfahrt ist davon unberührt. Dass Menschen ins All fliegen, ist für die Gesellschaft bedeutsam als Vision, Faszination und Herausforderung – für manche sogar eine langfristige Notwendigkeit zur Erschließung neuer Ressourcen oder Lebensräume. Diese Dimension der bemannten Raumfahrt ist vergleichbar mit anderen großen gesellschaftlichen Herausforderungen wie Mobilität, Gesundheit, Klimaschutz oder Energieversorgung etc. Die DPG kann dazu fachliche Grundlagen beisteuern. Die Prioritätensetzung im Falle begrenzter finanzieller Ressourcen ist jedoch eine rein gesellschaftliche bzw. politische Angelegenheit, deren Lösung die DPG anmahnen, aber nicht aus sich heraus bereitstellen kann. Es wäre falsch, die DPG so zu zitieren, als ob sie sich auch zu diesem Aspekt der bemannten Raumfahrt negativ festgelegt habe.“